Moin!

Ich denke schon, dass jeder einen eigenen Stil hat, nur ist der vielleicht nicht bei jedem auf Anhieb erkennbar, weil er noch nicht typisch oder ausgereift ist.
Und der eigene Stil ist natürlich über die Jahre gewachsen, verfeinert worden, vielleicht auch verändert worden in eine andere Richtung.
Ich würde es auch als Weiterentwicklung bezeichnen wollen.

Die Weiterentwicklung kommt dadurch zustande, dass man sich mit dem Thema beschäftigt, die Augen aufmacht, Kritik an sich heran lässt, sich auch ausprobiert, es ist ein stetiger Wandel.

Natürlich geht die Weiterentwicklung anfangs schneller voran, wenn man mit der Materie noch wenig vertraut ist im Gegensatz zum Fotografen, der sich schon seit Jahrzehnten mit der Fotografie beschäftigt.
jemand, der mit dem Joggen beginnt, wird anfangs schnell gute Fortschritte erzielen, aber irgendwann kommt der Punkt, wo eine Grenze erreicht ist, und um dann voran zu kommen, bedarf es guten Trainings und Beschäftigung mit dem Thema, und die Fortschritte werden kleiner.

Natürlich macht auch die Bildbearbeitung einen Teil des eigenen Stils aus, ich habe bei meinen Bildern einen bestimmten Workflow, den ich normalerweise anwende.
Man kann ja nicht ständig sein Rad neu erfinden.

Und trotz eines vielleicht eigenen Stils ist es wichtig, auch über den eigenen Tellerrand zu schauen und sich auch mal mit unterschiedlichen Genres der Fotografie auseinander zu setzen, auch wenn man dann wiederum Neuland betritt. Es ist wichtig, in fotografischer Hinsicht in Bewegung zu bleiben (gilt sicherlich auch für andere Bereiche des Lebens!).

In diesem Sinne, macht Bilder, setzt euch mit der Materie auseinander, vergesst nicht den Spaß an der Sache und freut euch, wenn euch eine Handvoll sehr gute Bilder im Jahr gelingen.

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LG
Hannes

(Mein Fotostream bei )

Ich hätte Jahre lang nicht gedacht, dass ich einen Stil hätte. Ich habe auch nicht darüber nach gedacht. Doch eines Tages, noch zu analogen Zeiten hat mein Schwager bei einer Familienfeier mal meine Kamera gegriffen und ein paar Bilder gemacht. Als ich die Abzüge gesehen habe, wusste ich sofort, welche Bilder von mir waren, nicht weil seine unscharf oder falsch belichtet gewesen wären, sondern einfach weil er die Verwandten anders gesehen hat als ich. Da war er also, mein Stil. Ist einfach in der Praxis gewachsen. Von da her würde ich behaupten, dass wir alle hier unseren Stil haben, und der ist dann gut, so wie er ist.

Natürlich lasse ich mich auch beeinflussen. Ich habe früher Zeitschriften gelesen. Heute kaufe ich ab und zu Bildbände und lasse die auf mich wirken. Sehr anregend finde ich die deutsche Fotothek: http://www.deutschefotothek.de/cms/home.xml

Ich habe mich auch schon dabei erwischt, dass ich - im jeweiligen Moment unbewusst - Photos berühmter Vorbilder nach gestellt habe, die mich beeindruckt hatten. So was fällt mir immer erst auf, wenn ich dann zufällig das Buch mit dem Vorbild durch blättere.

Wenn ich dagegen bewusst probiere, so geniale Bilder zu machen, wie meine Lieblingsphotograph(inn)en, merke ich meistens, dass das nicht klappt. Ich sehe doch anders.

Und was ich noch mache: Natürlich muss man in digitalen Zeiten die eigenen Bilder kritisch sichten und viele löschen, sonst hat man zu viel Schrott in der Sammlung. Aber ich mache das immer erst nach ein paar Tagen. ich habe bemerkt, dass mir bei manchen Bildern erst auf den vierten Blick auf fällt, dass ich sie doch mag, obwohl sie zunächst gar nicht zu dem passen, was ich für meinen Stil halte.

Zu guter Letzt gibt es noch einen augenzwinkernden Zugang zum Thema: http://photographyblogger.net/stages-of-a-photographer/

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Fotografiere niemals etwas, das dich nicht interessiert. ( Lisette Model )