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Re: Langzeitbelichtung und Rauschen

Di 22. Aug 2017, 16:15

Jetzt hast du 918 Sekunden ausprobiert, Haken dran. :mrgreen:
Ich versuche immer so bei 30s zu bleiben, wenn es darüber geht, nehme ich lieber die Darkframeaufnahme mit, Langzeitbelichtung hat ja auch was mit Zeit lassen zu tun. "RR bei langer VZ: ON"

Re: Langzeitbelichtung und Rauschen

Di 22. Aug 2017, 16:26

Die meine ich nicht. :)

Ich erkläre es anders.

Wir fotografieren ein Karomuster mit Langzeitbelichtung.
Danach ein Darkframe mit gleicher Belichtungszeit, weil wir brauchen ja die selbe Temperatur am Sensor, höhere Temp. = mehr rauschen.

Danach werden beide im Programm "übereinandergelegt".
Alle Bildinformationen die im Darkframe sind ist rauschen, weil eigentlich gar keine Bildinformation da sein können weil dunkel.
Genau diese Pixelpositionen werden dann aus dem Lightframe (Bild) herausgerechnet.
In dieser Subtraktion bleiben also nur die echten Bildinformationen übrig.

Es werden also alle Karofelder die schwarz sein sollen auch als schwarz berechnet.


Oder Pixel1 - Pixel1 = 0 :)

Das hat mit der integrierten RR nichts zu tun, die arbeitet zwar vermutlich ähnlich, aber hat ja als Grundlage nur das Bild, bei der Methode mit dem Astroprogramm hat man aber eine Referenz was wirklich ganz dunkel ist, also ohne Bildinformationen.
Ausserdem, es geht zuhause bequemer als irgendwo draussen. ;)

Re: Langzeitbelichtung und Rauschen

Di 22. Aug 2017, 19:02

Vielen Dank fürs Feedback.

Was sind den moderate Belichtungszeiten bei Tag ohne das der Sensor warm, anfang zu rauschen? Und wie sieht es bei Nacht aus?

Oder sollte man bei Tag, wenn man Bewegungsunschärfe haben möchte und ein Teil scharf Mehrfachbelichtung machen?

Meine Idee ist es Gebäude/Statuen zwischen der Natur zu fotografieren. Die Natur sollte durch den Wind unscharf werden, das Objekt halt scharf.

Dummerweise war bei meinen Tests an den Tag relativ windstill, so dass ich halt zu diesen Einstellungen gegriffen habe.

Wie heißt die Software, wo man solch ein darkframe verrechnen kann?

Re: Langzeitbelichtung und Rauschen

Di 22. Aug 2017, 19:40

Das Programm heisst immer noch Deep Sky Stacker. :)

Um den Effekt zu erreichen den Du haben willst reichen auch locker 2 min.
Bei mehr wird jede Bewegung deart verwischt, dass man z.B. einen Baum wohl ab dem unteren Stamm nicht mehr als solchen erkennen kann.

Tja, so wie es Regentage gibt an denen man einfach kein Bild mit Sonnenschein machen kann, so gibts auch windstille Tage die, für die Art von Bildern wie Du sie machen willst, ungeeignet sind. ;)

Da geht man dann Makros machen z.B.

Alles was Du bezüglich den Themen wissen musst hat Antonius zu einem wirklich hervorragenden Buch zusammengefasst.


Noch was, Blende 22 kann bereits Beugungsunschärfe hervorrufen, also keine sehr gute Wahl.
Zuletzt geändert von Deepflights am Di 22. Aug 2017, 23:07, insgesamt 3-mal geändert.

Re: Langzeitbelichtung und Rauschen

Di 22. Aug 2017, 21:39

Ich finde auch die Blende mit F22 etwas heftig!
Versuch mal in dem Bereich von F8- 16 zu bleiben,dann kommt auch noch etwas Licht auf den Sensor und er wird nicht so warm ;)

Re: Langzeitbelichtung und Rauschen

Mi 23. Aug 2017, 05:44

Mir ist das schon klar, das das für den Sensor nicht so geil ist, aber wenn ich jetzt zu Sonnenuntergang/Aufgang verwischte Wolken haben will die gerade relativ langsam weiterziehen, dann belichte ich mal 2 bis 5min. Noch dazu war dabei immer die interne RR aus, weil das Licht sich so schnell ändern kann und man eben noch Zeit für ein bis zwei reserveschüsse hat bevor das Licht ganz weg ist.

Ich glaub da muss ich einfach mal ein wenig experimentellen, könnte man so einen Darkframe nur halb so lang machen und den zu verrechnen klappt immer noch oder ist das ne blöde Frage? Und kann man im Deep Sky stacker auch raws damit verarbeiteten oder gehen dann nur jpegs? Wenn letzteres der Fall ist wäre das eh keine Option...


Edith:
Noch ein kleiner Zusatz, wie ist das wenn ich denn einfach die interne Intervallfunktion mit hell additiv einsetze, wenn ich zB 2min belichten will, dann belichte ich 4mal a 30s. Wäre das eine Lösung?

Re: Langzeitbelichtung und Rauschen

Mi 23. Aug 2017, 06:07

http://deepskystacker.free.fr/german/index.html
Scheint man kann auch Raw verwenden.

Wie gesagt. Die Einstellungen entstand um die Belichtungszeit künstlich in die Länge zu ziehen, um eine extreme Unschärfe zu entwickeln.

Nach einigen Artikeln wird empfohlen am Tag nicht mehr als zehn Minuten zu belichten. Ich werd mal das Buch, was deepflights empfiehlt, mal anschauen. Vielen Dank.

Re: Langzeitbelichtung und Rauschen

Mi 23. Aug 2017, 06:30

Deepskystacker kann definitiv RAW, ich mache zu 99% nur RAW Bilder.

Wie DeLaSoulMan schon schreibt, mehr als 10min. ist nicht empfehlenswert, 2-5 min. sind also schon OK, es kommt allerdings auch auf die Aussentemperatur an und natürlich auch ob zuvor schon eine Langzeitbelichtung gemacht wurde und der Sensor noch nicht ganz "normalwert" hat.
Du hast also, salopp gesagt, um 12:00 Uhr Mittags am Nordpol ein besseres Rauschverhalten als im Death Valley. ;)

Die Intervallfunktion geht schon, aber wenn man ohnehin kaum Zeit zur Verfügung hat, würde ich die Rechnerei Zuhause machen und nicht vor Ort. Das obengenannte Programm wurde ja gerade dafür entwickelt um mehrere Bilder additiv zusammenzulegen.

Als Abschluss der Intervallserie ein Darkframe sollte für so etwas ausreichen.

Der Darkframe muss zwingend die gleiche Belichtungszeit haben, weil der Sensor ansonsten nicht die gleiche Temperatur erreicht wie bei den Fotos, hat demzufolge auch ein anderes Rauschverhalten.

Re: Langzeitbelichtung und Rauschen

Mi 23. Aug 2017, 06:54

Vielen Dank für die wirklich sehr nützlichen Infos! :2thumbs:

Re: Langzeitbelichtung und Rauschen

Mi 23. Aug 2017, 07:05

Nur mal so ganz naiv eingeworfen... :P

Wie zuverlässig/reproduzierbar ist denn das Rauschverhalten bei einem Sensor? Wenn ich davon ausgehe, dass bei gleichen Bedingungen der Sensor bei einem Darkframe gleiches Rauschen verursacht wie bei der Belichtung, sollten das durch den Vergleich zweier Darkframes nachweisbar sein, oder?

Hat sich da schon einer von uns die Mühe gemacht, das zu überprüfen?

Grüße,
Matthias
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