Der AF meiner K-3 macht mich noch wahnsinnig.
Fotos von rennenden Hunden bei Blenden um 4.0 sehen zu 90 % so aus:
Als Serie stellt sich das beispielsweise so dar (und hier trabt der Hund sogar nur!):
Also mit Glück erwischt der AF dann tatsächlich doch mal den Hund, säbelt aber meistens konsequent dran vorbei, meistens in den Vordergrund. Dass bei Actionfotos der AF gerne mal auf andere Körperteile rutscht statt auf dem Kopf zu bleiben, ist ja nicht neu. Dass er aber selbst ein langsam trabendes Tier verfehlt, ist eine ganz neue Dimension von grottigem AF.
Ich nutze immer den Kreuzsensor, der dem Kopf bzw. dem Auge des Hundes am nächsten ist, bei den Proportionen meiner Hunde meistens den mittleren aus der oberen Reihe. Wieso der AF dann ständig in den Vordergrund nach ganz unten flutscht, ist mir ein Rätsel.
Der AF spinnt sogar, wenn der Hund sich gar nicht bewegt. Hier ein Portrait im AF-C. Zunächst war der Hund im Sucher scharf, aber im Moment des Auslösens sauste der AF wieder mal ab ins Nirvana.
Die größten Schwierigkeiten im AF-C habe ich mit den Sigmas 50-150 2.8 HSM II (Firmware upgedatet) und 70-200 2.8 HSM OS. Sichtlich weniger problematisch zeigt sich das stangengetriebene Pentax F 135 2.8, und mit dem Tamron 28-75 2.8 habe ich bei Actionfotos gar eine relativ hohe Trefferquote (nur ist es für Tierfotos leider zu kurz). Liegt an der Brennweite, könnte man denken. Aber so einfach ist es denn doch nicht. Ich habe das Tammi bei 75 mm gegen das Sigma 50-150 bei ca. 75 mm mal gegeneinander antreten lassen. Das Ergebnis waren Treffer beim Tammi und alles für die Tonne beim Sigma. Es kommt mir fast so vor, als "könne" der AF-C meiner K-3, wenn überhaupt, nur mit Stangenantrieb.
Das wollte ich dann mal genauer wissen und habe diverse Landschaften mit den vier lichtstarken Objektiven "abgescannt", um festzustellen, inwieweit die überhaupt in der Lage sind, nachzuführen. Bei der Landschaft habe ich beim hervorstehenden Baum oben angefangen und bin dann langsam nach unten. Der Stangen-AF hat brav die ganze Strecke bis direkt vor meine Füße nachgeregelt. Der HSM der Sigmas holperte bis etwa zur rot eingezeichneten Linie, danach verabschiedete sich der AF komplett.
Also, wenn der AF mit den Sigmas nicht einmal in der Lage ist, auf einer strukturreichen Landschaft korrekt nachzuführen, dann brauche ich mich wohl nicht zu wundern, wenn er das Fell meiner Hunde irgendwie nicht erfassen kann. AF auf dem Auslöser oder auf dem AF-Button macht übrigens keinen Unterschied.
Nächstes Testscenario war bei mir im Garten, die Strecke vom Kirschbäumchen bis hin zum Ball. Kurz gesagt, die Sigmas waren in 9 (!) Sekunden nicht in der Lage, die paar Meter sich von Gänseblümchen zu Gänseblümchen zu hangeln. Totalaufgabe etwa auf Höhe der roten Linie. Witzigerweise brauchte ich dann trotz Auslösepriorität mehrere Versuche, um den unscharfen Ball fotografieren zu können. Da liefert mir die Kamera trotz Schärfepriorität massenhaft unscharfe Hundebilder, und dann sowas.
Ich habe alle möglichen Einstellungen des AF-C durchprobiert... Ich komme zu keinem vernünftigen Ergebnis.
Als wären die Probleme im AF-C nicht genug, spinnt die K-3 auch im AF-S.
Gerne liefert sie einen massiven Frontfokus:
Aber eben nicht IMMER, das ist das verwirrende daran. Es gibt im AF-S auch keine Unterschiede zwischen Stange und HSM.
Hier mit dem Pentax F 135 2.8. Einmal meilenweiter Frontfokus, dann paßt es wieder...
Mit dem Tamron 28-75 2.8: Von 9 Aufnahmen der nahezu bewegungslos auf der Bank sitzenden Hunde, ein doch wirklich simples Motiv, ist keine einzige scharf geworden. Bin dann versuchsweise näher ran und siehe da, mehrere Aufnahmen von der helleren Jenna alle scharf. Dann die dunklere Kimmi auf's Korn genommen: Erstes Bild scharf, nur guckt sie da blöd, alle weiteren 12 Aufnahmen plötzlich nur noch totaler Matsch.
Ganz schlimm sind Sonne, flimmerndes oder gefärbtes Licht durch Blätter/Bäume/Büsche, rotes Licht bei Sonnenuntergang - all das kann den AF ganz gewaltig aus dem Tritt bringen. Es war mir nicht möglich, ein einziges scharfes Bild von Kimmi vor den lichtdurchfluteten Herbstblättern zu bekommen.
Neulich bei bewölktem Himmel hat die K-3 ähnliche Hundeaufnahmen bzw. solche vor flimmerndem Wasser prima mitgemacht. Eine Kamera, die die Sonne scheut?
Wenn die Kamera grundsätzlich einen Frontfokus hätte, dann müßte doch eigentlich JEDES Bild entsprechend unscharf werden, oder? Ist aber nicht so. Manchmal macht sie keine Probleme, manchmal gelingt kein einziges Bild und manchmal ändert sich das AF-Verhalten von jetzt auf gleich.
Bei den Fotos von Jenna auf dem Baumstumpf ist beim ersten Bild korrekt der Kopf scharf. Alle weiteren 15 Fotos total daneben. Weil das Mädel so schön still stand, habe ich versucht, mich mit AF-Feinkorrektur ranzutasten. Bei -10 ging es so halbwegs. Nur war das dann in der nächsten Aufnahmesituation ein Backfokus.
Mit dem Pentax 18-135 habe ich bei f5.6 übrigens noch nichts bemerkt. Der meilenweite Frontfokus tritt offenbar nur bei lichtstärkeren Gläsern auf, auch abgelendet, da der AF ja bei Offenblende mißt. Übrigens auch bei den drei für f2.8 optimierten Kreuzsensoren, da gibt es keinen Unterschied zu den anderen.
Ich dreh bald durch. So macht das Fotografieren absolut keinen Spaß. Ich werde die Kamera einsenden, aber mit welcher Fehlerbeschreibung? Verwirrend inkonsistenter Fehlfokus? I
P.S.: Die Exif-Daten sind in den o.g. Fotos enthalten.