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Verständnisproblem Blende und Zoom
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Autor:  blafaselblub57 [ Mi 16. Mai 2018, 22:56 ]
Betreff des Beitrags:  Verständnisproblem Blende und Zoom

:wink: Hallo zusammen,
für Euch sicherlich kein Problem, jedoch habe ich eins im Zusammenhang mit Nahaufnahmen, Blendenwahl, Entfernung, Belichtung (keine Makrofotografie) das Feeling dafür zu verstehen.
Ich beschreibe es einfach mit meinen Worten, K-3 und Tamron 70-200 f2,8 :
Wenn ich ein Foto machen will, (siehe Post Schmetterlinge etc.), gibt es einfach fotografische Regeln, das Objekt der Begierde mit einem bestimmten Brennweitenbereich , einmal 100mm, 130mm, 170 mm, abzulichten, mit mind. gegebenen Naheinstellungsgrenze . Gibt es fotografische Betrachtungen oder Regeln die man da beachten sollte?

Wenn ich mit 100mm BW bei gleicher Entfernung z.B. f 3,2 wähle, sollte ich bei höherer BW 130mm auch die Blende etwas schließen z.B. f5/f8 oder höher um etwas mehr Tiefenschärfe zu bekommen?
Ich tappe da richtig im unwissendem Dunkel und bin mir sehr unsicher.

Herzlichen Dank für Euer Verständnis und im Voraus für Eure Mühe und hoffe mein Anliegen halbwegs verständlich rüber gebracht zu haben.
:hat:

Autor:  kunstfreund [ Mi 16. Mai 2018, 23:11 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Verständnisproblem Blende und Zoom

Bei den meisten Objektiven wird die mögliche Blendenöffnung mit Vergrößerung der Zoomlänge kleiner. Und Blendenöffnung und Belichtungszeit verhalten sich reziprok, also kleinere Blendenöffnung = längere Belichtungszeit, dementsprechend auch umgekehrt. Und je größer die Blendenöffnung, desto kleiner die Tiefenschärfe, so kann man beispielsweise ein Tier hinter einem Gitter aufnehmen und das Gitter weniger sichtbar machen.
Zitat:
Wenn ich mit 100mm BW bei gleicher Entfernung z.B. f 3,2 wähle, sollte ich bei höherer BW 130mm auch die Blende etwas schließen z.B. f5/f8 oder höher um etwas mehr Tiefenschärfe zu bekommen?

Da muss wahrscheinlich ein Physiker oder Mathematiker ran. :ichweisswas:

Autor:  User_00337 [ Mi 16. Mai 2018, 23:25 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Verständnisproblem Blende und Zoom

Die K-3 hat ja am Auslöser die Abblendtaste, in gewissem Rahmen kann man's dann im Sucher sehen. Ansonsten google mal nach DOF Rechner oder DOF calculator. Ne App fürs Smartphone gibt's bestimmt auch.
Ansonsten ist es halt Geschmackssache, ob man mehr Schärfentiefe oder einen aufgelösteren Hintergrund bevorzugt. Das ist Deine Entscheidung und solange man's nicht beruflich betreibt, muss man sich dafür auch nicht rechtfertigen.

Autor:  Swiss-MAD [ Do 17. Mai 2018, 00:39 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Verständnisproblem Blende und Zoom

blafaselblub57 hat geschrieben:
Wenn ich mit 100mm BW bei gleicher Entfernung z.B. f 3,2 wähle, sollte ich bei höherer BW 130mm auch die Blende etwas schließen z.B. f5/f8 oder höher um etwas mehr Tiefenschärfe zu bekommen?


Eigentlich ist das ganze gar nicht kompliziert, wenn man sich mal den Durchblick verschafft hat. ;)

Oft hört man "bei grösserer Brennweite verringert sich die Schärfentiefe". DAS IST FALSCH !
Die Brennweite hat mit der Schärfentiefe nichts zu tun. Die Brennweite kann aber den Abbildungsmassstab verändern ohne das man den Standort verändert.

Korrekt heisst die Aussage "Die Schärfentiefe ist geringer je grösser der Abbildungsmassstab".

Kleines Beispiel:
Ich fotografier eine Blume Format füllend. Je kleiner die Blende (hoher Blendenwert) je grösser die Schärfentiefe. Das weisst du ja schon.
Ob ich diese Blume aber Format füllend mit 300mm Brennweite und sagen wir mal (geschätzt) 1,5 Meter Abstand fotografiere,
oder mit 35mm und (geschätzt) 20cm Abstand ebenfalls Format Füllend aufnehme. Bei gleichen Blenden ist die Schärfentiefe genau gleich.
Der Abbildungsmassstab ist also bei beiden Aufnahmen gleich.

Was sich aber ändert, ist die Aufnahmeposition und der Bildwinkel.
Mit grossem Bildwinkel (im Beispiel 35mm) habe ich neben der Blume ziemlich viel vom Hintergrund mit drauf.
Mit kleinem Bildwinkel (im Beispiel 300mm) ist viel weniger vom Hintergrund zu sehen (also nur ein kleiner Ausschnitt dessen was wir bei 35mm hatten) wodurch sich die Blume besser vom Hintergrund freistellt.
Aber auch die Blume wird durch den veränderten Abstand eine andere Erscheinung bekommen.

Um etwas mit den Werten zu spielen finde ich diesen DOF-Simulator sehr gut ---> https://dofsimulator.net/en/

Du wirst im Netz einiges Finde was in etwa das wieder gibt was ich eben schnell zusammengefasst habe.

Für was du nun gerne welche Brennweite und Blende verwendest, hängt alleine davon ab wie du das Bild gerne gestalten möchtest.
Da gibt es keine feste Regel, sondern nur künstlerische Freiheit. :lol:

Autor:  ErnstK [ Do 17. Mai 2018, 05:38 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Verständnisproblem Blende und Zoom

Swiss-MAD hat geschrieben:
Oft hört man "bei grösserer Brennweite verringert sich die Schärfentiefe". DAS IST FALSCH !
.... das ist nicht korrekt- die Scharfentiefe (@Stefan-nicht Tiefenschärfe) hat sehr wohl etwas mit der Brennweite zu tun :ja:
Einfach mal *googeln* oder hier lesen: http://www.scandig.info/Objektive.html

NG
Ernst

Autor:  Swiss-MAD [ Do 17. Mai 2018, 08:00 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Verständnisproblem Blende und Zoom

ErnstK hat geschrieben:
.... das ist nicht korrekt- die Scharfentiefe (@Stefan-nicht Tiefenschärfe) hat sehr wohl etwas mit der Brennweite zu tun :ja:
Einfach mal *googeln* oder hier lesen: http://www.scandig.info/Objektive.html

NG
Ernst


Schön das du eine der vielen Seiten gefunden hast die das falsch beschreiben. :lol:
Die Brennweite sagt eben NICHTS über die Schärfentiefe aus!
Dadurch das der Abbildungsmassstab bei geringen Brennweiten auf "normal Distanz" zu einem Objekt kleiner ist wie mit grosser Brennweite ist die Tiefenschärfe grösser.
Das ist aber wegen dem Abbildungsmassstab und NICHT wegen der Brennweite!!!

Es ist also egal was für eine Brennweite drauf ist, sondern wie gross das Objekt auf dem Sensor abgebildet wird.

Und ich dachte ich hätte das genau genug beschrieben. :ja:

Ich suche wenn ich nachher nicht mehr auf dem Handy bin mal eine ausführlichere Seite raus die es korrekt beschreibt.

Autor:  zeltbrennt [ Do 17. Mai 2018, 08:13 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Verständnisproblem Blende und Zoom

Ich empfehle als Ergänzung zur Diskussion: Ausprobieren! Am besten mit einem Simulator, da musst du kein Geld für die ganzen Objektive ausgeben:
https://dofsimulator.net/en/
Hier kannst du dich austoben, die Regeln der Physik gelten ja zum Glück sowohl auf dem Papier als auch in der echten Welt. Und du siehst am Model, wie das Ergebnis ausschaut und wenn du dort runter scrollst, kannst du sogar ein Diagramm der Schärfentiefe sehen.
Viel Spaß!

Autor:  ErnstK [ Do 17. Mai 2018, 08:16 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Verständnisproblem Blende und Zoom

Sorry....aber hier geht es doch um die grundlegenden Eigenschaften eines Teleobjektives- Fakt ist doch dass bei einer Telebrennweite wenn aufs Objekt scharf gestellt wurde davor und dahinter weniger an Schärfe/Details zu erkennen sind als bei einem Normalobjektiv und das in Abhängigkeit mit der eingestellten Blende> f 2= wenig> f 22=mehr.
Das verstehe ich unter Schärfentiefe *Schärfe in der Tiefe/Weite*
Drüber hinaus spielt das auch noch in Abhängigkeit der Entfernung zum abgelichtet Objekt eine extreme gewichtige Rolle.
Nicht umsonst werden Telebrennweiten gerne eingesetzt um ein Objekt besser/gezielter vom Hintergrund zu lösen, es in den zentralen Blickpunkt zu rücken.

Das ist mein Verständnis für Schärfentiefe in Bezug zu einem Tele.... mehr brauch man nicht zu wissen :nono:

NG
Ernst

Autor:  hoss [ Do 17. Mai 2018, 09:14 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Verständnisproblem Blende und Zoom

blafaselblub57 hat geschrieben:
:wink: Hallo zusammen,
...
Wenn ich ein Foto machen will, (siehe Post Schmetterlinge etc.), gibt es einfach fotografische Regeln, das Objekt der Begierde mit einem bestimmten Brennweitenbereich , einmal 100mm, 130mm, 170 mm, abzulichten, mit mind. gegebenen Naheinstellungsgrenze . Gibt es fotografische Betrachtungen oder Regeln die man da beachten sollte?

Wenn ich mit 100mm BW bei gleicher Entfernung z.B. f 3,2 wähle, sollte ich bei höherer BW 130mm auch die Blende etwas schließen z.B. f5/f8 oder höher um etwas mehr Tiefenschärfe zu bekommen?
Ich tappe da richtig im unwissendem Dunkel und bin mir sehr unsicher.
...
:hat:

Erlaubt ist was Dir gefällt.
Zu Deiner Frage: Du meinst sicherlich Schärfentiefe statt Tiefenschärfe. Ja, abblenden erhöht die Schärfentiefe. Ob man größere Schärfentiefe oder geringere benötigt, hängt von dem Bildergebnis ab, welches man erreichen möchte.

Kurz: abblenden erhöht die Schärfentiefe (F/8 z. B.), aufblenden verringert die Schärfentiefe (F/2.8 z. B.)

Autor:  ErnstK [ Do 17. Mai 2018, 09:30 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Verständnisproblem Blende und Zoom

Swiss-MAD hat geschrieben:
Die Brennweite sagt eben NICHTS über die Schärfentiefe aus!
... das habe ich aber auch nicht explizit behauptet :nono:
.… sicherlich ist das richtig dass hier die Vergrößerung bestimmt wird- siehe hier> https://de.wikipedia.org/wiki/Brennweite - ändert aber nichts an der vorbeschriebenen Situation….

Mich interessieren keine optischen Gleichungen/Berechnungen sonder lediglich was passiert/wie verhalten sich eine WW-, Normal und Telebrennweite untereinander.
Mehr muss man doch gar nicht wissen.
Optische Definition/Berechungsgrundlagen usw. bringen doch niemanden weiter, wenn man es nicht explizit für irgendeine spezielle Berechnung brauch. :nono:
Gerade für Ersteinsteiger in die Fotografie ist das völlig unwichtig- er muss nur verstehen was es mit den einzelnen Brennweiten in Abhängigkeit Brennweite/Abstand/Blendenöffnung/Verwacklung usw. für Auswirkungen hat.
Hier werden diese Nebensächlichkeiten, die keinen Neueinsteiger interessieren, hochgespielt als ob es wichtig wäre dass ein Neuling die Grundlagen der optischen Gesätzmäßigkeiten kennen muss um ein Bild zu machen…
.. den, den es interessiert wird sich schon seine Infos besorgen- dazu brauch er nicht unbedingt unser aller (Halb-)Wissen- das Internet ist diesbezüglich voll an Informationen :ja: .

... just my 2cents....

NG
Ernst

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