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Spion in Freiburg https://www.pentaxians.de/./40456504nx51499/offene-galerie-f38/spion-in-freiburg-t38493.html |
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Autor: | User_07647 [ Mi 4. Dez 2019, 21:10 ] |
Betreff des Beitrags: | Spion in Freiburg |
„Kundschafter Sunlion, reisen Sie nach Freiburg und finden Sie heraus, wie das subversive, hochverdächtige Unternehmen Pentax diese unglaublich reflexionsarmen Linsen für ihre Objektive hinbekommt. Das Unternehmen, dass sie ausspionieren sollen, hat zwar nicht direkt etwas mit Pentax zu tun, stellt aber vergleichbare Maschinen und Steuerungen her, mit denen solche Linsen und auch Prismen für Ferngläser oder Gläser für Brillen beschichtet werden. Wir müssen unbedingt wissen, wie so etwas funktioniert. Und benutzen Sie diesmal bitte einen Farbfilm, die Kosten gehen auf's Haus. Ihre morbide Faszination für 60er-Jahre-Agenten-Schwarzweißfilme können Sie in Ihrer Freizeit ausleben. Aber nicht vergessen – jeder Schritt könnte der letzte sein!“ 01. Kein Schwarzweiß? Hach, verdammtes neumodisches Zeugs. Farbfilme! Grummel! Das wird sich niemals durchsetzen. 02. „Hallo, Zentrale? Ich hab schon eine … „heiße Spur!“ „Agent Sunlion, unterlassen Sie gefälligst Ihre infantilen Späßchen, sonst werden Sie von Agent Cloudpuma entmaterialisiert!“ „Jaja, meinetwegen …“ 03. „So, Zentrale, ich hab das Unternehmen gefunden und konnte mich reinschleichen. Die Sache ist höchst kompliziert: Alle Vorgänge werden in Echtzeit von einem Computer gesteuert, …“ 04. „… dieser gibt elektronische Signale an einen Schaltschrank, über den dann die benötigten Funktionen an der Anlage selber gesteuert werden.“ 05. „Zum Beispiel die Turbopumpen. Sie setzen die Anlage unter Unterdruck. Unter Unterunterdruck, hihihi … “ „Herrgott, Sunlion, reißen Sie sich doch zusammen!“ „Okay-okay …, also: Die Turbopumpen laufen mit bis zu 20.000 Umdrehungen pro Minute. Die Rotoren dürfen nicht die geringste Unwucht haben, sonst fliegen die schweren Teile wie Kanonenkugeln durch die Gegend und durchschlagen sogar Betonpfeiler.“ 06. „Der Unterdruck wird mittels Schläuchen an die Anlage weitergegeben.“ 07. „Und das ist er: Der letzte seiner Art. Hergestellt von Franz Jäger, Berlin!“ „Sunlion, sollen wir doch schon mal Agent Cloudpuma anrufen?“ „Nein-nein, sorry, also …“ 08. „… das ist der Unterdruckbehälter. Oben sieht man den runden Rotor mit den kreisförmigen Öffnungen. In diese Öffnungen werden die zu beschichtenden Gläser eingesetzt.“ 09. „So sieht das Ding von oben aus. Unten links ist ein Elektronenstrahlerzeuger mit dem Substratbehälter darüber. Das gleiche noch mal auf der rechten Seite. Und in der Mitte der Ionenerzeuger.“ 10. „Das Substratbehältnis der linken Seite, diesmal gefüllt mir Siliziumoxid-Partikel, einem niederbrechenden Material.“ 11. „Und das ist der rechte Behälter, gefüllt mit Tantaloxid, einem hochbrechenden Material. Man sieht hier das kreisförmig geschmolzene Material, welches in der Mitte bereits wiederaufgefüllt wurde.“ 12. „Das ist das Filament unter dem Substratbehälter, welches den Elektronenstrahl erzeugt, der dann seitlich unter dem Behälter austritt und mit Magnetfeldern kreisförmig zuerst hoch und dann nach unten in das Substrat geführt wird. Dabei werden Spannungen bis zu 10.000 Volt und extrem hohe Leistungen erzeugt. Das ist auch der Grund, warum das ganze in Echtzeit per Computer gesteuert werden muss. Der Strahl darf nicht mal eine Millisekunde unkontrolliert umherirren oder an einer Stelle stehenbleiben, sonst kommt es zu sehr gefährlichen Bogenentladungen, ähnlich den Blitzen bei Gewittern, oder der Strahl brennt sich einfach durch die Anlage und bis zum Fußboden durch. Ich habe hier zentimeterdicke Metallzylinder gefunden, die ein geschmolzenes Loch in der Mitte hatten.“ „Mächtig gewaltig, Agent Sunlion, machen Sie weiter.“ 13. „Der Ionenerzeuger. Er sorgt für eine Verdichtung des aufgedampften Materials.“ 14. „Und so sieht er in Aktion aus. Das blaugrüne Licht ist das Ionenplasma. Es ist ungefähr vier Millionen Grad heiß.“ „Echt jetzt?“ „Nee, keine Ahnung.“ 15. „Der glühende Draht des Ionenerzeugers.“ 16. „Die Substratbehälter sind noch mit Deckeln verschlossen, damit nicht schon vorzeitig eine Reaktion eintritt. Menge und Dauer der Bedampfung sind sehr wichtig für die exakte Dichte der Beschichtung. Man kann schon an der Farbe sehen, ob die Dicke stimmt oder nicht. Erwünscht sind blaue oder grüne Spiegelungen. Wenn Ihre Brille violett spiegelt, ist die Beschichtung minderwertig.“ 17. „Der Elektronenstrahl beim Verdampfen des Siliziumoxids.“ 18. „Hier das Tantaloxid beim Verdampfen.“ 19. „Und das sind Gläser, die in der Anlage behandelt wurden.“ 20. „Auch sogenannte Sputtertargets zum Belichten und Ätzen von Prozessoren werden so behandelt.“ 21. „Und hier noch ein paar andere Materialien, die neben einer ganzen Reihe von Oxiden verdampft werden können.“ „Danke, Agent Sunlion, der Spionageorden zweiter Klasse ist Ihnen dank dieses ausgezeichneten nachrichtendienstlichen Erfolges sicher.“ „Was, nur zweiter Klasse?“ „Sagten Sie gerade was?“ „Nein, schon okay.“ „Und wie sagt der brave Aufklärer, wenn er ausgezeichnet wird?“ „Ich diene freudig meinem Vaterland.“ „Na also! Geht doch!“ |
Autor: | Bronco [ Mi 4. Dez 2019, 21:55 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Spion in Freiburg |
Ein klassischer Sunlion Sowohl Deine Aufnahmen, als auch die Story rundherum, sind für mich ganz großes Kino. Herzlichen Dank für die Geschichte! Liebe Grüße Rainer |
Autor: | nacht_falke [ Mi 4. Dez 2019, 22:08 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Spion in Freiburg |
ohne die geile Story zu den tollen Bildern hätte ich gedacht - ein Intergalaktisches Raumschift - eine Testanlage zum Beamen - what to hell hat Sunlion vor die Linse bekommen. Tolle Aufnahmen - Danke und sogar noch ne ganze Menge dabei gelernt |
Autor: | Jeep [ Do 5. Dez 2019, 00:49 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Spion in Freiburg |
klasse Story tolle Bilder LG Gerd |
Autor: | ronny_mueller [ Do 5. Dez 2019, 05:50 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Spion in Freiburg |
Also, ich muss schon sagen: Dafür nur den Spionageorden zweiter Klasse zu bekommen finde ich schon frech. Sie lehrreich und interessant. War mir gar nicht bewusst, welcher Aufwand dafür nötig ist. Danke fürs Zeigen und Erzählen |
Autor: | User_07647 [ Do 5. Dez 2019, 06:49 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Spion in Freiburg |
Danke! Die Regenbogenfarben an den Wänden und den diversen Bestandteilen entstehen übrigens durch unterschiedlich dichte Niederschläge des Beschichtungsmaterials. Und schaut doch gleich mal Eure SMC- und HD-Objektive an. Wenn die Linsen violett spiegeln – gleich reklamieren! |
Autor: | bigw [ Do 5. Dez 2019, 13:20 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Spion in Freiburg |
Autor: | tiptax [ Do 5. Dez 2019, 13:35 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Spion in Freiburg |
Agent Sunlion - Aufgabe hervorragend gelöst und abgelichtet. Tolle Fotos und so schön verpackt !! |
Autor: | pixiac [ Do 5. Dez 2019, 14:50 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Spion in Freiburg |
Sunlion hat geschrieben: 10. „Das Substratbehältnis der linken Seite, diesmal gefüllt mir Siliziumoxid-Partikel, einem niederbrechenden Material.“ And I break together! Klasse geschrieben und bebildert! |
Autor: | User_07647 [ Do 5. Dez 2019, 15:04 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Spion in Freiburg |
pixiac hat geschrieben: Sunlion hat geschrieben: 10. „Das Substratbehältnis der linken Seite, diesmal gefüllt mir Siliziumoxid-Partikel, einem niederbrechenden Material.“ And I break together! Klasse geschrieben und bebildert! I believe I spider! Was gibt's denn da zu lachen? Das heißt *** Der Link ist nur für Mitglieder sichtbar. Bitte registriere Dich, oder logge dich ein. *** .
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