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Tutorial: Entladen des Blitzkondensators einer Pentax DSLR
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Autor:  Solunax [ Sa 16. Mär 2024, 10:01 ]
Betreff des Beitrags:  Tutorial: Entladen des Blitzkondensators einer Pentax DSLR

Beim Solenoidtausch gab es manchmal Fragen, wie man den Blitzkondensator einer Pentax DSLR entlädt.

Hier gilt es, 2 verschiedene Mechaniken zu unterscheiden:

1. Pentax-Gehäuse mit Aufklapp-Blitz, der sich ohne Batterie in der Kamera öffnen lässt:

K10D, K20D, K-7, K-5 -Serie, K-3 -Serie (K-3II wie K-1 haben natürlich keinen), KP, (Samsung GX10/GX20)
K-30, K-50, K-500, K-S1, K-S2, K-70, KF

2. Pentax-Gehäuse mit ausklappbarem Blitz, der sich nur öffnen lässt, wenn sich die Batterien/Akkus in der Kamera befinden und da nur im eingeschalteten Zustand:
*ist DS/DL (Samsung GX1/2), K100D, K110D, K200D, K-01 (!), K-m, K-x, K-r

Wenn man bei einer dieser Pentax DSLR unter 2. den Aufklapp-Blitz nicht öffnen kann, was manchmal vorkommt, beispielsweise wenn die Batteriekontakte beschädigt sind, gibt es eine manuelle Möglichkeit:
Mit dem K-Bajonett nach vorne gerichtet schiebt man vorne rechts in den schmalen Spalt etwas sehr dünnes aber stabil (ich benutze eine ausgediente Kreditkarte) und schiebt dann nach hinten, bis man einen Widerstand dieses kleinen Hebels spürt, der den Blitz verriegelt. Man drückt diesen Hebel nach hinten und der Blitz klappt auf. Wenn der Kondensator eines dieser Pentax-Gehäuse noch geladen ist, entlädt man ihn wie hier gezeigt.


1. Entladung ohne Glühlampe (oder 100k Widerstand):

- Im Menü C-3-16 (hier bei der K-30/K-50, bei K-500 Pos.15)): Auslösen beim Aufladen des Blitzes: Auf 2 (JA)
- Modusrad auf M, Belichtungszeit auf 1/200 Sekunden. Blitz ist aufgeklappt!
- Serienfotos wählen!
- Eine Serie knipsen und dann die Kamera sofort ausschalten!

- Nun ist die Spannung noch etwas zu hoch aber für einen gesunden Menschen nicht mehr wirklich kritisch:
Ich habe da 126V/DC gemessen!
- Nach 24 Stunden sinkt die Spannung auf absolut unkritische 26 Volt (auch unkritisch für Menschen mit gesundheitlichen Problemen!), nach 48 Stunden auf fast 0V/DC (es gibt auch keine selbständiges Wiederaufladen wie das bei manch anderere Elektronik z.B. bei Röhrenverstärkern passieren kann!)


2. Entladung des Blitzkondensators mit Hilfe einer Glühlampe:
(Man kann sogar mit OPTION #1 beginnen, dann liegt nach 24Std weniger Spannung an)

Die PLUS (+) Kontakte des Kondensators des K30/50/500 befinden sich hier:
Bild

Ich habe mir auf diese Art und Weise meine doch häufig genutzte Entladevorrichtung gebastelt:
Bild
Eine 60W Glühbirne (alte Fertigung mit echten Glühdrähten aus Wolfram) sowie entweder ein passender Sockel oder wie bei mir aber gleich eine Glühbirne mit B22 Fassung, da sich hier 2 lötbare Kontakte befinden, man spart den Sockel.
An den Sockel bzw. die B22 Kontakte kommen 2 flexible Kabel, an deren Enden habe ich Mess-/Prüfspitzen wie für Messgeräte befestigt. Damit habe ich eine gute Kontaktfühlung. Ich habe die Glühlampe noch mit etwas klebbaren Schaumstoffstreifen gegen Sturz/Schock geschützt, garantiert eine lange Lebensdauer.

Statt der Glühbirne kann man auch einen 1-1,6 Kohm/10W Widerstand verwenden, der Vorteil der Blühbirne liegt aber darin, dass man durch das Aufleuchten erkennt, dass der Elko nun entladen ist.

Zum Entladen legt man die eine Mess-/Prüfspitze nun wie folgt bei der K-30/50/500 an den Pluspol des Kondensators, die andere an das Edelstahlbajonett (Minus/Masse). Hier ist der Pluspol der vordere Kontakt!
Bei allen Blitzelkos ist Minus mit einem langen Streifen von oben nach unten markiert!
Diese Polung gilt es natürlich zu beachten
Bild

Die Glühbirne leuchtet je nach Ladung kurz heller oder weniger hell auf:
Bild

Und fertig ist die Sache.

Hier sieht man eines hochwertigen Blitzkondensator von Rubycon, wie er häufig bei Pentax verwendet wird:
Bild
Minus Markierung und Minus Anschluss markiert. Dieser Pol liegt auf Minus/Masse, wie auch das Edelstahlbajonett und das
Edelstahlgehäuse der K-30/50/500.

Noch etwas zu kritischer bzw. unkritischer Spannung:
Früher hiess es, dass Spannungen über 120V/DC (Gleichspannung) und 50V/AC (Wechselspannung) gefährlich seien.

Wegen Herzschrittmachern u.ä. wurde diese Spannung gesenkt auf 60V/DC und 25V/AC.

In Filmen sieht man ja ab und an, dass Leute durch eine PKW Batterie einen Schlag bekommen. Das ist natürlich Quatsch, das sind 12V/DC, bei einem Rasenmäher oder Aufsitzmäher oder Motorrad sogar nur 6V/DC, nicht mal eine Traktorbatterie mit 24V/DC macht etwas.
Man kann das leicht überprüfen, indem man 3 der alten 9V Batterien in Serie schaltet: Da spürt man nichts.
Erst wenn man die beiden Kontakte einer 9V Batterie mit der Zunge berührt, fühlt man ein "Bitzeln".

Auf was man aber sehr genau achtet, ist dass man beim Entladen auf keinen Fall beide Kontakte des Blitzelkos gleichzeitig (also mit einer Prüfspitze) berührt! Das führt zu einem Kurzschluss, der Blitz funktioniert danach nicht mehr. Aber selbst das führt der Kamera sonst keinen weiteren Schaden zu.

Auch wichtig: Manche behaupten (leider), wenn das Bodenteil einer Pentax K-30/50/500/70 oder K-S2/KF abgenommen sei, man hier Kontakte vorfände, die die Spannung des Blitzelkos führen würden:
Das ist hausgemachter Unsinn und soll eher Leute abschrecken, einen selbst zu wechseln!

Autor:  Dackelohr [ Sa 16. Mär 2024, 13:05 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Tutorial: Entladen des Blitzkondensators einer Pentax DS

Die K-1 hat aber keinen Blitzkondensator? Oder gibt es noch eine Kamera, die K-1 heißt?

Autor:  Solunax [ So 17. Mär 2024, 08:22 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Tutorial: Entladen des Blitzkondensators einer Pentax DS

Dackelohr hat geschrieben:
Die K-1 hat aber keinen Blitzkondensator? Oder gibt es noch eine Kamera, die K-1 heißt?

Z-Cam K1
Creality K1
anTon K1
Flir K1
Pentax K-1II
Ist aber korrigiert, ist zu lange her als ich noch eine K-1 hatte, komplett vergessen.

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