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 Betreff des Beitrags: Loupedeck nano im Eigenbau
BeitragVerfasst: So 30. Jun 2019, 17:42 
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Tach auch!

Also mir persönlich ist es viel zu warm um draußen Fotos (oder überhaupt irgendetwas) zu machen. Und allem Anschein nach sind mir die Temperaturen auch so schon zu Kopf gestiegen. Bestimmt erinnert ihr euch noch an das , die "Lightroom-Tastatur" mit Drehknöpfen für alle Einstellungen und so! Einige (auch hier, wenn ich mich recht erinnere) haben damals schon sofort nach Eigenbau-Alternativen geschaut, meist als MIDI-Board. Nun hatte ich gerade die Teile für ein kleines Macro-Board rumliegen und hab mich gefragt, ob da nicht auch was geht? Also in allerbester Kellerkind-Manier vor der Sonne versteckt, Lötkolben und Entwicklungskonsole aktiviert und ein paar andere Hobbies mit der Fotgrafie zu verbunden. Es etwas gedauert und ist auch noch nicht ganz fertig. Trotzdem wollte ich euch an meinem kleinen Projekt teilhaben lassen! Damit ihr eine Vorstellung habt hier das "fertige" Produkt:
(Die dazu passende ergonomische Tastatur ist ebenfalls selbst gebaut.)

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Eine Mini-Tastatur mit sieben Tasten und zwei Drehschaltern. Zugrunde liegt eine Hauptplatine von Keeb.io namens BDN9. Hab leider zu spät daran gedacht den Enstehungprozess zu dokumentieren, daher sind hier die die LEDs, Widerstände und MOSFET schon verlötet.

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Das ganze wird von einem 5V/16Mhz Micro-Controller gesteuert:

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Mechanische Schalter (der ein oder andere hat bestimmt schon mal auf einer Cherry-Tastatur geschrieben) und Drehschalter werden in ein Alu-Raster geklemmt und mit der Platine verlötet. Unten kommt noch eine Bodenplatte dran, fertig!

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Das war der Leichte Teil (wenn man das zwischenzeitlich alles wieder ablöten und neu machen, weil man was vergessen hatte ignoriert... Erwähnte ich, wie heiß es hier ist?). Nun muss der Micro-Controller ja noch wissen, dass er eine Tastatur ist! Dazu verwende ich eine programmierbare Firmware namens "Quantum Mechanical Keyboard - QMK". Diese unterstützt eine breite Masse an selbstgebauten Layouts aus der Community. Die Firmware selbst kümmert sich um das wesentliche, ich muss nurnoch das eigentliche Layout festlegen. Das sind meist nicht allzuviele Zeilen Code, dennoch zur Zeit noch Work-in-Progress.

Was das gute Stück bereits kann:
  • Zwei Ebenen: Eine für das Bibliotheksmodul und eine für das Enwticklungsmodul von Lightroom.
  • Im Bibliotheksmodul können mit dem linken Knopf Bilder ausgewählt werden. Drückt man den Knopf runter und dreht, werden mehrer Bilder markiert.
  • Der rechte Knopf vergibt Sterne: nach rechts drehen -> ein Stern dazu, nach links drehen -> ein Stern weg. Druck auf den Knopf löscht die Bewertung.
  • Die zweite Reihe vergibt Flaggen (Pick / Reject / Unflag)
  • die untere Reihe wechselt zwischen Rasteransicht und Einzelansicht
  • der letzte Knopf unten links schaltet auf eine temporäre Ebene: der nächste Tastendruck bestimmt das Farblabel des Bildes
  • weiterhin versteckt sich hier auch auf einer Taste die Kombination um Bilder ohne Nachfrage von der Platte zu löschen (praktisch in Kombination mit Filter für "abgwählte" Bilder)
  • Der Knopf oben in der Mitte wählt die Funktionsebene: einmal drücken: Wahlmodus, und mit den restlichen Tasten wählen dann einen Modus aus (bisher nur die zwei LR-Module)
  • Zur Orientierung ändert sich die Hintergrundbeleuchtung, je nach dem, im welchen Modus / auf welcher Ebene man sich befindet.
  • Wählt man den Entwicklungsmodus, schaltet auch Lightroom auf das entsprechende Modul (und auch wieder zurück)
  • Hier wählen die Tasten die einzelnen Hauptfunktionen aus (Crop, Radial- und Verlaufsfilter, Brush und Spotremoval)
  • Der linke Drehknopf schaltet zwischen den Reglern des Basismoduls hin und her (Schatten, Lichter, Belichtung, Klarheit, etc.), der rechte Knopf verändert den Wert

Das klingt erstmal kompliziert und gewöhnungsbedürftig und nach meinem ersten Testlauf muss ich sagen: stimmt auch! Aber zum Glück ist das ganze eher ein Hitzeschlag-Projetkt, daher muss es ja nicht super nützlich sein... Und ich bin noch lange nicht fertig! Der Vorteil an QMK ist unter anderem, dass Macros direkt in der Tastatur gespeichert werden können, am Ende geht also alles ohne extra Software und an jedem PC. Insgesamt hab ich 16 mögliche Ebenen zur Verfügung, als Spielfäche wäre da... Was auf jeden Fall noch kommt ist ein Media-Layer, der Lautstärke und Playlist auf meinen PC steuert. Hardwaremäßig werde ich wohl auch hier ein Mittelstück fertigen lassen, das zwischen die beiden Alu-Platten kommt. Vermutlich etwas aus PVC, damit das Licht durchscheinen kann.
Für Lightroom selbst muss ich noch schauen, wie ich die restleichen Entwicklungsmodule ansteuern kann. Am liebsten würde ich jeden Schritt meines Workflows direkt als Ebene hinterlegen. Ggf. wird es auch die Möglichkeit geben, direkt via Presets zu exportieren. Außerdem möchte ich noch die Ansicht je nach Flaggen-Status auswählen, bin mir aber nicht sicher, ob es dafür einen Shortcut gibt. Denn nur, was ich mit einer Taste oder Tastenkombination steuern kann, kann ich auch auf einen Knopf legen. Vielleicht habt ihr ja noch Feature-Ideen?

Falls es jemand nachbauen will, hier eine Teileliste (mehr als einen Controller, ein paar Schalter und eine Art Gehäuse braucht man aber nicht zwingend):
Code:
- Keeb.io BDN9 Platine
- 1,5mm Platte mit Raster für Schalter
- 1,5mm Bodenplatte
- 8x 6mm M2 Schrauben
- 4x 12mm M2 Abstandshalter
- Reset-Schalter
- 10x 470 Ohm Widerstände (für LED in den Schaltern, noch nicht verbaut)
- MOSFET
- 4x WS2812B RGB LED
- 7x Kailh Black Schalter (jeder andere Cherry-MX ähnliche Schalter geht aber)
- 7x 1U Tastenkappen (in diesem Fall von einer ollen Office-Tastatur)
- 2x EC11 Drehimpulsgeber
- Arduino Pro-Micro
- 24 Pin Sockel
- Micro-USB Kabel


Danke für's Lesen!
Liebe Grüße,
[zb]


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 Betreff des Beitrags: Re: Loupedeck nano im Eigenbau
BeitragVerfasst: Mo 1. Jul 2019, 07:58 
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klasse gezeigt sowas könnte ich nie :hat:
LG Gerd


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 Betreff des Beitrags: Re: Loupedeck nano im Eigenbau
BeitragVerfasst: Mo 1. Jul 2019, 09:53 
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Walter

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