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BeitragVerfasst: Do 14. Dez 2023, 02:49 
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Mitte Oktober war ich bei herbstlichem Wetter in Schwerin, wurde dort freundlich von Gelegenheiter empfangen und zu Fuß und mit dem Fahrrad durch Schwerin geführt.


Bild
Kodak Ultramax 400 (den Film habe ich im März in die Kamera gelegt, Schwerin war Oktober, deshalb gibt es hier noch die Schneeglöckchen :) )



Bei diesem Besuch hatte ich eine Pentax Z-70 mit FA 35-80 mit dabei und natürlich noch meine Pentax K-70. Neben der Erkundung von Schwerin, wollte ich erkunden, wie es ist, nur mit analogem Filmmaterial zu arbeiten. D.h. (1) analog zu fotografieren, dann (2) selber zu digitalisieren und final (3)in der EBV zu bearbeiten.

Im Lauf der nächsten Tage habe ich vor, dieses Thema mit meinen Erlebnissen und analogen Bildern weiterzuführen.



1) analoges Fotografieren

- Es ist teuer, man überlegt sich doch genauer, was man und wie man es fotografiert. Man ist beschränkt auf niedrige ISO-Werte, damit ist man dann nicht mehr so flexibel wie in der Digitalfotografie. Verbraucht habe ich drei Filme
- Kodak Gold 200 Farbnegativfilm
- Kodak Ultramax 400 Farbnegativfilm
- Agfachrome CT Precisa 200 - Diafilm (MDH 6 Jahre überschritten)

Kodak Gold 200 im Dreierpack gibt es gelegentlich in Drogerieketten, ca. 21,- EUR für 3 Filme. Einzelfilm ca. 9-10,- EUR, der Ultramax ist 1-3,- EUR pro Stück teurer. Die Profinegativfilme oder die neuen Hipster-Filme kosten je nach Kaufort zwischen 13,- und 20,- EUR pro 36er Film. Diafilme sind ganz schwierig zu bekommen (ich kenne aber ein paar Lieferanten, die haben aber immer nur sporadisch ein bis zwei Filmtypen im Angebot, sind die abverkauft, kommen irgendwann mal wieder neue Filme, man muss warten können). Die Preise liegen bei 25,- EUR pro Film mit viel Glück oder Wartezeit, meist starten sie ab ca. 30,- EUR pro Film. Dann kommt noch die Entwicklung und die Weiterverarbeitung, Belichtung oder Druck. Analoge Farbfotografie ist heute kein ganz günstiges Vergnügen.

Jeder Film hat seine eigene Persönlichkeit und es stellt sich die Frage, übernimmt man diese Eigenarten ins Digitale oder versucht man in der EBV die Bilder anzupassen, geschmeidig zu machen. Doch wie sieht diese Filmpersönlichkeit aus. Man kann googeln und findet von jedem Film genügend Beispielbilder im Web um sich selber ein Urteil zu machen. Unter jedem Bild habe ich den Fiilm-Namen geschrieben, dann sieht man schon ein paar Unterschiede sehen.
Zusätzlich habe ich die ersten Filme auch im Labor scannen und als Bild ausbelichten lassen, damit ich eine Idee hatte, wo denn das Ziel meiner Arbeit sein könnte.
Das klingt einfach, ist es aber nicht. Zuerst muss der Film voll abfotografiert sein, bei den Preisen gibt man keinen Film zur Entwicklung, der nicht restlos voll geknipst ist. Und das kann dauern. Noch länger ist die Wartezeit im Großlabor. Angegeben sind bei den Drogeriediscountern ca. eine Woche Bearbeitungszeit. Zeit ist dehnbar.
Rossmann brauchte für den Diafilm 4 Wochen, DM für einen Negativfilm 2 Wochen, dazwischen lag Rossemann mit dem zweiten Negativfilm, hier dauerte es nur 3 Wochen. Professionelle Labore sollen schneller sein, aber bei mir hat die Entwicklung via Fotoservice von großen Drogisten extrem langsam gedauert. (DM beauftragt CEWE, Rossmann soll wohl ORWO beauftragen, das habe ich im Web gelesen, kann es aber nicht definitiv bestätigen.

Man braucht Licht und erhält trotzdem Rauschen. Man weiß nicht, ob die Einstellung in Ordnung war, man muss warten bis die Filme entwickelt wurden.

Diese Filme bezeichne ich als Opferfilme, ich wollte einfach mal sehen, wie mir die analoge Fotografie liegt. Das habe ich zwar von 1972 bis 2006 betrieben, lange Jahre auch in einer Dunkelkammer gepütschert, aber seit 17 Jahren hatte ich keinen analogen Film mehr in der Hand.

Am Schweriner See bei Sonnenlicht hatte ich einen ISO 400er-Film in der Kamera, bei der Besichtigung einer Kirche von Innen, da lag gerade ein ISO 200er-Film in der Kamera (außerdem war das Objektiv eher lichtschwach). Also das sind so die Probleme mit analogem Material, man hat nicht immer den richtigen Film in der Kamera. Den Film mittendrin zu wechseln und später wiederzuverwenden, das ist dann die höhere Kunst.

Bild
Kodak Ultramax 400

Bild
Kodak Gold 200



Und heute ist erst einmal Schluss, Ende. Aber wer mag, kann gerne in den nächsten Tagen weiter hier reinsehen. Dann zeige ich mehr Fotos und schreibe über meine Digitalisierung zu Hause.

Analoge Fotografie hat einen eigenen Charme, die Bilder sehen einfach anders aus. Der Aufwand ist höher, die Kosten auch, doch die BQ ist eher schlechter, doch der Charakter jedes analogen Fotos kann sich mit den perfekten digitalen Bildern nicht bewertet vergleichen. Entweder mag diese Faszination der analogen Bilder oder nicht. Ich jedenfalls freue mich darauf, dass es bald neue analoge Kameras gibt. Angeblich soll nicht nur Pentax in den Startlöchern mit analogen Kameras stehen.



Bild
Kodak Ultramax 400 (das Foto habe ich an der Stör in der Nähe von Itzehoe aufgenommen)

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Sonnige Grüße

Frank


Zuletzt geändert von Frank aus Holstein am Do 14. Dez 2023, 18:31, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Do 14. Dez 2023, 12:17 
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Einige sehr schöne Scans dabei, aber ich bin auch etwas irritiert: manche Sätze klingen so, als ob du das erste Mal analog fotografiert hättest und nun deine Verwunderung über manches ausdrückst. Wir vergessen scheinbar schnell, dass die analoge Fotografie bis vor ca. 20 Jahren der Standard war und dass man auch analog scharfe, kontrastreiche und feinkörnige Bilder wollte und auch bekam. Heute klingt es ja oft so, als sei analoges Fotografieren gleichbedeutend mit Lomographie. Das war und ist aber nicht der Fall.
Wenn es heute beim Scan rauscht, dann liegt das meist am Scan, nicht unbedingt am Film, denn der sollte bei ISO Werten bis 400 eigentlich nicht rauschen, auch wenn es da natürlich Qualitätsunterschiede gibt.
Leider bekommt das Scannen nicht jedem Film, Fuji Velvia ist nur was für Könner, sonst sieht es wirklich wie Lomographie aus, aber ein handwerklich sauberer Scan von einem guten Film sollte sich in der technischen Qualität nicht von einem digitalen Foto unterscheiden - bei neutraler Betrachtung und handelsüblicher Vergrößerung.

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BeitragVerfasst: Do 14. Dez 2023, 13:32 
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Yeats hat geschrieben:
...Wir vergessen scheinbar schnell, dass die analoge Fotografie bis vor ca. 20 Jahren der Standard war und dass man auch analog scharfe, kontrastreiche und feinkörnige Bilder wollte und auch bekam. Heute klingt es ja oft so, als sei analoges Fotografieren gleichbedeutend mit Lomographie. Das war und ist aber nicht der Fall...

Das kann man so stehen lassen!


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BeitragVerfasst: Do 14. Dez 2023, 17:44 
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Nein, natürlich ist analoge Fotografie keine Lomographie. Ich habe mir meine letzten analogen Bilder aus der Zeit bis 2006 angesehen. Für Bilder bis A4 waren die Fotos sehr gut nutzbar, also scharf, kontrastreich und feinkörnig. Ich könnte es auch anders formulieren, wir haben heute mit unseren DSLRs einfach ein sehr hohes Niveau, weit mehr als man für Fotos am Computer, Fernseher oder Wandbild (so bis A3 oder A2) wirklich benötigt.

Der Charme der analogen Fotografie ist ganz eindeutig vorhanden, die Qualität ist aber geringer als bei aktuellen DSLRs.

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Sonnige Grüße

Frank


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BeitragVerfasst: Do 14. Dez 2023, 18:05 
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1) analoges Fotografieren - Fortsetzung

Hier möchte ich ein paar Bilder zeigen, die kommen alle direkt vom Scanner des Fotolabors, also keinerlei manuelle Bearbeitung.


Bild
#5 Kodak Ultramax 400

Bild
#6 Kodak Ultramax 400

Bild
#7 Kodak Ultramax 400 [Gelegenheiter als Touristenführer voll im Gegenlicht]

Bild
#8 Kodak Ultramax 400

Bild
#9 Kodak Ultramax 400

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Sonnige Grüße

Frank


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BeitragVerfasst: Do 14. Dez 2023, 18:11 
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Quantität, Qualität, oder der Preis, sind halt Atribute die man hier nicht so auf die Wagschale werfen sollte.
Ja, der Charme, die Anmutung und vor allem das Erlebnis des Prozesses, muss man hier viel stärker aufwiegen.
Wem das nicht liegt und wer daran keine Freude findet, ist hier eindeutig fehl am Platz und sollte digital bleiben.

Ich finde deinen Einstieg schon interessant, Frank und bin auf deine weiteren Ergebnisse gespannt.
Aber Schneeglöckchen im Oktober ???

Gruß Ronny :wink:

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Meine Website nimmt Form an https://fotoseite-rmk.de/Startseite


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BeitragVerfasst: Do 14. Dez 2023, 18:23 
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Wohnort: Itzehoe
Direkt aus dem Kühlschrank und 6 Jahre hinter dem MHD kam nun der Agfa Precisa CT 200 in meine Kamera.
Auch diese Bilder kommen direkt aus dem Scanner des Folabors.

Bild
#10 Agfa Precisa CT 200

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#11 Agfa Precisa CT 200

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#12 Agfa Precisa CT 200

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#13 Agfa Precisa CT 200

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#14 Agfa Precisa CT 200

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#15 Agfa Precisa CT 200

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#16 Agfa Precisa CT 200

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#17 Agfa Precisa CT 200

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#18 Agfa Precisa CT 200

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#19 Agfa Precisa CT 200

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#20 Agfa Precisa CT 200

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#21 Agfa Precisa CT 200 (ich habe den Durchblick :ugly: )

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#22 Agfa Precisa CT 200

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#23 Agfa Precisa CT 200

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#24 Agfa Precisa CT 200

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#25 Agfa Precisa CT 200


Auch 6 Jahre über das MDH bringt der Diafilm immer noch schöne Farben.
Aber mein altes KIT-Objektiv FA 35-80 ist eher weniger scharf, ich muss mich jetzt mal nach einem scharfen Objektiv für das Kleinbild-Format umsehen.

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Sonnige Grüße

Frank


Zuletzt geändert von Frank aus Holstein am Do 14. Dez 2023, 18:41, insgesamt 1-mal geändert.

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BeitragVerfasst: Do 14. Dez 2023, 18:40 
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Frank aus Holstein hat geschrieben:
Direkt aus dem Kühlschrank und 6 Jahre hinter dem MHD kam nun der Agfa Precisa CT 200 in meine Kamera.
Auch diese Bilder kommen direkt aus dem Scanner des Folabors.


Hallo, einige müsstest Du schon etwas gerader ausrichten. Wenn Du die Digitaldaten hast, müsste das gehen.


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BeitragVerfasst: Do 14. Dez 2023, 19:05 
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das Schloß ist ja man ein schönes Teil.
Bild 2 ist super!

_________________
wer gerne liest: Meine andere Leidenschaft
https://www.bod.de/buchshop/stalin-poke ... 3837058819
https://www.bod.de/buchshop/manolin-wer ... 3746089461


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BeitragVerfasst: Do 14. Dez 2023, 19:27 
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Registriert: Sa 13. Sep 2014, 11:05
Beiträge: 12226
Hallo Frank,...

Ich habe sehr gern und mit Interesse Deine Story gelesen.Ich bin ja auch immer mal wieder analog unterwegs,allerdings "nur SW" und entwickle und "scanne" meine
Negative auch selbst.Ich teile Deine Sicht daß analoge Fotografie "andere" Bilder gibt und man anderst Fotografiert als mit 'ner Digitalen,...und mag das auch sehr.
Auch ohne die digitale Fotografie abwerten zu wollen,...die mag ich genauso und betreibe ich auch hauptsächlich.
Wie sonst auch sucht sich jeder seine "Nische" die einem Spaß bringt,..ob in Farbe oder SW und auch egal in welchen Genre.

Ich finde die gezeigten "rohen Bilder" sehr ansprechend und ehrlich,...was ich an analogen Bildern mag.Sehr oft mache ich es mit meinen analogen Bildern ebenso.
Ein schiefer Horizont ist dann teil des "Schusses" ebenso wie die Belichtung oder sonstige Eigenheiten.Einen Farbfilm würde ich wohl auch nie versuchen in der EBV zu
"neutralisieren" und versuchen ein perfektes Bild daraus zu machen,...dann ist der Gag für mich weg.
Aber auch klar,....ein Landschaftsbild vom Stativ mit schiefen Horizont will ich dann doch nicht,...bei 'nem Schnapper aus der Hand gehts dann schon. :mrgreen:

Ich habe die letzten Jahre nur noch mit MF Format (6x6) analog fotografiert,was hauptsächlich an meinen Motiven liegt (Landschaften/Menschen/Museen/Veranstaltungen).Hier ist der Vorteil des deulich größeren Formates für mich doch sehr deutlich und auch wenn es dann nur 12 Bilder auf der Rolle sind,aber 2-3 Rollfilme reichen mir dann auch für 'ne fettere Geschichte sehr gut aus.Würde ich mehr Street oder Urlaubsbilder machen dann währe auch KB für mich voll OK.

Wie geschrieben,ich fand Deinen Beitrag wirklich sehr lesens und sehenswert und freue mich auf eine Fortsetzung. :2thumbs: :cheers:

nen schönen noch!

Bernd

_________________
Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit.
(Marie von Ebner-Eschenbach)


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