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Re: Landschaftsfotografie - mit Beispielen

Do 31. Jul 2014, 09:40

angus hat geschrieben:Nicht falsch verstehen - experimentiert was das Zeug hält!!!

Nein, keine Angst! Hier wird nichts falsch verstanden - zumindest nicht von meinereinem. :ja:

Was die Landschaftsmalerei betrifft, hatte ich mir auch schon mal überlegt mich mit den Grundsätzen derselben auseinanderzusetzen. Leider scheiterte es bislang an der Zeit und der Muse. Den Gedanken, dass Landschaftsfotografie und -malerei eigentlich den gleichen Grundsätzen folgen, hatte ich auch schon.

@ Lichtikuss:
Danke für Deinen Tipp. Daheim werde ich das auch mal am Original ausprobieren. Auf jeden Fall hatte ich Dich richtig verstanden, wenn auch bei einem anderen Bild. :D
Mir zeigt das auf jeden Fall, dass ich bislang der Bildaufteilung einfach zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt hatte. :thumbup:

Re: Landschaftsfotografie - mit Beispielen

Do 31. Jul 2014, 09:43

ka5de hat geschrieben:Genaus so, wie @Hannes21 meinte ich es auch mit dem Spiel der Tiefenschärfe bei Landschaftsaufnahmen. Das Landschaftsbild als solches sollte noch gut erkennbar sein, aber eben ein bestimmter Bereich durch die Schärfe hervorgehoben werden.

Ja, mir ist auch in der Zwischenzeit klar was ihr meint. Solche Bilder habe ich auch von dem besagten Weinberg. In dem besagten Bild habe ich es einfach übertrieben. Die anderen beiden Bilder sind natürlich aus dem Kontext gerissen und gehören in die gesamte Serie eingebettet - sozusagen als "Stimmungsüberbringer", oder wie auch immer man das ausdrücken will. So alleine haben die mit der hier gemeinten Landschaftsfotografie sicherlich nicht viel gemein.

Re: Landschaftsfotografie - mit Beispielen

Do 31. Jul 2014, 09:49

angus hat geschrieben:Hier mal zwei Beispiele für - subjektiv - gelungene und nicht so gelungene Lösungen aus einer fototechnisch problematischen Situation: Ballonfahrt!!! Ich habe schon das Glück gehabt, dreimal eine solche zu machen und sicherlich die eindrucksvollste war in der Türkei in Kappadokien. Das Problem: Vordergrund ist extrem schwierig, Tiefe in ein solches Bild zu bringen ebenfalls. Bild eins zeigt eine der Sehenswürdigkeiten, ist mir aber aufgrund der Licht- und Ausschnittwahl zu flach.

Die Situation hatte ich auch schon und habe verschiedenes ausprobiert. Details, wie Reißleine, oder eine Person im Anschnitt mit ins Bild nehmen, kann hier ggf. den Tiefeeindruck unterstützen. Allerdings ist dies nicht immer möglich und dann hilft wirklich nur noch die Lichtsituation. Durch lange Schatten kann man noch den Eindruck von Tiefe sehr gut darstellen.

Bildbeispiele dafür habe ich auch, da sie aber noch mit einer "Fremdkamera" ;) gemacht wurden - hier nur der Link dazu:
https://www.flickr.com/photos/jb-design ... 824537064/

Re: Landschaftsfotografie - mit Beispielen

Do 31. Jul 2014, 10:41

ka5de hat geschrieben:
Lichtikuss hat geschrieben:Was mir auch wieder beim Lesen des Links aufgefallen ist, dass viele Fotografen von beeindruckenden Aufnahmen von offenen Landschaften, oft recht stark ablenden. f16, 22 und auch noch darüber, wenn auch selten. Das irritiert mich. Ich meine jetzt nicht, um auf lange Belichtungszeiten zu kommen.

Hallo Lutz,
stimmt, häufig wird sehr stark abgeblendet. In den meisten Fällen ist eben eine Schärfe von vorne bis hinten gewünscht. Genauso, wie auch meistens mit starken Weitwinkelbrennweiten gearbeitet wird.
Ich persönlich bevorzuge eher Brennweiten ab 50mm aufwärts und offenere Blendenöffnungen. Der Einsatz von Tiefenschärfe auch bei Landschaftsaufnahmen finde ich durchaus spannend. Auch finde ich eine komprimiertere Darstellung durch längere Brennweiten eher passend, als die weitgespreizten Landschaften mit WW.
Aber natürlich ist alles nur Geschmacksache - und Ausnahmen bestätigen die Regel - und überhaupt warum eigentlich immer nach Regeln handeln. :ka: ')
Hallo Jürgen,
danke für die Nachhilfestunde :cheers: Vor etwas über einem Jahr, war ich noch mit einer Bridge unterwegs. Da war eigentlich immer alles scharf. Die Wahl des Fokuspunktes war fast egal. Das ist mir aber erst nach dem Wechsel zur DSLR bewusst geworden. Was hatte ich am Anfang geflucht, weil ich plötzlich und unerwartet unscharfe Aufnahmen bekam. Hätte ich mich vorher mal informiert - hatte ich aber nicht. :klatsch: Der Wechsel erfolgte, weil ich mehr Potential beim Schneiden haben wollte. Wie Angus weiter oben erwähnt, ist das ja auch vorhanden. Gleichzeitig war ich in dem Kinderglauben, dass meine Bilder automatisch noch schärfer werden würden als bei der Bridge. (inzwischen kann ich zum Glück wieder über mich selber lachen) Bezüglich Sensorgrößen, unterschiedliche Einfallwinkel und Wirkungen wurde mir hier sehr geduldig auf die Beine geholfen.
Doch nun zu Deinen Worten, die mich zum Smartphon greifen ließen. Da habe ich mal in die App zur Berechnung der Hyperfocalen Distanz geschaut. Mal für die anderen, die sich damit noch nicht beschäftigt haben: Bei einer Brennweite von 18mm fängt bei Blende 8 die Schärfe ab 1,8m an. Bei 28mm sind es bei gleicher Blende schon 3,76m. Bei 50mm ergeben sich 7,92m, was sich, wenn ich in die Hocke gehe schon erheblich auswirkt. Nehme ich zur erwähnten Kompression ein leichtes Tele von 70mm fängt die Schärfe erst bei 10,53m an. Bei letzterem verringert sich die Distanz auf 7,84m bei f16 und bei f22 sind es immer noch 6,58m. Jetzt bin ich nicht mehr irritiert wegen der hohen Blendenwerte :ichweisswas:

Zum Thema verkürzen oder strecken. Das ist wohl wirklich Geschmacksache. Ich erwähnte schon, dass für mich Städter Landschaften oft gar nicht weit genug sein können, wo für mich Raum ist ohne Ende. Darum verstärke ich diesen Eindruck, wenn es passt, bei meinen eigenen Bildern gerne mit Brennweiten unter 18mm und nehme in Kauf, dass mir die räumliche Staffelung verloren geht. Doch durch das Powerlernen hier, kann sich das auch ändern. Von wegen Sommerloch!

Re: Landschaftsfotografie - mit Beispielen

Do 31. Jul 2014, 11:17

Lichtikuss hat geschrieben:Doch nun zu Deinen Worten, die mich zum Smartphon greifen ließen. Da habe ich mal in die App zur Berechnung der Hyperfocalen Distanz geschaut. Mal für die anderen, die sich damit noch nicht beschäftigt haben: Bei einer Brennweite von 18mm fängt bei Blende 8 die Schärfe ab 1,8m an. Bei 28mm sind es bei gleicher Blende schon 3,76m. Bei 50mm ergeben sich 7,92m, was sich, wenn ich in die Hocke gehe schon erheblich auswirkt. Nehme ich zur erwähnten Kompression ein leichtes Tele von 70mm fängt die Schärfe erst bei 10,53m an. Bei letzterem verringert sich die Distanz auf 7,84m bei f16 und bei f22 sind es immer noch 6,58m. Jetzt bin ich nicht mehr irritiert wegen der hohen Blendenwerte :ichweisswas:

Was das Abblenden angeht, muss ich sagen, dass ich fast nie auf z.B. f17 oder f22 abblende. Meistens bleibe ich so im Bereich f8 bis f12 oder so. Der Grund dafür ist, dass ich mich bislang eigentlich nie über mangelnde Schärfe beschweren konnte (wobei ich sagen muss, dass ich vielleicht auch blind bin oder nie soooo genau hingesehen habe) und ich auch mal gelesen habe, dass ein zu starkes Abblenden Probleme in anderer Weise verursachen würde. Ich weiss aber nicht mehr was das war. :ka:

Vielleicht kann mir da mal jemand auf die Sprünge helfen bzw. sagen, ob das so richtig ist bzw. sein kann.

Lichtikuss hat geschrieben:Zum Thema verkürzen oder strecken. Das ist wohl wirklich Geschmacksache. Ich erwähnte schon, dass für mich Städter Landschaften oft gar nicht weit genug sein können, wo für mich Raum ist ohne Ende. Darum verstärke ich diesen Eindruck, wenn es passt, bei meinen eigenen Bildern gerne mit Brennweiten unter 18mm und nehme in Kauf, dass mir die räumliche Staffelung verloren geht.

Es ist vieles Geschmackssache. Das musste ich auch erst einmal schmerzlich lernen. Wenn man in einem Beruf arbeitet, in dem Zahlen eindeutige Referenzwerte vorgeben, dann ist das erst einmal eine echte Umgewöhnung, weil es in der Fotografie meinem Wissen nach Referenzwerte in der Art nicht gibt. Hier ist dann auch irgendwann mal der eigene Geschmack und Selbstbewusstsein gefragt. :mrgreen:

Lichtikuss hat geschrieben:Doch durch das Powerlernen hier, kann sich das auch ändern. Von wegen Sommerloch!

Richtig!! :dasisses: Ich weiss nur noch nicht wie ich dem Thread hier noch folgen kann, wenn ich den Rechner mal ein oder zwei Tage nicht in die Hände bekomme. :ka:

Re: Landschaftsfotografie - mit Beispielen

Do 31. Jul 2014, 11:48

Danke Lutz, du hast jetzt gerade in einem Beitrag zusammengefasst, was ich in einer Woche mit lesen, ausprobieren und hier beteiligen gelernt habe...

- Schärfentiefe/Tiefenschärfe und die hyperfokale Distanz, stark abhängig von Blende und Brennweite (und je kleiner der Sensor, desto grösser der Schärfebereich... böse gesagt, je billiger die Knipse, desto tiefere Schärfe :fies: ). Diesen Link hier fand ich noch dazu, obwohl ich es in meinem Bibliotheksbuch noch besser erklärt finde: http://www.digitipps.ch/hyperfokale-dis ... rafie.html
Die App werde ich mir wohl auch runterladen.
- Perspektivische Verdichtung durch Brennweiten- und Standortwechsel --> Andere Bildwirkung auch wenn Hauptmotiv am gleichen Ort steht und gleich gross im Bild ist. Weiss gar nicht wie man dem sagt, wenn mans aufs Gegenteil abgesehen hat... perspektive Ausweitung? :?:

Nochmals danke an alle. Besser/schneller kann man nicht lernen. Theorie aus dem Buch (momentan bei mir "Digital fotografieren lernen von Dietmar Spehr", finde es einfach und kurz erklärt, mit sehr anschaulichen Abbildungen), die persönlichen Berichte und Vergleichsfotos hier im Forum und meine Erfahrungen draussen mit der Kamera.

Re: Landschaftsfotografie - mit Beispielen

Do 31. Jul 2014, 12:04

Zufriedene Mitstreiter sind doch das allerbeste! @ Jamou - ja, es gibt messtechnisch und 100%-Ansicht sichtbare Beugungsunschärfe ab einer von der Sensorgröße abhängigen (je größer der Sensor, desto weiter kann man die Blende schließen) Blendenstufe. In der Praxis sollte man aber erstmal ausprobieren, ob es für einen selbst a) sichtbar wird b) nicht durch einfaches Nachschärfen behebbar ist. Man kann das schön an meiner Serie der übertriebenen Vordergrundschärfe sehen, die Blumen/Pilze sehen für mich noch scharf genug aus.

@ ka5de - wir waren wohl beim gleichen Anbieter - eine selbstbewußte Ballonführerin, die den Korb exakt auf dem Anhänger landete?

Habe mir die Bilder angesehen - Du hattest das gleiche Glück wie ich mit dem Wetter - einige der Bilder sind eher eine Dokumentation der Ballonfahrt!! als Landschaftsbilder und umgekehrt. Sind wirklich schöne Sachen dabei. Ich hänge noch etwas an, wo der Vulkan, der die Landschaft verursacht hat auch ein Teil des Bildes ist, aber alleine einfach nur doof ausgesehen hätte.

Bild
#1

Bild
#2

Bild
#3

@Coucou - ich würde sagen "erweitern", gleiche Größe ist dann schwierig, aber es macht Dinge mehr Teil einer Umgebung. In der Landschaftsfotografie könnte ich z.B. den Vulkan mit einem starken Tele herauspicken oder ihn zu einem Teil eines anderen Bildes machen. Manchmal will man ja etwas herauspicken, aber weniges verträgt keinen Kontext, beim dritten Bild bringt der Ballon diese Auflockerung.
Zuletzt geändert von angus am Do 31. Jul 2014, 15:18, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Landschaftsfotografie - mit Beispielen

Do 31. Jul 2014, 12:11

angus hat geschrieben:Hier mal zwei Beispiele für - subjektiv - gelungene und nicht so gelungene Lösungen aus einer fototechnisch problematischen Situation: Ballonfahrt!!! Ich habe schon das Glück gehabt, dreimal eine solche zu machen und sicherlich die eindrucksvollste war in der Türkei in Kappadokien. Das Problem: Vordergrund ist extrem schwierig, Tiefe in ein solches Bild zu bringen ebenfalls. Bild eins zeigt eine der Sehenswürdigkeiten, ist mir aber aufgrund der Licht- und Ausschnittwahl zu flach.

Bild 2 nutzt die Staffelung der Ballons und die "Draufsicht" sowie Licht und Schatten und wirkt auf mich wesentlich besser.

Bild
#1

Bild
#2


Nach dem ich hier fleißig mitlese, weil es bei mir noch stark krankt mit den Landschaften, war ich voll zufrieden, daß ich deine Ausführungen nachvollziehen konnte.
Da kommt mein 7. jähriges Monsterchen und sagt:" Welches Bild von den beiden findest Du besser? Ich das erste!"
Die hat ja gar keine Ahnung von Fotografie :D

Re: Landschaftsfotografie - mit Beispielen

Do 31. Jul 2014, 12:15

Das ist gut, aber ist Dir schon bei Bildern Deiner Kinder - die sie gemalt haben - aufgefallen, dass es da zunächst erstmal drauf ankommt, möglichst viel drauf zu malen - und dann Größe ein wenig nach Wichtigkeit - Perspektive kommt erst viel später... (Bilderbücher haben ebenfalls oft wenig Perspektive) - also hat sie aus ihrer Sicht vollkommen recht ;) :D

Re: Landschaftsfotografie - mit Beispielen

Do 31. Jul 2014, 12:23

nö, die hat noch nie Bilder vollgemalt.
Aber ich glaube die Aufteilung war ihr wirklich nicht so wichtig.
Kritikpunkt war übrigens, dass das Licht im zweiten Bild oben zu grell ist. Und beim ersten deutlich schöner. :ja:

Jaja so sind sie, die Kleinen :d&w:
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