Ab und zu fotografiere ich gern analog, aber sehr selten. Das physische Negativarchiv hat eine ganz andere Qualität als das digitale auf den Festplatten. Digitalisiert wird bei Bedarf per Pentax-Balgen mit Kopiervorsatz bzw. mittels Leuchtplatte und Stativ mit der K-1.
pixiac hat geschrieben:
Rational verstehen kann ich es, wenn jemand den Sprung ins digitale Mittelformat scheut, hier sein Glück in analogen Mittelformatkameras zu suchen. Es ist schon krass, was man (bei professionellen Trommelscans z.B.) raus holen kann. Ist aber langfristig auch nicht unbedingt preiswerter.

Um die 'bessere' Qualität geht's meines Erachtens nicht, eher um gut genug und um die Bildwirkung diverser Mittelformat-Optiken. Ich finde auch die Arbeit mit Mittelformatnegativen deutlich angenehmer als mit dem sehr weit zu vergrößernden Kleinbildformat. Einige meiner liebsten Bilder der letzten Jahre sind übrigens mit einer zweiäugigen 6x6 Yashica und einer 6x9 Agfa Record entstanden. Meine Familie reagiert auf einen "Testfilm" einfach viel entspannter als sonst und ein Kontaktabzug vom 6x9-Negativ ist tonal umwerfend. Der mit mehr Sorgfalt und Anspruch bisher halb belichtete orthochromatische Kleinbildfilm - zum Nachstellen eines historischen Fotos - in einer Pentax MX entwickelt sich dagegen langsam zum Versuch in Sachen Stabilität des latenten Bildes ...
pixiac hat geschrieben:
Ein nicht unerheblicher Teil derer (nicht alle!, speziell die Jüngeren?), die dem Trend der Analogisierung olgen, ist es mehr der "Gesehen werden"-Faktor, statt echtes Interesse an Fotografie und/oder besseren Ergebnissen. Damit möchte ich niemandem auf den Schlips treten, sind nur meine ganz subjektiven Beobachtungen.
Meine persönlichen Erfahrungen fallen in 'nicht alle': Unsere Praktica-B-Ausrüstung ist zum meiner Tochter migriert, die auch die 'Dunkelkammer' meiner Jugendzeit ab und zu nutzt. Sie fotografiert bewusst und gekonnt analog und nimmt für's Digitale ihr Telefon. Soweit ich das beobachten kann, wird der Prozess, der ohne Computer und Monitor auskommt, als wertvoll empfunden, ganz so wie in der Kunst auch immer noch alte Drucktechniken nicht nur wegen ihres Resultates sondern auch wegen des Entstehungsprozesses verwendet werden.
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Gruß, Jens
(Wild-)Bienen und Beifang über's Jahr:
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