In der Welt der Amateurfotografie ist ein auffälliger Trend zu beobachten: Die ständige Jagd nach der neuesten Kameratechnologie. Kaum erscheint ein neues Modell auf dem Markt, werden bestehende Kameras als veraltet empfunden – unabhängig davon, ob das eigene fotografische Können oder die Bildqualität dadurch tatsächlich verbessert wird. Der Fokus liegt fast ausschließlich auf Auflösung oder Autofokusgeschwindigkeit. Dabei wird oft übersehen, dass nicht die Kamera, sondern das Licht das wichtigste Gestaltungsmittel der Fotografie ist.
Gerade im Bereich der Lichttechnik herrscht eine erstaunliche Zurückhaltung. Investitionen in Studiolicht, Blitzsysteme mit Einstelllicht, werden selten getätigt. Wenn überhaupt, dann beschränkt man sich auf günstige LED-Panels oder improvisierte Lichtquellen oder es wird als notwendig erachtet, unbedingt eine automatische (TTL) Lichtsteuerung benutzen zu können. Dabei würde eine bewusste Auseinandersetzung mit Lichtquellen, Lichtsetzung und Lichtmodifikatoren nicht nur die Bildqualität erheblich steigern, sondern auch das fotografische Verständnis vertiefen.
Die teuerste Kamera liefert keine überzeugenden Ergebnisse, wenn das Licht nicht beherrscht wird.
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