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[Sammelthread] "Gegen das Vergessen"
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Autor:  blaubaersurfen [ Sa 28. Jan 2023, 19:29 ]
Betreff des Beitrags:  Re: [Sammelthread] "Gegen das Vergessen"

Auch von mir ein Dankeschön für das Wachhalten und das Erinnern

Autor:  SteffenD [ So 29. Jan 2023, 16:10 ]
Betreff des Beitrags:  Re: [Sammelthread] "Gegen das Vergessen"

Die Erzählung und die Bilder machen mich betroffen.
Wir dürfen die Geschehnisse dieser Zeit nie vergessen.

Autor:  mein Krakau [ Mi 1. Feb 2023, 09:28 ]
Betreff des Beitrags:  Re: [Sammelthread] "Gegen das Vergessen"

Die Tage rund um den 27. Januar sind für mich immer intensive Tage. Berufsbedingt habe ich ja Kontakt zu Überlebenden und Organisationen, die sich um die Erinnerung und Mahnung kümmern. Seit letztem Jahr ist das nochmal intensiver geworden. Ich würde mir wünschen, dass den Zeitzeugen, den Überlebenden des Holocausts auch mehr Gehör geschenkt wird bei dem, was sie über Russlands Krieg zu sagen haben. Es ist jedenfalls etwas, was ich seit letztem Jahr verstärkt bei Schulklassen, Gedenkstättenfahrten und Universitätsgruppen verbreite.

Bilder habe ich auch.

Auf der #1 ist das wahrscheinlich bekannteste Krakauer Foto des Zweiten Weltkriegs zu sehen, das in groß in der Ausstellung zur Besatzungszeit zu finden ist. Mich berührt es jedes einzelne Mal, wenn ich in der Ausstellung bin.


#1

Diese Ausstellung befindet sich in seiner Fabrik. Oskar Schindler hat unter anderem an diesem Schreibtisch seine Rettungsaktionen geplant.


#2

Vielen Dank, Pitter und Klaus, für Eure Geschichten. Mich interessiert, privat und natürlich auch beruflich immer, worauf die eigentliche Entscheidung beruht hat, Widerstand zu leisten. Nicht mitzumachen oder wegzuschauen. Manchmal sind das christliche Gründe, manchmal politische, oder auch ganz einfach die Erziehung der Eltern. Bei Oskar Schindler ist die Entwicklung ja bekannt, was bei ihm zum Umdenken geführt hat. Aber bei vielen Widerständlern ist dieser tiefe Beweggrund wenig bekannt. Wenn Ihr es nicht öffentlich schreiben möchtet, gerne auch per PN.

Die #3 und #4 sind im letzten Saal in der Schindlerfabrik, grob angelehnt an Yad Vashem. Man liest in verschiedenen Sprachen Zitate der geretteten Schindlerjuden, es geht dabei um ihre Erlebnisse während der Besatzungszeit und um die Hilfe, die Oskar Schindler und auch andere Judenretter ihnen gewährt haben, oder einfach nur hilfsbereite Menschen.


#3


#4

Autor:  SteffenD [ Mi 1. Feb 2023, 19:58 ]
Betreff des Beitrags:  Re: [Sammelthread] "Gegen das Vergessen"

Danke.

Autor:  Schraat [ Mi 1. Feb 2023, 20:55 ]
Betreff des Beitrags:  Re: [Sammelthread] "Gegen das Vergessen"

Moin,
Pitter, Klaus und Jan, Danke für die Bilder und Geschichten.

Autor:  Pitter [ Mi 8. Feb 2023, 22:23 ]
Betreff des Beitrags:  Re: [Sammelthread] "Gegen das Vergessen"

Mich interessiert, privat und natürlich auch beruflich immer, worauf die eigentliche Entscheidung beruht hat, Widerstand zu leisten. Nicht mitzumachen oder wegzuschauen. Manchmal sind das christliche Gründe, manchmal politische, oder auch ganz einfach die Erziehung der Eltern. Bei Oskar Schindler ist die Entwicklung ja bekannt, was bei ihm zum Umdenken geführt hat. Aber bei vielen Widerständlern ist dieser tiefe Beweggrund wenig bekannt.
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Moin Jan, aufgrund Deiner Nachfrage hier eine Info:
Mein Vater war als engagierter Gewerkschafter immer sehr sozial eingestellt und mochte keine Ungerechtigkeiten. Darum ist er auch, als die Nazis an die Macht kamen, mit vielen anderen Leuten in die KP eingetreten. Soviel mir berichtet wurde, hat sein älterer Bruder von Venlo/NL aus den Widerstand in Krefeld mit organisiert und mein Vater hat ihn unterstützt. In den ersten Kriegsjahren hatte mein Vater als Zimmermann u.a. die Aufsicht über strafarbeitende Kriegsgefangene, denen er, so gut es möglich war, dadurch geholfen hat, dass er sie nie drangsalierte und sie z.B. auch gut verpflegte.
Auch nach dem Krieg hat er, da er als Zimmermann direkt wieder Geld verdiente, in der Nachbarschaft u.a. armen kriegsgeschädigten Familien geholfen. Das weiß ich aber nicht von ihm, da er das nie erzählte, sondern von Nachbarskindern, die ihn dabei gesehen haben, als er bei den betreffenden Haushalten klingelte, nachdem er Lebensmittel vor der Tür abstellt hatte.
Freundliche Grüße aus Ostfriesland
Pitter

Autor:  Rotti75 [ Sa 25. Feb 2023, 15:34 ]
Betreff des Beitrags:  Re: [Sammelthread] "Gegen das Vergessen"

Das Konzentrationslager Herzogenbusch, im Niederländischen Kamp Vught, war eines von fünf deutschen Konzentrationslagern in den Niederlanden im Zweiten Weltkrieg. Es war das einzige KZ, dass von der SS in den Niederlanden kontrolliert wurde.
1942 wurde mit dem Bau des Lagers begonnen, die Kosten des Bau's wurden hauptsächlich durch beschlagnahmtes jüdisches Vermögen beglichen, rund 15 Milionen Gulden.
Im KZ wurden rund 31.000 Menschen interniert, Männer, Frauen und Kinder. Unter den Internierten waren ca. 12.000 Juden.

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#1

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#3

Im Juni 1943 wurde bekannt, dass alle jüdischen Kinder aus dem KZ rauskommen und in ein spezielles Kinderlager verlegt werden. Man brachte die Kinder von dort ins Durchgangslager Westerbork. Von dort aus deportierte man die Kinder in das Vernichtungslager Sobibor, wo sie schließlich ermordet wurden. Aus diesem Anlass steht das Denkmal der vergessenen Kinder im Kamp Vught und trägt die Namen von 1269 jüdischen Kindern und Jugendlichen.

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In der Frauenbaracke gab es eine Gefangene, die dem Lagerkommando die Gespräche meldete und so Hafterleichterungen bekam. Nachdem sie aufflog und als Verräterin durch die anderen Insassen der Baracke die Haare abgeschnitten bekam wurden die anderen Frauen bestraft. Man presste 74 Frauen in eine 9,5qm große Zelle und lies sie dort ohne Fenster eingeschlossen. Als man am nächsten Tag die Zellentür öffnete, waren zehn Frauen erstickt. Weitere 15 Frauen kamen in einen anderen Raum gleicher Größe und überlebten.

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Die üblichen Öfen zum Verbrennen der Leichen.

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#10

Autor:  mein Krakau [ Sa 25. Feb 2023, 20:23 ]
Betreff des Beitrags:  Re: [Sammelthread] "Gegen das Vergessen"

Sehr gute Fotos, Markus! Man sieht meiner Meinung nach, dass Du das Ausstellungskonzept gut verstanden hast, wie bei der #3 zu sehen. Und ich finde die Bilder sehr angemessen und empathisch, andere Wörter fallen mir gerade nicht ein, aber es ist im Prinzip genau das.

Pitter hat geschrieben:
Mein Vater war als engagierter Gewerkschafter immer sehr sozial eingestellt und mochte keine Ungerechtigkeiten. Darum ist er auch, als die Nazis an die Macht kamen, mit vielen anderen Leuten in die KP eingetreten. Soviel mir berichtet wurde, hat sein älterer Bruder von Venlo/NL aus den Widerstand in Krefeld mit organisiert und mein Vater hat ihn unterstützt. In den ersten Kriegsjahren hatte mein Vater als Zimmermann u.a. die Aufsicht über strafarbeitende Kriegsgefangene, denen er, so gut es möglich war, dadurch geholfen hat, dass er sie nie drangsalierte und sie z.B. auch gut verpflegte.
Auch nach dem Krieg hat er, da er als Zimmermann direkt wieder Geld verdiente, in der Nachbarschaft u.a. armen kriegsgeschädigten Familien geholfen. Das weiß ich aber nicht von ihm, da er das nie erzählte, sondern von Nachbarskindern, die ihn dabei gesehen haben, als er bei den betreffenden Haushalten klingelte, nachdem er Lebensmittel vor der Tür abstellt hatte.


Danke, Pitter!

Autor:  SteffenD [ So 26. Feb 2023, 16:40 ]
Betreff des Beitrags:  Re: [Sammelthread] "Gegen das Vergessen"

Danke.

Autor:  klabö [ So 26. Feb 2023, 17:11 ]
Betreff des Beitrags:  Re: [Sammelthread] "Gegen das Vergessen"

Danke für deinen Beitrag, Markus!
Die #6 und die #7 gehen mir besonders unter die Haut.

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