Instagram - wie geht ihr damit um?

Also ich hab mir gerade einmal die Nutzungsbedingungen und Datenschutzrichtlinien durchgelesen, das geht ja gar nicht.
Besonders solche Sätze:
"Wenn du Inhalte, die durch geistige Eigentumsrechte geschützt sind (wie Fotos oder Videos), auf oder in Verbindung mit unserem Dienst teilst, postest oder hochlädst, räumst du uns hiermit eine nicht-exklusive, übertragbare, unterlizenzierbare und weltweite Lizenz ein, deine Inhalte (gemäß deinen Privatsphäre- und App-Einstellungen) zu hosten, zu verwenden, zu verbreiten, zu modifizieren, auszuführen, zu kopieren, öffentlich vorzuführen oder anzuzeigen, zu übersetzen und abgeleitete Werke davon zu erstellen, damit wir den Instagram-Dienst zur Verfügung stellen können."

trotzdem zeigen auch viele (Profi)Fotografen Bilder auf Instagram.
Ob sie sich die Bedingungen durchgelesen haben und sich der eingeräumten Rechte bewusst sind?

Andrerseits muss sich Instagram absichern. Zumindest hosten , verwenden, verbreitern, öffentlich vorzuführen oder anzuzeigen sollte ja in der Natur der Sache begründet sein. Schliesslich stellen sie Deinen Inhalt öffentlich im weltweitenweb zur Verfügung.
Modifizieren oder abgeleitete Werke davon erstellen geht aber mE. zu weit. Aber wie oft kommt das vor? Hat jemand von solchen Fällen gehört oder gar selbst erlebt?

Ich bin zwar bei Instagramm angemeldet und nutze Instagram um Inhalte zu sehen. Neben ganz vielen belanglosen Zeug ist auch sehenswertes enthalten. Man muss sich die Mühe machen danach zu suchen.
Eigene Inhalte habe ich noch nie eingestellt und werde es auch in Zukunft nicht tun.

Ich nutze Instagram viel zum schauen und mich inspirieren lassen. Es gibt schon einige tolle Fotografen dort.

Selber Bilder posten tue ich einfach so, wie ich Lust habe, ohne großes Konzept und unregelmäßig. Mehr oder weniger für den Freundeskreis, der mir dort folgt. Da ich weder den Anspruch habe mich dort als "Profi" zu zeigen und zu etablieren und auch nicht unbedingt Geld mit meinen Bildern verdienen möchte, nehme ich Instagram auch nicht so wichtig. Fotografie ist für mich reines Hobby, muß nichts einbringen und so mache ich es auch fast ausschließlich für mich und die Familie.

newny hat geschrieben:Modifizieren oder abgeleitete Werke davon erstellen geht aber mE. zu weit.

Modifikation ist ein weites Feld. Schon beim Upload der Bilder werden schon die meisten Bilder modifiziert werden müssen, um sie z.B. als jpeg an Webbrowser liefern zu können: Farbraumkonvertierung, 8-bit/Kanal Kompression, jpg Kompression, usw.

Ich halte es für unwahrscheinlich, dass jetzt jemand von Instagram dein Bild nimmt und stundenlang in LR verändert und weiter nutzt. Bei der Menge an Bildern, die täglich hochgeladen wird, hätten sie verdammt viel zu tun ...

Bei allen "sozialen Medien", frag ich mich zunächst: warum sollte ich es nutzen? Haben mir wichtige Personen etwas davon? Brauche ich es für Selbstdarstellung? (Kann wichtig sein, wenn diese Darstellung beruflich zu Werbezwecken hilfreich ist). Macht es mir vielleicht einfach Spaß?

Also ich verwende kein Instagram. Ich habe mir die Nutzungsbedingungen durchgelesen, und damit war es mir klar, das ich da niemals dabei bin. Das ist aber bei eigentlich allen dieser Social Media Dinger so.
Wenn ich irgendwann mal Zeit habe, dann mache ich eine Homepage, und erzähle was zu meinen Bildern. Das ist dann sogar vielleicht für andere auch interessant, wenn man etwas von dem erlebten auch in Worten umschreibt. Ich mag das durchaus, wenn man auch ein paar Infos über das Bild und das "drumherum" erhält (Beispiel: Seite von Arkadiusz Podniesinski).

Meine Partnerin ist als Hobbymalerin seit einiger Zeit sehr aktiv auf instagram und ich sehe welcher Aufwand da notwendig ist, um das Konto zu pflegen. Ich habe zwar auch ein Konto, bin aber passiv und nur gelegentlich eingeloggt. Natürlich ist es interessant, dort zu sehen, was andere so machen. Ich stelle mir aber immer wieder die Frage, was bezwecken die Leute dort eigentlich? Ein Berufsfotograf wird eigentlich kaum mehr Kunden gewinnen, wenn er weltweit sichtbar ist. Da würde ein Homepage auch reichen. Es wimmelt so von Selbstdarstellungen, Effekthascherei und Protzerei, Stereotype Motivmasken, Akqusition von Abos durch bezahlte Aktionen, Produktplatzierung, etc. Die Möglichkeiten der Format-Darstellung der Fotos auf insta und die winzigen Dispays der Handys sind fotografenfeindlich. Das Niveau ist grundsätzlich sehr oberflächlich und rasend schnell. Ich mag das nicht und brauch das alles nicht.
Ich liebe das entschleunigende Fotografieren, und die Fotos mache ich für mich selbst und nicht für andere, oder andere beeindrucken zu wollen. Ab und zu gestalte ich ein Fotobuch als Geschenk für Familie und Freunde. Meine Freizeit kann ich so wesentlich besser nutzen, als mit (a)sozialen Netzwerken zu vergeuden.

mesisto hat geschrieben:

newny hat geschrieben:Modifizieren oder abgeleitete Werke davon erstellen geht aber mE. zu weit.

Modifikation ist ein weites Feld. Schon beim Upload der Bilder werden schon die meisten Bilder modifiziert werden müssen, um sie z.B. als jpeg an Webbrowser liefern zu können: Farbraumkonvertierung, 8-bit/Kanal Kompression, jpg Kompression, usw.

Ich halte es für unwahrscheinlich, dass jetzt jemand von Instagram dein Bild nimmt und stundenlang in LR verändert und weiter nutzt. Bei der Menge an Bildern, die täglich hochgeladen wird, hätten sie verdammt viel zu tun ...

Das halte ich auch für unwahrscheinlich. Deswegen meine Frage ob jemand weiss das Instagramm so was gemacht hat.
Wenn es schon beim upload Modifizierungen gibt, was ich so nicht bedacht habe/nicht wußte, ist es ja auch in der Natur der Sache. Dann müsste mann aber auch die Rechte entsprechend detailliert aufführen, z. B. "Recht A um damit X zu gewährleisten. Dann dürfte klar sein das Recht A eben nicht Y einschliesst.
So allgemein verfasst darf Instagramm recht viel mit den Bildern machen.

Hi

newny hat geschrieben:

mesisto hat geschrieben:

newny hat geschrieben:Modifizieren oder abgeleitete Werke davon erstellen geht aber mE. zu weit.

Modifikation ist ein weites Feld. Schon beim Upload der Bilder werden schon die meisten Bilder modifiziert werden müssen, um sie z.B. als jpeg an Webbrowser liefern zu können: Farbraumkonvertierung, 8-bit/Kanal Kompression, jpg Kompression, usw.

Ich halte es für unwahrscheinlich, dass jetzt jemand von Instagram dein Bild nimmt und stundenlang in LR verändert und weiter nutzt. Bei der Menge an Bildern, die täglich hochgeladen wird, hätten sie verdammt viel zu tun ...

Das halte ich auch für unwahrscheinlich. Deswegen meine Frage ob jemand weiss das Instagramm so was gemacht hat.
Wenn es schon beim upload Modifizierungen gibt, was ich so nicht bedacht habe/nicht wußte, ist es ja auch in der Natur der Sache. Dann müsste mann aber auch die Rechte entsprechend detailliert aufführen, z. B. "Recht A um damit X zu gewährleisten. Dann dürfte klar sein das Recht A eben nicht Y einschliesst.
So allgemein verfasst darf Instagramm recht viel mit den Bildern machen.

Die amerikanischen "Terms of Use" sind eben Standardfloskeln die sich so od. ähnlich auch bei Facebook, Google oder sonstigen amerikanischen Anbieter finden lassen. Man ist eben auch der Wilkür der Anbieter ausgeliefert, egal ob in D oder anderswo. Sei es plötzliche Löschungen (photobucket), Preiserhöhungen(flickr/smugmug) oder sogar der Verkauf der eigenen Bilder ohne daß man es wußte (https://www.sueddeutsche.de/digital/fot ... -1.2237436).

Daher habe ich meine Bilder nur auf meiner eigenen Homepage und schicke eben den Link an Freunde und Verwandte . Da habe ich eben die Kontrolle über meine Bilder und da ich das als Hobby betreibe, brauche ich auch keine Reichweiten oder Bekanntheit versuchen zu generieren, was ich bei flickr od. instagram sowieso etwas schwierig finde.

Das hindert mich nicht daran, Bilder anderer im Web anzuschauen, aber Instagram war bis vor Kurzem außen vor, da ich dafür nicht extra einen Account anlegen wollte - aber mittlerweile sind die Bilder aus der Facebook Gruppe "Pentaxians Yearbooks" auch auf Instagram zu sehen - in diesem Rahmen sind auch zwei Bilder von mir auf Instagram zu sehen - mal sehen ob dieses Jahr noch eins dazukommt .

lapsus.digiti hat geschrieben:Auf der anderen Seite liebe ich das Fotografieren gerade wegen des Gegenteils: Ausflüge planen, Wetterbericht checken, Auto mieten, Fotorucksack packen, früh aufstehen, in der Dunkelheit losmarschieren, den nächtlichen Waldgeräuschen lauschen, die ersten Fußspuren des Tages in den Schnee setzen, kalte Luft atmen, über die beste Kameraeinstellung grübeln, beobachten, vor Motiven verweilen, warten, still sein, den Auslöser drücken, Vorfreude ob des gelungenen Fotos empfinden, mit Muskelkater nach Hause kommen, leckeres Essen bestellen, Abend ausklingen lassen, Erstsichtung der Fotos machen, zufrieden ins Bett fallen.
Kurzum: Den Fotoprozess durch Entschleunigung auskosten. Das alles ist eine persönliche Erfahrung, die viel schwerer wiegt und persönlich viel wertvoller ist, als die Entscheidung, welches Medium ich nutze, um die fotografische Verbindung von Glück, Technik und Können der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Ach, wunderbar gesagt. Ich wünschte, ich würde auch dieses Engagement aufbringen, um mich fotografisch weiterzubilden. Allerdings empfinde auch ich große Freude daran, mit der Kamera unterwegs zu sein; ist für mich wichtiger als Instagram & Co.

lapsus.digiti hat geschrieben:Auf der anderen Seite liebe ich das Fotografieren gerade wegen des Gegenteils: Ausflüge planen, Wetterbericht checken, Auto mieten, Fotorucksack packen, früh aufstehen, in der Dunkelheit losmarschieren, den nächtlichen Waldgeräuschen lauschen, die ersten Fußspuren des Tages in den Schnee setzen, kalte Luft atmen, über die beste Kameraeinstellung grübeln, beobachten, vor Motiven verweilen, warten, still sein, den Auslöser drücken, Vorfreude ob des gelungenen Fotos empfinden, mit Muskelkater nach Hause kommen, leckeres Essen bestellen, Abend ausklingen lassen, Erstsichtung der Fotos machen, zufrieden ins Bett fallen.
Kurzum: Den Fotoprozess durch Entschleunigung auskosten. Das alles ist eine persönliche Erfahrung, die viel schwerer wiegt und persönlich viel wertvoller ist, als die Entscheidung, welches Medium ich nutze, um die fotografische Verbindung von Glück, Technik und Können der Öffentlichkeit zu präsentieren.

Dein Statement ist klasse - wenn ich es mir so durchlese, wärst du auch ein Kandidat, der Freude daran haben könnte, ab und zu mal wieder auf die analoge Technik umzusteigen. Da ist die Entschleunigung noch etwas intensiver.

SteffenD hat geschrieben:Also ich hab mir gerade einmal die Nutzungsbedingungen und Datenschutzrichtlinien durchgelesen, das geht ja gar nicht.
Besonders solche Sätze:
"Wenn du Inhalte, die durch geistige Eigentumsrechte geschützt sind (wie Fotos oder Videos), auf oder in Verbindung mit unserem Dienst teilst, postest oder hochlädst, räumst du uns hiermit eine nicht-exklusive, übertragbare, unterlizenzierbare und weltweite Lizenz ein, deine Inhalte (gemäß deinen Privatsphäre- und App-Einstellungen) zu hosten, zu verwenden, zu verbreiten, zu modifizieren, auszuführen, zu kopieren, öffentlich vorzuführen oder anzuzeigen, zu übersetzen und abgeleitete Werke davon zu erstellen, damit wir den Instagram-Dienst zur Verfügung stellen können."

Deshalb bekommen die Datenkraken von mir auch ausschließlich vorab auf 1080 bzw 1920 Pixel verkleinerte Dateien!

Ansonsten nutze ich Instagram, weil man - wie schon erwähnt - über die Hashtags auf interessante und kreative Profile stößt, und umgekehrt die eigenen Fotos auch ähnlich interessierte Menschen erreichen. Mir ist wichtig, dass ich die Bilder hochlade, an denen ich persönlich Freude habe, anstatt derjenigen, von denen ich denke, dass sie eine maximale Anzahl an Likes generieren. Glücklicherweise bin ich ich ja nicht die Influenza, sondern habe einen ordentlichen Beruf und betreibe die Fotografie nur als Hobby. Für die ernsthaften Profi-Fotografen ist das sicher eine Herausforderung, den Kanal zu pflegen, regelmäßig Inhalte hoher Qualität hochzuladen, dazu sind die ja oft noch parallel bei Youtube unterwegs, und über den Aufwand beim Drehen halbwegs professioneller Videos wollen wir mal gar nicht reden. Also das ist im Erfolgsfall hart verdientes Geld.