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Histogramm
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Autor:  MartinaK [ So 14. Jul 2013, 20:45 ]
Betreff des Beitrags:  Histogramm

Nun habe ich das Forum schon einige Tage beobachtet und bin begeistert über die Fairness und Hilfsbereitschaft hier. DAS macht mir Mut, eine Frage zu stellen, die mir schon fast peinlich ist. Was ist eigentlich ein Histogramm und wie arbeite ich damit?

Ich hatte mich im Web schon schlau darüber gemacht - oder zumindestens es versucht - , bin aber immer wieder daran verzweifelt, es zu verstehen.... und so doof bin ich doch nun nicht wirklich.

Wärd Ihr so lieb und erklärt mir, "Hein Blöd", bitte so, dass ich es verstehen kann?

Autor:  splash_fr [ So 14. Jul 2013, 21:13 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Histogramm

Also, im Histogramm siehst Du die Helligkeitsverteilung bzw. die Häufigkeit der einzelnen Helligkeitswerte (entweder der einzelnen Farbkanäle oder in Summe).
Das heißt, das von links nach rechts die Helligkeiten von schwarz (ganz links) bis weiß (ganz rechts) dargestellt sind. Die Häufigkeit der einzelnen Helligkeiten wird dann nach oben als "Berge" und "Täler" dargestellt. Bei einem normalen Bild ist in der Regel irgendwo ziemlich in der Mitte ein Berg, nach links (dunkel) und rechts (hell) wird es dann flach.
Wenn der Berg nicht in der Mitte, sondern hauptsächlich links davon ist, dann ist das Bild unterbelichtet oder einfach recht dunkel. Entsprechendes gilt andersrum auch. Muss aber nicht falsch sein.
Wenn ganz links oder ganz rechts noch mal ein schmaler, steiler Berg ist, dann sind die dunkeln (links) oder hellen Töne (rechts) nicht richtig belichtet, also dort sind keine Strukturen mehr zu finden weil das Histogramm hier abgeschnitten ist.
Bei der Bildverarbeitung (von RAW-Dateien) bietet es sich an, möglichst den ganzen Umfang des Histogramms zu verwenden. Dann wird es so lange verändert, bis es links und rechts anstößt, aber nichts wichtiges abgeschnitten wird...

War jetzt alles eher Rudimentär und unpräzise, aber ev. hilft es fürs Verständnis?

MfG,
Gerd.

Autor:  MartinaK [ So 14. Jul 2013, 21:19 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Histogramm

Ich raffe es irgendwie nicht. Okay, das mit dem Berg in der Mitte ist klar. Aber manchmal gibt es zwei Berge zu sehen, aber das Bild wirkt dennoch gut.

Nun zu den Histogrammen der einzelnen Farben: blau, rot, grün. Wie sieht denn eine optimale Einstellung aus? Wenn alle drei RGB-Farbkurven den gleichen Verlauf haben?

Und dann noch mal etwas generelles zu den Kurven: Worin liegt der Unterschied zwischen der Kurve und dem visionären Wahrnehmen des Bildes? Reicht es nicht, sich das Bild am Kamera-Monitor mit Vergrößerung anzusehen, um Schwächen zu erkennen? Warum ist das Histogramm so wichtig?

Autor:  splash_fr [ So 14. Jul 2013, 21:27 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Histogramm

Es gibt kein optimales Histogramm. Ob es einen Berg oder mehrere gibt ist egal.

Es gilt nur:
- Wenn links oder rechts sich noch mal viel türmt, dann werden Informationen abgeschnitten. Das muss nicht schlecht sein, kann so gewollt sein.
- Wenn viel links ist (rechts) ist das Bild eher dunkel (hell). Auch hier kein richtig/falsch. Wenn Du viel Zeichnung in den Schatten willst, kannst Du weiter nach rechts belichten und dann in der Bildverarbeitung abdunkeln, dann hast Du weniger Rauschen in den Schatten. Wenn Du Zeichnung in den Lichtern willst, kannst Du darauf achten, daß rechts nichts abgeschnitten ist.
- Wenn Dein Bild nicht das ganze Histogramm ausfüllt, ist es weniger dynamisch/poppig/kräftig, als es sein könnte.

Aber das sind alles keine ehernen Gesetze (finde ich), es gibt auch sehr gute Bilder, in denen die Schatten abgesoffen sind, oder sich das meiste links (oder rechst) der Mitte abspielt, oder oder oder...

Das Histogramm zeigt Dir halt Informationen über die Helligkeitsverteilung in Deinem Bild. Diese Information kannst Du dann nach eigenem Gusto interpretieren...

Autor:  MartinaK [ So 14. Jul 2013, 21:33 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Histogramm

splash_fr hat geschrieben:
Es gibt kein optimales Histogramm. Ob es einen Berg oder mehrere gibt ist egal.
(...)
Aber das sind alles keine ehernen Gesetze (finde ich), es gibt auch sehr gute Bilder, in denen die Schatten abgesoffen sind, oder sich das meiste links (oder rechst) der Mitte abspielt, oder oder oder...

Das Histogramm zeigt Dir halt Informationen über die Helligkeitsverteilung in Deinem Bild. Diese Information kannst Du dann nach eigenem Gusto interpretieren...


DANKE!!!!!!!! DANKE!!!!!!!! DANK!!!!!!

:hurra: :hurra: :hurra: :hurra:

Meine Reaktion jetzt mag etwas übertrieben wirken, aber ich hatte desöfteren Unterhaltungen, in denen meine Bilder wegen der Histogramme kritisiert wurden. Ich persönlich fand die Bilder gut, aber andere zerrissen sie in der Luft. Nun weiß ich, dass ich das nächste Mal einfach mit einem Schulterzucken reagiere, anstatt in eine Grundsatzdiskussion einzusteigen, in der ich - mangels Wissens - sowieso den Kürzeren ziehe.

Splash_fr, ich danke dir wirklich! :hat:

Autor:  splash_fr [ So 14. Jul 2013, 21:38 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Histogramm

Naja, es gibt halt Sachen, die man NORMALERWEISE macht:
Nicht zu viel links/rechts abgeschnitten, möglichst den vollen Bereich ausnutzen...
Möglichst einige Pixel ganz links haben (schwarz), sonst wird das Bild flau...

Passt aber nicht zu jedem Bild. Aber wenn Dein Bild Dir gefällt ist das doch schon mal gut!


Aber ansonsten: NUR mit dem Histogramm kann man auch kein Bild bewerten.

Ev. hat ja noch jemand eine andere Meinung dazu

Autor:  sir-fog [ So 14. Jul 2013, 23:24 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Histogramm

Moin,

nee, keine andere Meinung.
Ich persoenlich finde die Histogramme oft ueberbewertet.
Bitte nicht falsch verstehen. Klar kann man mit dem Histogramm Probleme erkennen, oder vermeiden. Aber ein Bild nur auf das Histogramm reduzieren, ist mMn Geschwafel, mit dem manche nur rumprotzen, oder davon ablenken wollen, dass sie keine Ahnung von Bildgestaltung haben, oder ihnen schlicht der 'Blick' fehlt. (mir fehlt er, ich bin aber auch nur Knipser... :mrgreen: ) Und wohlbemerkt manche, nicht alle. ;) - aber die anderen sind meist kompromiss- und hilfsbereiter... :ja:

Fuer mich wird das Histogramm interessant, wenn ich irgendwie nicht so recht weiss, was los ist, das Bild flau wirkt, oder so etwas. Dann kann man am Histo oft erkennen, was los ist, ob es vielleicht oben oder unten abgeschnitten ist, oder einen nur schmalen, einseitigen Berg hat. - Wobei letzteres halt manchmal einfach so ist: eine Nachtaufnahme im Wald wird nun mal sehr linkslastig sein... :mrgreen:

Ich habe eine Zeitlang in der Bildansicht nach der Aufnahme das Histogramm mit eingeblendet - und bemerkt, dass es mich nicht interessiert, sondern mehr gestoert hat. Also wieder weg damit, mir gefallen meine Bilder trotzdem. Knipserbilder halt. 8-)

Autor:  Pulsar [ Mo 15. Jul 2013, 06:30 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Histogramm

Man muss das Histogramm nicht überbewerten. Bei normalen Lichtverhältnissen reicht doch meist schon ein Blick aufs Vorschaubild um zu erkennen, ob das Bild korrekt belichtet ist. Bei schwierigen Lichtverhältnissen, wie Nacht oder Gegenlichtaufnahmen ist das aber schon hilfreich. Wenn ich z.B. die Kamera auf dem Stativ hab und über Display fokussiere, lasse ich mir das Histogramm direkt im Monitor anzeigen und kann noch vor dem ersten auslösen Korrekturen vornehmen, falls notwendig.

Gruss Bernd

Autor:  Heribert [ Mo 15. Jul 2013, 16:54 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Histogramm

In diesem Zusammenhang sei noch der Satz erwaehnt: exposure to the right, develop to the left. (belichte zum rechten Rand, entwickle zum linken Rand)
Dabei geht es um Folgendes: weil die rechte Haelfte des Histogramms sehr viel mehr Informationen beinhalten kann als die linke, sollte man diesen Raum auch nutzen. Dabei wird das Bild moeglichst reichlich belichtet. Zu vermeiden ist aber unbedingt das Anschlagen am rechten Rand des Histogramms, und zwar in allen drei Farben. Oft sehen die Bilder zunaechst mal zu hell aus, aber gerade als RAW Datei bieten sie so die besten Voraussetzungen fuer knackige, rauscharme und tonwertreiche Bilder. Hat man das RAW-Bild entwickelt, zieht man dann (noch in 12 (K-30) oder 14 Bit K-5)) die Tonwerte zurecht und gibt dem Bild damit den entscheidenden Charakter: ausgeglichen, hell, luftig, duester, knackig usw.
Erst dann macht man ein 8 Bit-JPG daraus. Das Ganze dauert meistens deutlich weniger als eine Minute.

Gruß
Heribert

Autor:  MartinaK [ Mo 15. Jul 2013, 21:33 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Histogramm

Heribert,

irgendwie verstehe ich nicht, was du da schreibst... :oops:

:(

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