Scynja hat geschrieben:
Hallo zusammen. Ich war heute in einer Stadt (erkennt ihr bestimmt auf den ersten Blick) unterwegs. Und habe dazu ein paar Bilder geschossen. Bitte um Kritik. Mein Problem ist, dass eine Stadt ganz anders wirkt wenn man da durch geht. So empfinde ich Ampeln, Fußgänger, Kräne als störend auf Bildern, während ich sie live einfach ausblenden kann. Dann kann ich mit dem Auge den Kopf recken etc., sodass ich beispielsweise eine Kirche komplett wahrnehmen kann. Auf einem Foto wirkt sie dann meistens verloren ( viel Himmel, zu klein etc.) oder sie passt erst gar nicht auf das Bild.
Es ist schon erstaunlich, was das Gehirn normalerweise ausblendet und kombiniert oder? Ähnlich wie unser Auge nimmt die Kamera alles gleichmäßig wahr, ihr fehlt das Gehirn, weiches bestimmte Bildanteile hervorhebt und andere in den Hintergrund treten lässt. Das Gehirn ist sozusagen der Fotograf mit seinem Blick für Motive und den technischen Fertigkeiten, dieses eine Bild genauso auf den Sensor zu bannen wie er es vor seinem inneren Auge sieht.
Das fotografische Sehen ist etwas das man kontinuierlich lernen muss. Ich tue mich da allerdings auch sehr schwer mit.
Scynja hat geschrieben:
Was mir persönlich schon auf den Bildern auffällt ist, dass ich beim nächsten mal unterbelichten muss, damit ich den Himmel später abdunkeln kann.
Du könntest aber auch per spot Messung auf den Himmel belichten und schauen, dass das eigentliche Motiv nicht zu sehr absäuft.
Scynja hat geschrieben:
Dann zu guter letzt noch eine Einsteigerfrage: ich habe jetzt das 18-55er, das 35er und das 50-200er Objektiv und bin damit auch sehr zufrieden (mit meinen bescheidenen Ansprüchen). Längerfristig wollte ich mir noch ein Lichtstarkes portraitobjektiv zulegen (entweder das 50er, das 70erL oder das 100er makro tele, weil ich gelesen habe, dass das 35er nur für halbkörperportraits geeignet ist (sonst guckt bei Kopf/Schulterportraits die Nase zuweit raus oder so etwas ähnliches - soweit ich weiß). Naja da werde ich mir noch ewig den Kopf zerbrechen welches es dann wird. Während meiner Recherche ist mir allerdings aufgefallen, dass es z. B. ein 31er, 35er, 35er L, 40er , 70er, 77er etc. gibt. Daher die Frage: macht es Sinn ein 31er objektiv zu kaufen, wenn man ein 35er besitzt? (jetzt rein Abbildungstechnisch, nehmen wir an, beide Objektive besitzen die gleiche Auflösung, Vignettierung, Blende etc.) Also gibt es Motive, die man immer mit 31ern fotographiert und andere für die man immer ein 35er braucht, um optimale Ergebnisse zu erzielen?
Ob ein 35er nur für Halbkörperportraits zu verwenden ist, ist erstmal fraglich. Sicher es weist etwas mehr Verzeichnungen auf als ein leichtes Tele. Allerdings sind bisher meine Portraits mit 35mm nicht so unnatürlich geworden, dass ich sie sofort entsorgt habe. Wir sprechen hier nämlich von ca 50mm KB-Äquivalent und das ist schon brauchbar im Portraitbereich. Welche Brennweite du zusätzlich kaufen solltest, hängt von dir ab. Wo sollen Portraits entstehen in oder doch eher outdoor? Für Innenräume ist das 50/1.8 super. Das sind 75mm KB-Äquivalent und damit leichtes Tele. Für outdoor macht sich ein 70/2.4 sicher sehr gut. Ausschlaggebend ist ja doch eher der Abstand, den du zwischen dir und dem Model einnehmen kannst. Für das 100 Makro brauchst du schon echt viel Platz. Für den Portraitbereich gibt es auch das 50-135/2.8 soll eine der besten Linsen für Pentax sein. Für den Anfang würde ich erstmal die teuren 31, 43 und 77 links liegen lassen. Mit denen muss man schon umgehen können. Sie alle sind legendär und haben ganz spezielle Charakteristika. Deshalb ist es eher nicht die Frage der Brennweite, ob du ein 31er oder 35 einsetzt, sondern das Motiv, das nach einem bestimmten Look fragt. Ist das irgendwie verständlich?
Scynja hat geschrieben:
Jetzt viel Spaß mit den Bildern und viel Spaß beim kritisieren oder verbesserungsvorschlagen. Ohne eine kritische Reflexion kann man sich nicht verbessern.
#1 schöne Spiegelung im Wasser. Ich hätte rechts noch den Büschel weggeschnitten. Eine Position weiter links wäre sicher besser gewesen.
#2 hier stört die Ampel. Worum ging es dir in dem Bild? Die Lichter an der Fassade wären in s/w vielleicht besser rübergekommen. Die Flaggen wären von weiter rechts aufgenommen, etwas besser platziert. Die Straße unten hätte ich beschnitten.
#3 gefällt mir gut. Oben könnte etwas mehr Platz sein, außerdem könntest es noch einen tick heller sein.
#5 könnte man rechts noch beschneiden.
#6 der Mast stört. Am besten nimmst du das Foto nochmal von etwas weiter rechts auf.
#7 Der Busch rechts sollte beschnitten werden. Ansonsten wäre eine Weitwinkelaufnahme vielleicht auch interessant gewesen. Ich mag diese Altstadtarchitektur.
Fazit: mach dir klar was dein Hauptmotiv ist und extrahiere es von anderen störenden Motiven. Versuche verschiedene Aufnahmepositionen aus und nehme dir mehr Zeit für das Motiv. Achte in der EBV besser auf den Beschnitt.
Scynja hat geschrieben:
Leider besitze ich nicht die Geduld, als dass ich mit den Ergebnissen zufrieden wäre. Das heißt ich möchte gerne die Bilder mit so wenig Retusche wie möglich verwenden, auch wenn es nicht immer vermeidbar ist(...) das ärgert mich etwas, weil ich jetzt jedes DNG einzeln anfassen muss... aber bevor ich mir ein Bild versaue, öffne ich lieber jedes DNG einzeln=)
Die elektronische Aufbereitung gehört dazu, da muss man sich Zeit nehmen ;-) Vielleicht ist PS aber auch etwas zu viel des guten. Hast du schon einen anderen RAW-Converter ausprobiert?