C.D. hat geschrieben:
Im übrigen: Ich bin immer wieder erstaunt, dass es so wenig Gegenwehr gegen die 645er gibt.
Das liegt daran, dass die 645 noch weniger verstanden ist als FF.
Die meisten denken halt, die 645 müsste als Mittelformat doch das Nonplusultra an Bokeh sein. Dachte ich auch früher.
Mittlerweile habe ich mir aber sagen lassen, dass die 645 gegenüber FF beim Bokeh unterlegen ist, aus zwei Gründen
- der Sensor der 645 ist recht klein. Natürlich größer als FF, aber doch kleiner als man immer denkt. Quasi die Zwerg-Variante aller Mittelformate. Viel kleiner als die klassischen alten Mittelformate aus der Analog-Ära.
Ich wusste früher auch nicht, wie viele Mittelformate es eigentlich gibt, und nicht nur "das" Mittelformat.
- es gibt keine wirklich lichtstarken Objektive für dieses Format. Vielleicht weil die optischen Aufwände und Kosten dann exorbitant wären. Gegen einem f/1.2 an FF hat eine 645 mangels Objektiv nichts entgegenzusetzen (beim Bokeh).
[Disclaimer] das habe ich mir sagen lassen und ist keine eigene Erkenntnis oder Erfahrung. Halte ich aber für absolut glaubwürdig, da aus Experten-Mund.
BUDDI hat geschrieben:
gleicher Brennweite muss man im "Crop" eine größere Gegenstandsweite wählen, um den gleichen Bildausschnitt zu bekommen, was nichts anderes als eine höhere Tiefenschärfe bedeutet.
Das ist die zweite Variante bei FF/Crop-Vergleichen. Also Brennweite gleich, dafür mit der Crop weiter zurückgehen. Diese Variante ist aber seltener, da nicht wirklich "ceteris paribus". Denn durch Zurückgehen verändert man die Perspektive (Verhältnis von Motiv zu Hintergrund), und nicht immer ist zurückgehen möglich (etwa in Studios, Wohnungen, Zoos, ...)
Deshalb ist die gebräuchlichere Vergleichs-Variante: Bildwinkel, Perspektive, und Aufnahme-Abstand bleiben gleich. Und die Brennweiten unterscheiden sich wie vom Crop-Umrechnungsfaktor her gewohnt.