Fr 5. Jan 2018, 15:28
Ich schreib mal was. Obwohl ich gar nicht so recht weiss, was ich schreiben soll.
Ursprung des Threads war eine Diskussion über Schattenaufhellung Capture One im Vergleich dxo von Manin. Schattenaufhellung, das sehe ich wie Manin, ist eine der wichtigen Funktionen eines Raw-Converters. ISO-Beschränkung ist trotz der fantastischen Werte, die heutige Sensoren erreichen, zusammen mit dem Dynamikbereich, immer noch der limitierende Faktoren bei vielen Aufnahmen.
Bisher sah ich das ähnlich wie Bernd. Die wichtigsten kommerziellen Programme machen da keinen grossen Unterschied. Ob LR, CaptureOne, DXO, ... und auch die Freeware Optionen, sie können das Alle. Die Fähigkeiten der Bediener ist da eher ein begrenzender Faktor. Ach, wenn ich die Funktionen nur alle bedienen könnte, die ein Programm so kann.
In der Beurteilung der Schattenaufhellung kam Manin zu einer komplett anderen Schlussfolgerung. Nicht für den Alltag geeignet sei dxo bzgl. Schattenaufhellung. Nun hätte mich das vermutlich nicht weiter interessiert, wenn ich nicht zufällig ein dxo-Benutzer wäre und man ja gerne immer etwas Besseres hätte als man so gerade hat.
Frank hat dann netterweise diesen praxisnahen Thread gestartet. Franks Bild ist da sehr gut geeignet für.
Schattenaufhellung zu beurteilen, ist primär erst einmal eine Frage der Belichtung. Gleiches Bild, gleiche Belichtung, dann kann man die Funktion Schattenaufhellung zwischen zwei Entwicklungen beurteilen. Es ging ja nicht um Geschmacksfragen in der Entwicklung.
Das Werkzeug zur Beurteilung der Belichtung ist das Histogramm. Die digitale Fotografie hat uns da ein wunderbares Werkzeug zur Verfügung gestellt.
Im Bild #1 sind die Histogramme von Manin CaptureOne und DXO (sowie als Vergleich das LR von Frank). Im DXO Bild von Manin sind die Tiefen deutlich weiter hochgezogen als in CaptureOne (ote Balken). Die Belichtung der Schatten ist unterschiedlich. Schattenaufhellung zwischen diesen beiden Entwicklungen zu vergleichen ist wie Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Was man auch sieht ist, dass die unterschiedlichen Programm sehr unterschiedlich mit den Farben umgehen. Farbunabhängige Belichtungsänderungen haben in der digitalen Welt leider noch keinen Einzug gehalten. LR verschiebt beispielsweise die Blautöne deutlich anders die anderen Programme.
In DXO lässt sich die von Frank vorgeschlagene Belichtung einfach durchführen. Schrittweiser Einfluss im Histogramm sind in Bild #2 zu sehen. Das Ergebnis hierzu ist in Bild #3 zu sehen. Ich würde das Bild wie die #4 entwickeln. Der Unterschied zu den anderen Programmen ist eine Geschmacksfrage. Ein Defizit bezüglich Schattenaufhellung kann ich beim besten Willen nicht erkennen. Mir ist auch kein vergleichender Test bekannt, der die Schattenaufhellung von dxo im Vergleich zu den anderen Programmen ausgesprochen negativ beurteilt. Bevor man Tests macht, wie hier besprochen, also mit deutlichen Schwankungen in der Belichtung, ist ein standartisierter Labortest wie für Zeitschriften durchgeführt, allemal die bessere Wahl um die Programme untereinander bzgl. Schattenaufhellung zu beurteilen.
In den Bildern insgesamt zu sehen ist, dass Viele das Über- oder Unterbelichten über Weiss- oder Schwarzpunkt nicht als kritisch angesehen haben. Wenn ausgefressene Stellen keine "Dominanz" entwickeln ist auch das eine Geschmacksfrage.
@blende1.4 hat dann noch den Ausschnittsvergleich eingeführt. Eine gute Idee. Bild #5 zeigt das dxo Ergebnis passend zu Bild #4.
Mein Fazit: Viel Lärm um Nichts.
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