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Blende 1.4 und die geringe Tiefenschärfe ...
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Autor:  ulrichschiegg [ Mi 3. Jun 2020, 09:43 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Blende 1.4 und die geringe Tiefenschärfe ...

Hallo Zusammen, ein herzliches dankeschön für alle bisherigen Beiträge. Ich war übrigens lange am überlegen ob ich das in der Form hier poste, weil ich etwas die Sorge hatte, dass das in einer sehr generische Diskussion endet. Diese generische Diskussion hatten wir schon öfters.

Ich finde Bilder mit einer sehr geringen Tiefenschärfe schön. Dass man den Fokus richtig setzen kann, kann man auch im Thread von Jörn sehen: .

Hängt Euch nicht zu sehr an der Blende oder der Brennweite auf. Das 85mm 1.4 war einfach mein Aufhänger noch einmal darüber nachzudenken. Es geht um Bilder geringer Tiefenschärfe und wie Ihr diese fokussiert bekommt (@Petra 8-) ).

Merci für alle, die Ihre Einstellungsparamter gepostet haben, darum ging es mir, dass ich nochmal verschiedene AF Einstellungen ausprobieren kann und sehe, ob ich meine Trefferquote verbessert bekomme. Wo ich genau liege, weiss ich nicht. Mit der KP und der Übung für Sportaufnahmen bin ich sicher einmal >50% bei dynamischen Bildern geringer Tiefenschärfe (geraten so mal zwischen 0.1-0.3m mit dem AF).

Autor:  User_00317 [ Mi 3. Jun 2020, 09:49 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Blende 1.4 und die geringe Tiefenschärfe ...

Papa_Joerg hat geschrieben:
beholder3 hat geschrieben:
Grundsätzlich ist der enge Fokus auf die Blendenzahl nicht sinnvoll.

Es kann hilfreich sein, statt mit einem 50/1.4 ein 100/2.8 zu nutzen. Den 100 mm kann man immer noch nicht vorwerfen untauglich für Portraits zu sein und beide Linsen bieten dann die gleiche Freistellung wegen gleicher Öffnung.

Trotz gleicher Freistellung bietet das Makro dann aber eine doppelt so tiefe Schärfentiefe.

Entsprechend würde ich gerade bei solchen engen Bildausschnitten, reinen Gesichtsportraits eher längere Brennweiten dann auch bei F2 o.ä. nutzen für grössere Tiefenschärfe.

Ein 50/1.4 eher für Oberkörper.

Denn vermutlich ist das visuelle Ziel meist die Freistellung und nicht geringe Tiefenschärfe.


Du hast mich jetzt ein wenig verloren, was Du mit "gleicher Freistellung, wegen gleicher Öffnung" meinst ist mir leider nicht klar. Freistellung ist kein physikalischer Begriff, sonder meint die Trennung von Motiv und Hintergrund. Da gibt es m.E. nichts zu messen. Auch ist mir nicht klar was die Öffnung, also die Eintrittspuppile mit der Freistellung zu tun haben soll. Eine längere Brennweite stellt ja bei gleicher Schärfentiefe durch einen engeren Bildwinkel vom Hintergrund frei. Der Bildwinkel hat aber meines Wissens gar nichts mit der Öffnung des Objektivs zu tun, sondern hängt nur von der Brennweite ab.

Kannst Du bitte ein paar klärende Worte schreiben?


"Freistellung" bezeichnet i.d.R. das Ausmass der "Hintergrundunschärfe". Diese läßt sich ganz prima messen als Vielfaches des zulässigen Zerstreuungskreises.

Bei gleichem Bildausschnitt (das ist der reale praktische Anwendungsfall, jemand weiss, dass er z.B. ein Oberkörperportrait machen will) und weit entferntem Hintergrund (auch eher typisch und angestrebt) hängt die Freistellung eben nur an der absoluten Öffnung. 50/1.4 = 100/2.8 = 200/5.6. Alles drei bekommt ein gleich cremiges Hintergründchen. Die Tiefe des scharfen Bereichs wächst aber um das doppelte oder gar vierfache und plötzlich ist auch ein zweites Auge scharf oder gar die Nase. :-)

Kann man hier nachvollziehen: https://dofsimulator.net/en/

Wenn man zu wenig Platz hat, sieht das natürlich anders aus (dann fallen längere Brennweiten raus), aber der Fotograf hat ja meist ein Hirn, um sich das Setting clever auszusuchen.

Daher ist eine Diskussion über "Blende 1.4" meist eher wertlos.

Autor:  Hannes21 [ Mi 3. Jun 2020, 13:39 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Blende 1.4 und die geringe Tiefenschärfe ...

Möchte hier auch mal meine Sichtweise zu Blende 1.4 kundtun:

Was mir des öfteren aufgefallen ist:
Kauft man oder frau sich ein lichtstarkes 1.4er Objektiv, werden hinterher oft auf Teufel komm raus Bilder mit Offenblende gemacht, nach dem Motto: wenn ich schon ein 1.4er habe, dann muss ich es auch nutzen.

Gerade bei sehr engen Kopfportraits tut ein wenig abblenden dem Bild meist besser, als wenn man es mit Offenblende aufnimmt. Ich persönlich mag es meist nicht so, wenn die Nasenspitze unscharf, ein Auge scharf und das zweite Auge wieder unscharf ist.

Ich habe ein 85/1.4 von Sigma, weil es bereits offen schon gut scharf und kontrastreich ist.
Für mich ist das Einsatzgebiet dann gegeben, wenn ich viel Lichtstärke benötige oder bei Portraitaufnahmen mit gewissem Abstand, wenn ich auf Grund der Offenblende die Person noch schön vom Hintergrund freistellen kann und eine schöne Unschärfe/Bokeh bekomme.

Was ich mit Letzterem meine, kann man hier an den Beispielbildern sehr gut sehen, die EXIFs sind enthalten, es sind auch einige der Aufnahmen mit Offenblende 1.4 gemacht:

40456504nx51499/menschen-f21/fenja--s-w-portraits-t606.html

Ich hatte mal das alte FA*85/1.4, leider war es offen etwas weich und nicht sehr kontrastreich, ab Blende 2.0 war es top. Aber hey, wenn ich ein 1.4er habe, muss es auch bei 1.4 gut sein.
Daran muss sich das neue DFA85 messen. Wenn es auf ähnlichem Niveau wie das DFA50/1.4 sein wird, und davon gehe ich mal aus, dann darf man durchaus gespannt sein.

Autor:  Düsterwelten [ Mi 3. Jun 2020, 14:06 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Blende 1.4 und die geringe Tiefenschärfe ...

Zuerst war mir 1.4er Blende wichtig, da ich auch gerne bei "schlechten" Lichtverhältnissen fotografiere und mir einfach so mehr Reserven ermöglichen wollte. Zu dem Zeitpunkt hatte ich noch nicht wirklich weiter gedacht. Später dann wollte ich weitwinklig Menschen fotografieren und trotzdem noch eine Freistellung mit schönem Bokeh erreichen. Daher verkaufte ich damals mein Pentax 24 - 70 2.8 und holte mir das Sigma 35mm Art. Da machen die 1.4 meiner Meinung nach auch echt Sinn, wenn man freistellen möchte. Wobei auch Landschaftsaufnahmen mit 1.4 reizvoll sein können, musste ich feststellen.

An anderer Stelle kann man ja nachlesen, dass ich mir eigentlich auch das 85mm holen wollte und der Preis es mir vermasselt hat. Wenn ich aber auch ganz ehrlich zu mir bin, hat das 85er bei mir auch keinen Sinn gemacht. Ich wollte es als Portrait-Linse und da muss es nicht wirklich 1.4 sein. Bei der großen Blende macht das Fotografieren von Headshots nicht wirklich Spaß. Am Wochenende konnte ich schon ein wenig mit dem 77 Limited rumprobieren und bin zu dem Ergebnis gekommen, dass ich die Blende eh bis auf mindestens 2.2 schließen würde. Ab da gefallen mir Schärfe und Bokeh gut.

Aber da Schärfe eh gerne überwertet wird ... Ich nutze gerne mein 50er Altglas bei 1.4. Kommt halt immer darauf an was man macht und mag.

Liebe Grüße

Autor:  ulrichschiegg [ Mi 3. Jun 2020, 14:08 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Blende 1.4 und die geringe Tiefenschärfe ...

Ich suche mal den Knopf, durch die Blume: :bussi: :bussi: :bussi: Gerne dürft Ihr Eure generelle Meinung zu Portrait bzw. Bildern mit Offenblende äussern. Der Eine mag es, der Andere nicht.

Aber wenn Ihr dann doch wenigstens mit einer Zeile irgendwie meine Frage beantworten würdet, wäre ich Euch sehr dankbar. :bussi: :bussi: :bussi:

ulrichschiegg hat geschrieben:
[...]Meine Trefferquote um die 0.1m Tiefenschärfe würde ich gerne nochmal anschauen, ob ich das verbessern kann. [...]

Also, welche Einstellungen benutzt Ihr? Meine Frage ziehlt nicht nur auf Portraits sondern mein Interesse gilt Bildern geringer Tiefenschärfe, welches Ihr durch den optischen Sucher aufnehmt. Beispiele: Auslöser (vorne oder hinten), AF (Spot, 5er, 11er, ...), AF-Feld geschoben, AF.C, AF.S?

[...]

Autor:  Düsterwelten [ Mi 3. Jun 2020, 14:26 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Blende 1.4 und die geringe Tiefenschärfe ...

ulrichschiegg hat geschrieben:
Ich suche mal den Knopf, durch die Blume: :bussi: :bussi: :bussi: Gerne dürft Ihr Eure generelle Meinung zu Portrait bzw. Bildern mit Offenblende äussern. Der Eine mag es, der Andere nicht.

Aber wenn Ihr dann doch wenigstens mit einer Zeile irgendwie meine Frage beantworten würdet, wäre ich Euch sehr dankbar. :bussi: :bussi: :bussi:

ulrichschiegg hat geschrieben:
[...]Meine Trefferquote um die 0.1m Tiefenschärfe würde ich gerne nochmal anschauen, ob ich das verbessern kann. [...]

Also, welche Einstellungen benutzt Ihr? Meine Frage ziehlt nicht nur auf Portraits sondern mein Interesse gilt Bildern geringer Tiefenschärfe, welches Ihr durch den optischen Sucher aufnehmt. Beispiele: Auslöser (vorne oder hinten), AF (Spot, 5er, 11er, ...), AF-Feld geschoben, AF.C, AF.S?

[...]


Entschuldige Ulrich :klatsch:

Also ich muss sagen, dass ich bei dem Thema gerade selber am rumtesten bin. Eigentlich nutze ich Spot und AF.S. Aber bei der Wahl der Bildausschnitts kann man dann halt auch gerne mal verreißen. Daher wollte ich demnächst mal sehen ob ich meine Arbeitsweise ändere. Vielleicht probiere ich mal AF.C und Erweitertes AF Feld (33 Punkte). Ich habe aber Angst, dass das zu umständlich ist und ich dadurch langsamer werde.
Ach ja ... und ich nutze "natürlich" den Back-Focus-Button.

Autor:  nacht_falke [ Mi 3. Jun 2020, 14:33 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Blende 1.4 und die geringe Tiefenschärfe ...

netter Beitrag aus der Schweiz,
Mein Input dazu - ich hab ne APP DOF-Calculator, damit sehe ich dann am Smartphone die Werte für meine Linse, genau wie die Tabelle welche ulrichschiegg hier gepostet hat.

und ja - je größer die Öffnung der Blende, desto weniger Schärfespielraum bleibt einem - da Models nun auch 3 Dimensional sind, mag ich beim Poträt, selbst wenn der AF auf den Augen scharf ist, auch eine gewisse Schärfe noch auf dem Oberkörper haben.

Oder anders gesagt - mit dem 50'er F1.4 bin ich selten mit Blende 1.4 aktiv - ähnlich wie mit einem Sportwagen, man hat die Leistung und kann die bei Bedarf nutzen, aber im Alltag zockelt man schon mal hinter einem Brummi her - und verwendet so um wieder auf Foto zurück zukommen Blende 5.6 oder 8 …

Cool an der K1 ist, mit AF Scharf stellen, Taste drücken und dann die Schärfe der Augen dann auch für den gewünschten Ausschnitt verwenden (Mittel-AF liegt dann nicht mehr auf Augen). Weiss nicht wie ich es sonst Beschreiben soll, wenn ich quasi nach einstellen AF - den Bildausschnitt verschiebe, den Focus dabei aber halt mit der gedrückten Taste "stummschalte"

Natürlich können Profis die Unschärfe bei Blende F1.4 gezielt einsetzen - soweit bin ich aber noch lange nicht

Autor:  alexegg [ Mi 3. Jun 2020, 15:16 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Blende 1.4 und die geringe Tiefenschärfe ...

@nachtfalke:
Zitat:
Cool an der K1 ist, mit AF Scharf stellen, Taste drücken und dann die Schärfe der Augen dann auch für den gewünschten Ausschnitt verwenden (Mittel-AF liegt dann nicht mehr auf Augen). Weiss nicht wie ich es sonst Beschreiben soll, wenn ich quasi nach einstellen AF - den Bildausschnitt verschiebe, den Focus dabei aber halt mit der gedrückten Taste "stummschalte"


Du meinst scharfstellen und verschwenken.

Grüße Alex

Autor:  User_00317 [ Mi 3. Jun 2020, 17:07 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Blende 1.4 und die geringe Tiefenschärfe ...

ulrichschiegg hat geschrieben:
Also, welche Einstellungen benutzt Ihr? Meine Frage ziehlt nicht nur auf Portraits sondern mein Interesse gilt Bildern geringer Tiefenschärfe, welches Ihr durch den optischen Sucher aufnehmt. Beispiele: Auslöser (vorne oder hinten), AF (Spot, 5er, 11er, ...), AF-Feld geschoben, AF.C, AF.S?


AF.S, Spot (mittlerer Sensor) oder einen der beiden anderen F2.8-genauen in der Mitte. Nicht Verschwenken, wenn Schärfentiefe sehr gering. AF über Auslöser; mehrfach halb drücken, um sicherzustellen, dass der Punkt auch stabil sitzt.
Für Gesichts-Portraits AF-Feinverstellung -1 bis -3, um leichten Backfokus zu bekommen, da oft die weiter vorne liegenden Wimpern gekrallt werden, statt der kontrastärmeren Iris.

Autor:  Hannes21 [ Mi 3. Jun 2020, 17:44 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Blende 1.4 und die geringe Tiefenschärfe ...

beholder3 hat geschrieben:
ulrichschiegg hat geschrieben:
Also, welche Einstellungen benutzt Ihr? Meine Frage ziehlt nicht nur auf Portraits sondern mein Interesse gilt Bildern geringer Tiefenschärfe, welches Ihr durch den optischen Sucher aufnehmt. Beispiele: Auslöser (vorne oder hinten), AF (Spot, 5er, 11er, ...), AF-Feld geschoben, AF.C, AF.S?


AF.S, Spot (mittlerer Sensor) oder einen der beiden anderen F2.8-genauen in der Mitte. Nicht Verschwenken, wenn Schärfentiefe sehr gering. AF über Auslöser; mehrfach halb drücken, um sicherzustellen, dass der Punkt auch stabil sitzt.

So mach ich das auch, allerdings mit mittenbetonter Messung.
Und Verschwenken ist bei größerer Entfernung zum Motiv eigentlich unproblematisch, bei sehr kurzer Entfernung (Gesichtsportrait) allerdings nicht empfehlenswert, genaue Begründung findet sich z. B. hier: https://www.mhohner.de/newsitem2/recompose

beholder3 hat geschrieben:
Für Gesichts-Portraits AF-Feinverstellung -1 bis -3, um leichten Backfokus zu bekommen, da oft die weiter vorne liegenden Wimpern gekrallt werden, statt der kontrastärmeren Iris.

Das ist ein guter Tipp, muss ich mir merken.

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