Hallo, eine ziemlich theoretische Frage: Wie unterscheidet sich die Qualität von Filtern zum Ranschrauben von Softwarefiltern? Einfaches Beispiel: Orangefilter von Hoya vs. Orangefilter von Photoshop. Würde man bei einer 1000 - fachen Vergrößerung einen Unterschied bemerken?

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mfG

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Das kommt darauf an...
1. Schwarz-Weiß oder Farbe
2. RAW oder JPEG
3. das Motiv
4. Qualität der Software und Wissen des Benutzers

Jeder Farbfilter sperrt (bzw. vermindert) Spektralbereiche des durchgelassenen Lichts. Diese Farben sind entweder garnicht oder nur vermindert auf dem Sensor. Welche Bereiche exakt geblockt oder vermindert werden ist bei jedem Filter/Hersteller unterschiedlich.
Was nicht da ist, kann man auch in der Bildbearbeitung garnicht oder nur mit sehr hohem Aufwand wiederherstellen.
Bei JPEG wird das erst recht schwierig.
Bei RAW kann ich prinzipiell jede Farbe (entsprechend der Bitbandbreite) verstärken oder abschwächen. Bei Mono-Kameras entsprechend die Graustufen.

Es hat schon seinen Grund, warum Farbfilter in der digitalen Fotografie (fast) tot sind.

Falls ich mit meinem Halbwissen irgendwo daneben liege, würde ich das gerne erfahren.

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Viele Grüße
Hartmut

Das stimmt, außer in bestimmten Ausnahmesituationen. Angenommen, du verwendest einen Orangefilter, der z.B. das grüne Spektrum stark dämpft. Ohne Orangefilter könnten, bei entsprechend hellem grünlastigen Motiv, die grünen Pixel in die Sättigung laufen, wodurch die grüne Bildinformation verloren geht. Die kann auch ein Software-Farbfilter nicht zurückholen. Ein echter Orangefilter würde das von Anfang an verhindern. Aber solange keine Farbkanäle gesättigt sind, können Farbfilter in Software nahezu perfekt nachgebildet werden. UV-, Pol- oder Neutraldichtefilter gehen in Software hingegen garnicht. Effektspielereien wie Sternchen oder Weichzeichner sind in Software wiederum sehr einfach.

Jedes Filter zum Vorschrauben / Vorstecken ist eine weitere optisch wirksame Masse im Strahlengang und daher zunächst einmal ein Verlust an Bildqualität. Bei guten optischen Medien und hochwertiger Vergütung ist dieser Verlust aber so gering, dass er (fast) nicht ins Gewicht fällt. Farbige Filter helfen zum Beispiel in der SW-Fotografie, die Grauwerte, die den Farben bei der SW-Umsetzung zugeordnet werden, zu steuern. So wird eine rote Cola-Dose im grünen Gras im SW sehr unauffällig sein. Durch Verwendung von einem Rotfilter oder Grünfilter kann man beeinflussen, ob die Dose dunkler und das Gras heller herauskommen soll oder umgekehrt. Ein Gelb-, Orange- oder Rotfilter hebt auch Wolken besser hervor, wobei der Effekt sich in der Reihenfolge der Aufzählung steigert. Wenn man eine monochrome Kamera nutzt sind diese Filter daher durchaus hilfreich.
Für einen Farbsensor braucht man das zunächst einmal nicht, weil dieser ja quasi schon Farbfilter auf dem Sensor hat. Diese kosten aber etwas Auflösung, weil die Farbinformation nur einen Teil des Sensors betrifft. Das ist auch der Grund, warum man mit 'Pixel Shift' mehr Bildqualität im feinen Detail erhält. Inwieweit mit Pixel-Shift aufgenommmene und dann in SW gewandelte Bilder mit denen aus einem monochromen Sensor konkurrieren können müsste man einmal testen.
Was allerdings ein interessanter Vorteil der SW-Umwandlung aus dem Farbsensor-Bild ist: man kann im Kanalmixer die einzelnen Anteile nach eigenem Geschmack mixen, also drei verschiedene Filterungen gleichzeitig (sogar verschieden stark) kombinieren.

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VLG
Stephan

Ich würde es etwas vorsichtiger formulieren: Es ist zunächstmal ein Verlust an optischer Information. Aber bestimmte Informationen möchte man loswerden, um die Qualität zu verbessern. Z.B. schneidet der IR-Filter auf dem Sensor das Infrarotspektrum weg. Ohne den IR-Filter wäre die Bildqualität massiv schlechter (außer man will das explizit so haben). Der Polfilter entfernt z.B. Reflexionen, was die Bildqualität in bestimmten Situationen erhöht. Und der Bayer-Filter auf dem Sensor ermöglicht überhaupt erst Farbbilder, was manche auch als Qualitätssteigerung ansehen
Aber du hast natürlich recht, dass kein physischer Filter ideal ist und daher auch abseits seiner gewünschten Filterfunktion immer den Lichteinfall dämpft, streut, reflektiert, oder das Farbspektrum verschiebt. Das liegt aber in der Natur der Sache, und auch softwarebasierte Filter sind nicht ideal.

Danke für die Auskünfte.

Ich benutze eigentlich nur HW Polfilter und HW Grau Verlaufsfilter, um den hellen Himmel etwas zu dämpfen (kleines Problem dabei, ist, dass ich öfters Hochformat Bilder knipse, wo der Verlauf dann von links nach rechts geht).
Zur Frage von hmü:
Farbe, Raw, Landschaft. Lightroom, Einsteiger seit 1990.
Meine Frage bezieht sich explizit auf Filter, die es sowohl in HW als auch in SW gibt. Orangefilter fiel mir dazu ein.

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mfG

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Dann lies dir mal deinen Thread vom Anfang des Jahres noch mal durch
40456504nx51499/einsteigerbereich-f49/qualitaetsunterschied-soft--hardware-t49396.html

Da hast du genau die Frage schon einmal gestellt

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Liebe Grüße
aus Sachsen

Steffen

Meine Ausrüstung: K-3, DA 18-135/1:3.5-5.6, DA* 50-135/F2.8, SMC FA 35/F2.0 AL, HD-DA 70/2.4 Limited, DA 16-45mm/4 ED AL, SMC FA 50/1.7 sowie dieses Forum

Ups, stimmt. Aber zumindest die Antworten waren anders.

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mfG

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