DxO vs. LR vs. ...

Die aufgetauchte Frage, welcher RAW-Konverter denn nun für Schattenaufhellung u.ä. besser sei, hat mich zu später Stunde in die Garagenauffahrt rausgetrieben, um ein Beispiel-DNG zu produzieren. Mein Gedanke: Wer Lust hat, lädt es von http://frank-drewes.se/forum_images/_IMG1162.DNG herunter, entwickelt es ohne riesengroßen Aufwand im Konverter seiner Wahl, und lädt dann das Resultat hier hoch. Ich hab's mal auf die Schnelle in LR5 selbst gemacht. Ohne jegliche Bearbeitung sieht's so aus:



Bearbeitet ergibt sich (Klick = 100%-Jpeg für die, die es genau wissen wollen):


Verwendete Werte in LR5 (alle nicht genannten auf Null): Weißabgleich justiert, Belichtung +3 eV, Kontrast +20, Lichter -70, Schatten +100, Klarheit +10, Sättigung -11, Schärfung 30, Farbentrauschung 25, 2 Klicks zur CA-Entfernung. (Objektivkorrektur hab ich nicht verwendet, weil ich finde, das raubt dem 31er seinen ganzen Charakter, aber macht es ruhig wie ihr wollt.)

Wer Lust hat, kann ja mal mitmachen. Bin gespannt, ob sich wirklich deutliche Unterschiede zeigen.

Hier versuche ich es einmal mit RawTherapee


edit: Einstellungen
[Exposure] Brightness=24; Contrast=42; Saturation=0; Curve=1;0;0;0.054711246200607896;0.10030395136778116;0.62613981762917914;0.6139817629179336;1;1;
[Impulse Denoising] Threshold=50
[RAW Bayer] Method=lmmse LMMSEIterations=6

Habe es hier einmal mit darktable (unter Windows) versucht...

Einstellungen:
Schärfen: Radius 2 Menge 0.5
Schatten: 50 ; Spitzlichter -50
Basiskurve: Pentax-artig
2. Basiskurve: eine Stützstelle bei 6.02,66,22

Dann werf ich doch mal DxO PhotoLab ins Rennen:

Geht da noch ein bisschen mehr? Das ist noch ziemlich dunkel!

Das Stichwort war doch: „ohne riesengroßen Aufwand“. Das hier ist einfach ein Preset, das ich in solchen Fällen gerne nutze. Die Erfahrung zeigt mir, das mehr oft nicht sinnvoll ist. Auch bei den Beispielen von Sharky ist mir der Himmel schon viel zu verrauscht.

CaptureOne 11


Datum: 2017-12-26
Uhrzeit: 23:51:44
Blende: F/2.8
Belichtungsdauer: 1/20s
Brennweite: 31mm
ISO: 400
Kamera: Ricoh Imaging Company, Ltd., PENTAX K-1

Ciao
Manin

Frank pragmatisch wie immer. Danke.

Also bisher sehe ich vor allem Unterschiede in der Entwicklung. Frank's Bild ist deutlich "kälter" (Richtung blau entwickelt). Für Schnee finde ich das schön. Manins Bild hat deutlich mehr Kontrast.

Es ging ja um die Schattenaufhellung. Könnte man das irgendwie normen?

Ich weiß nicht, wie man es normen sollte. Hier spielen natürlich auch etliche persönliche Vorlieben mit. Welche Farbtemperatur finde ich angenehm? Wieviel Rauschen dulde ich im Dunkeln? Objektiv kann man eigentlich nur beurteilen, wieviele Details mit bestimmten Einstellungen zu erkennen sind.

Hier ist noch eine Version aus Affinity Photo heraus. Naturgemäß mit einigen Mausklicks mehr.

ulrichschiegg hat geschrieben:Es ging ja um die Schattenaufhellung. Könnte man das irgendwie normen?

Hab ich mich auch gefragt. War gerade dabei, das hier zu schreiben:

Interessant, aber etwas schwer zu vergleichen, da man nicht weiß, ob es am Konverter oder an den Einstellungen liegt. Am meisten fällt DxO aus dem Rahmen, aber das ist vielleicht nur dem Preset geschuldet. Den WA finde ich bei Sharky am besten, aber das ist ja nichts, was die Konverter unterscheiden sollte (glaub ich).

Wenn man vergleichbarere Resultate erzielen will, könnte man sich auf einen WA einigen und dann z.B. ausschließlich an Belichtung, Lichtern und Schatten drehen, während alle anderen Regler auf Null/Neutral stehen (also nicht auf Voreinstellung). Vielleicht sogar die Belichtungskorrektur auf +3,5 eV oder so festlegen. Das ist vielleicht, wie Joerg schrieb, zu viel, aber hier geht es ja nicht um das schönste Resultat, sondern um einen Vergleich, wenn die Konverter an ihr Limit getrieben werden. Was meint ihr?

Ich hab's jedenfalls mal getan: WA auf (2400, +15), Belichtung +3,5 eV, Lichter -70, Schatten +100, alles andere (inklusive Schärfe und Entrauschung) komplett auf Null/Neutral. Ohne jegliche (Farb-) Rauschunterdrückung rauscht es ganz schön, aber das ist ja, was wir sehen wollen.