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Foto und/oder Nachbearbeitung
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Autor:  Warrick [ Sa 31. Okt 2020, 09:00 ]
Betreff des Beitrags:  Foto und/oder Nachbearbeitung

Hallo zusammen,
durch die Posts in einem anderen Beitrag (Black Widow Session) kam bei mir die Frage hoch: "Aufwand beim Fotografieren oder Aufwand bei der Nachbearbeitung?" Ich bin zwar recht fit in LR, Capture One und Luminar 4, aber ich scheue den Aufwand Bilder groß nach zu bearbeiten. Bei mir ist ein Foto ein Foto. Sprich, ich treibe teils hohen Aufwand beim Fotografieren, Lichtsetzung ist für mich extrem wichtig und ich versuche die gesamte Gestaltung schon beim herstellen des Fotos hin zu bekommen. Für private Fotos nehme ich aber fast nur LR und das auch nur um die Belichtung zu modelieren (i.d.R. belichte ich immer 1-2 Blenden unter).
Wie dem auch sei, das Ergebnis zählt. Hier im Forum gibt es Leute, die viel Arbeit in die Nachbearbeitung stecken und dabei auch teils sehr gute Ergebnisse erzielen.
Wie seht ihr das, eher möglichst gute Fotos oder möglichst gut nachbearbeitete?
LG
Norbert

Autor:  Methusalem [ Sa 31. Okt 2020, 09:30 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Foto und/oder Nachbearbeitung

Warrick hat geschrieben:
Hallo zusammen,

Wie seht ihr das, eher möglichst gute Fotos oder möglichst gut nachbearbeitete?
LG
Norbert



...ich meine hier liegt schon der Prinzipfehler,...es muß heisen möglichst gute Fotos und eine möglichst gute Bildbearbeitung.

...der Grundgedanke die Bildnachbearbeitung dient dem Ausbessern von Fehlern bei schludrigen Aufnahmen und ist ansonsten unnützes Beiwerk was man nicht benötigt
wenn man vorher ordendlich fotografiert hat, halte ich persöhnlich in den meisten Fällen für verschenktes Potential an Bildquali und Ausdruck des Bildes.

...man kann durch die Fotogeschichte soweit zurückgehen wie man will,....das Foto machen,...und dann das eingefangene Licht auf den Platten oder dem Film mit
Aufwand und Können sichtbar zu machen,...war immer eine Einheit auf dem Weg zum guten Bild.

...die meisten berühmten Fotografen waren und sind auch hervorragende "Bildentwickler"und haben viel Zeit und Liebe und persöhnlichen Aufwand in diesen "Vorgang" investiert.


...also für mich gibt es hier kein "oder" bei dieser Frage,....sondern eindeutig nur ein "und".....


...noch ein feines Wochenende Norbert :cheers:

Bernd

Autor:  Alaric [ Sa 31. Okt 2020, 09:55 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Foto und/oder Nachbearbeitung

Methusalem hat geschrieben:
Warrick hat geschrieben:
Hallo zusammen,

Wie seht ihr das, eher möglichst gute Fotos oder möglichst gut nachbearbeitete?
LG
Norbert


...also für mich gibt es hier kein "oder" bei dieser Frage,....sondern eindeutig nur ein "und".....
Bernd


Ich sehe das ganz ähnlich wie Bernd, es braucht beides: Sehr gut fotografieren (Einstellung, Regelbeachtung) und eine gute Nachbearbeitung,
wobei ich aber hier keiner 50:50 Vergabe das Wort rede.

Ich persönlich sehe mich lieber als Fotograf, weniger als Bildentwickler - das Bild muss stimmen, da muss ich auf alles achten ... und wenn ich das getan habe kommt auch ein gutes Bild von der Karte auf den Rechner.
Bei sehr gut aufgenommenen Bildern (meiner Empfindung nach) brauche ich nur ganz wenig zu entwickeln. Dann ist das Bild nach 3min in LR fertig, dieses Verhältnis strebe ich an! Je weniger gut ich mit der Kamera und Zusatzequipment arbeite, desto mehr muss ich am Rechner machen.

Ich habe draußen andere Leute kennen gelernt die mich mit meinem Filterzeugs belächelt haben ... das würden sie nie machen ... ist doch viel zu teuer ... das geht auch am Rechner.
Klar geht das, wenn man die teueren Entwicklungsprogramme täglich nutzen möchte - und nutzen muss, weil die eigene Kamera vielleicht zu wenig Dynamikumfang hat.
Fotografieren und Bilder machen halte ich für eine Kunst, die Dinge so abzubilden wie ich sie in Natura sehe ist mein Ziel - und ich übe die Kunst lieber draußen mit der Kamera und Equipment aus und weniger im Arbeitszimmer am Rechner.

Autor:  aloislammering [ Sa 31. Okt 2020, 10:03 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Foto und/oder Nachbearbeitung

Ich nenne es immer "optimieren". Ich ändere nicht die Bildinhalte sondern optimiere die Datenausgabe. Stürzende Linien beseitigen, Bild ausrichten, Ausschnitt anpassen, Dynamikumfang ausnutzen. Das hat zu analogen Zeiten sehr begrenzt das Labor gemacht bzw ich im Labor, heute nutzen wir viel effektiver den Rechner. Ist also legitim und erforderlich für mich. Richtig ist aber auch, je mehr Aufwand bei der Aufnahme, desto weniger Optimierungsbedarf.

Autor:  ulrichschiegg [ Sa 31. Okt 2020, 10:16 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Foto und/oder Nachbearbeitung

Bernd hat es ja schon geschrieben, ich würde einen Schritt weiter gehen.

Es zählt wie das Foto dem Betrachter präsentiert wird.

All the way to the end.

Aufnahme
Bearbeitung
Präsentation

Alles.

Autor:  Methusalem [ Sa 31. Okt 2020, 10:30 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Foto und/oder Nachbearbeitung

ulrichschiegg hat geschrieben:

Es zählt wie das Foto dem Betrachter präsentiert wird.

All the way to the end.

Aufnahme
Bearbeitung
Präsentation

Alles.



...das würde ich genau so unter meinen Thread oben setzen ....wenn ich bis zum Ende gedacht hätte.

...kein guter Koch der Welt würde ....
...seine frisch gekauften und ausgesuchten Zutaten,
...nach der liebevollen Zubereitung,..
...auf einem dreckigen Teller alles auf den Haufen geschmissen seinem Gast servieren.



Bernd

Autor:  Asahi-Samurai [ Sa 31. Okt 2020, 10:44 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Foto und/oder Nachbearbeitung

Interessante Entwicklung dieser Diskussion. Schön, dass Ullrichschiegg die Präsentation reingebracht hat. Bei mir ist sie, also das Präsentationsziel, eigentlich der Maßstab des Verhältnisses zwischen Fotoaufnahme und Bildbearbeitung. Und das verschiebt sich - wenn ich eine wissenschaftliche Aufnahme mache, darf ich manches nicht retuschieren oder auch die Lichtführung ist der Erkennbarkeit bestimmter Merkmale, nicht der Ästhetik, untergeordnet. Mache ich ein Schönheitsportrait oder Fotomontagen, sitze ich gerne auch mal mehrere Stunden an der EBV, Urlaubsfotos für die Familie werden digital schnell "durchgezogen", Bildvorstellungen hier im Forum - meistaufgewandte Zeit der EBV zwischen 10 min und 1 h (teilweise auch meiner fehlenden Routine geschuldet).

Bildbearbeitung ist bei mir jedoch immer noch nur etwas individuelles, keine Stapelverarbeitung. Das habe ich aus meiner Dunkelkammerzeit rübergerettet. Und ja, auch ich werde oft belächelt, wenn ich Filter oder Stativ einsetze aber auch da bin ich alte Schule - Was nicht auf dem Negativ ist, kriege ich in der Duka nicht mehr rein.

Mag sein, dass es mittlerweile andere Ansichten gibt.

VG Holger

Autor:  alexegg [ Sa 31. Okt 2020, 12:10 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Foto und/oder Nachbearbeitung

Ein Bild ist dann fertig wenn es präsentiert wird.
Indem Augenblick wird es beurteilt.

Der Aufwand entscheidet der Fotograf.
Einige Knips und fertig und präsentieren sogar unscharfe Fotos als künstlerisch wertvoll.
Aber es ist klar, je mehr Aufwand betrieben wird, meistens, umso besser die Ergebnisse.
Aber wer vorher sich Gedanken macht, richtig zu belichten, die Bildkomposition zu bestimmen, hat später weniger Aufwand in der EBV. Andererseits werden tolle Bilder mit der EBV dann sogar großartig.
Meistens ist jedoch der EBV Anteil zeitintensiver als das Fotografieren.
Und ja ich stelle keine OOC Bilder ins digitale Netz.
Anderseits sind gut geschossene Bilder viel weniger Aufwändig als schlechte in der EBV.
Beispiel: nicht auf den Hintergrund geachtet und dann Mühevoll ein Verkehrsschild oder eine Ast aus den Kopf in der EBV operieren. Ja Mann kann damit Bilder retten.
Daher sind beides Werkzeuge die man nutzen sollte.
Liebe Grüße Alex

Autor:  pixiac [ Sa 31. Okt 2020, 12:40 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Foto und/oder Nachbearbeitung

Man kann aus meiner Sicht Fotografieren und Bildbearbeitung nicht trennen.
Klar, für viele von uns Analogis endete früher das Urlaubsgeknipse bei Abgabe der belichteten Filmrolle beim Schlecker.
Also klar, Schlussfolgerung: Das Bild hat aus der Kamera zu kommen ...

Damit übergibt man die Verantwortung über das Bildergebnis (analog) dem Labor *Schrägstrich* (digital) der Technik und reduziert sich selber zum Hilfswerkzeug des Werkzeuges.

Oder anders: Man verwendet den Hammer lieber wie einen Faustkeil und gibt sich nicht mit so modernem Zeugs wie nem Hammerstiel ab ... :d&w:

*EDIT* Ich halts mit Gary Gough: "I've got a burning question: If you had the choice, what would you rather do? Photograph what you see or photograph what you want to see? Thats a burning question!"



*EDIT-EDIT* Wobei ich nicht soweit gehen würde wie Calvin Hollywood, der sinngemaäß mal geäußert hat, dass er eigentlich nur fotografiert, um Grundlagen für seine Kompositionen und Bearbeitungen zu haben. Mir ist schon wichtig, dass das Bild nicht zum digitalen Kunstwerk wird, ich benutze Bearbeitung nur so weit, um meine Empfindungen zu untermalen, dass die Aufnahme dem möglichst nahe kommt, was ich in ihr "gesehen" habe, bevor ich sie auf den Bildsensor gebannt habe.

Autor:  Jeep [ Sa 31. Okt 2020, 16:58 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Foto und/oder Nachbearbeitung

ja ich bearbeite auch nicht so viel an den Bildern ich hasse es wenn ich Bilder von Heidelberg
sehe egal wo und der Neckar ist so blau wie das Meer in der Karibik das ist für mich einfach verfälscht.
LG Gerd

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