Mitte Oktober war ich bei herbstlichem Wetter in Schwerin, wurde dort
freundlich von
Gelegenheiter empfangen und zu Fuß und mit dem Fahrrad durch Schwerin geführt.

Kodak Ultramax 400 (den Film habe ich im März in die Kamera gelegt, Schwerin war Oktober, deshalb gibt es hier noch die Schneeglöckchen

)
Bei diesem Besuch hatte ich eine
Pentax Z-70 mit FA 35-80 mit dabei und natürlich noch meine Pentax K-70. Neben der Erkundung von Schwerin, wollte ich erkunden, wie es ist, nur mit analogem Filmmaterial zu arbeiten. D.h.
(1) analog zu fotografieren, dann
(2) selber zu digitalisieren und final
(3)in der EBV zu bearbeiten.
Im Lauf der nächsten Tage habe ich vor, dieses Thema mit meinen Erlebnissen und analogen Bildern weiterzuführen.
1) analoges Fotografieren
- Es ist teuer, man überlegt sich doch genauer, was man und wie man es fotografiert. Man ist beschränkt auf niedrige ISO-Werte, damit ist man dann nicht mehr so flexibel wie in der Digitalfotografie. Verbraucht habe ich drei Filme
-
Kodak Gold 200 Farbnegativfilm -
Kodak Ultramax 400 Farbnegativfilm-
Agfachrome CT Precisa 200 - Diafilm (MDH 6 Jahre überschritten)
Kodak Gold 200 im Dreierpack gibt es gelegentlich in Drogerieketten, ca. 21,- EUR für 3 Filme. Einzelfilm ca. 9-10,- EUR, der Ultramax ist 1-3,- EUR pro Stück teurer. Die Profinegativfilme oder die neuen Hipster-Filme kosten je nach Kaufort zwischen 13,- und 20,- EUR pro 36er Film. Diafilme sind ganz schwierig zu bekommen (ich kenne aber ein paar Lieferanten, die haben aber immer nur sporadisch ein bis zwei Filmtypen im Angebot, sind die abverkauft, kommen irgendwann mal wieder neue Filme, man muss warten können). Die Preise liegen bei 25,- EUR pro Film mit viel Glück oder Wartezeit, meist starten sie ab ca. 30,- EUR pro Film. Dann kommt noch die Entwicklung und die Weiterverarbeitung, Belichtung oder Druck. Analoge Farbfotografie ist heute kein ganz günstiges Vergnügen.
Jeder Film hat seine eigene Persönlichkeit und es stellt sich die Frage, übernimmt man diese Eigenarten ins Digitale oder versucht man in der EBV die Bilder anzupassen, geschmeidig zu machen. Doch wie sieht diese Filmpersönlichkeit aus. Man kann googeln und findet von jedem Film genügend Beispielbilder im Web um sich selber ein Urteil zu machen. Unter jedem Bild habe ich den Fiilm-Namen geschrieben, dann sieht man schon ein paar Unterschiede sehen.
Zusätzlich habe ich die ersten Filme auch im Labor scannen und als Bild ausbelichten lassen, damit ich eine Idee hatte, wo denn das Ziel meiner Arbeit sein könnte.
Das klingt einfach, ist es aber nicht. Zuerst muss der Film voll abfotografiert sein, bei den Preisen gibt man keinen Film zur Entwicklung, der nicht restlos voll geknipst ist. Und das kann dauern. Noch länger ist die Wartezeit im Großlabor. Angegeben sind bei den Drogeriediscountern ca. eine Woche Bearbeitungszeit. Zeit ist dehnbar.
Rossmann brauchte für den Diafilm 4 Wochen, DM für einen Negativfilm 2 Wochen, dazwischen lag Rossemann mit dem zweiten Negativfilm, hier dauerte es nur 3 Wochen. Professionelle Labore sollen schneller sein, aber bei mir hat die Entwicklung via Fotoservice von großen Drogisten extrem langsam gedauert. (DM beauftragt CEWE, Rossmann soll wohl ORWO beauftragen, das habe ich im Web gelesen, kann es aber nicht definitiv bestätigen.
Man braucht Licht und erhält trotzdem Rauschen. Man weiß nicht, ob die Einstellung in Ordnung war, man muss warten bis die Filme entwickelt wurden.
Diese Filme bezeichne ich als
Opferfilme, ich wollte einfach mal sehen, wie mir die analoge Fotografie liegt. Das habe ich zwar von 1972 bis 2006 betrieben, lange Jahre auch in einer Dunkelkammer gepütschert, aber seit 17 Jahren hatte ich keinen analogen Film mehr in der Hand.
Am Schweriner See bei Sonnenlicht hatte ich einen ISO 400er-Film in der Kamera, bei der Besichtigung einer Kirche von Innen, da lag gerade ein ISO 200er-Film in der Kamera (außerdem war das Objektiv eher lichtschwach). Also das sind so die Probleme mit analogem Material, man hat nicht immer den richtigen Film in der Kamera. Den Film mittendrin zu wechseln und später wiederzuverwenden, das ist dann die höhere Kunst.

Kodak Ultramax 400

Kodak Gold 200
Und heute ist erst einmal Schluss, Ende. Aber wer mag, kann gerne in den nächsten Tagen weiter hier reinsehen. Dann zeige ich mehr Fotos und schreibe über meine Digitalisierung zu Hause. Analoge Fotografie hat einen eigenen Charme, die Bilder sehen einfach anders aus. Der Aufwand ist höher, die Kosten auch, doch die BQ ist eher schlechter, doch der Charakter jedes analogen Fotos kann sich mit den perfekten digitalen Bildern nicht bewertet vergleichen. Entweder mag diese Faszination der analogen Bilder oder nicht. Ich jedenfalls freue mich darauf, dass es bald neue analoge Kameras gibt. Angeblich soll nicht nur Pentax in den Startlöchern mit analogen Kameras stehen.

Kodak Ultramax 400 (das Foto habe ich an der Stör in der Nähe von Itzehoe aufgenommen)