Hi ,...

Es ist jetzt ein halbes Jahr her das die Mono auf dem Markt ist,und es gibt ja einige die sie auch schon fast so lang haben.
Ich finde es währe ganz nett wenn die "Monolisten" ein bischen was dazu schreiben.
Damit meine ich weniger die technische Qualität (die ist vielfach diskutiert) sondern was die Kamera so für Auswirkungen auf Eure Fotografie
bisher hatte und ob Ihr sie nocheinmal kaufen würdet nach einem halben Jahr Erfahrung damit.
Also währ Lust hat ein bischen aus seinem persöhnlichen Nähkästchen zu plaudern kann das hier gerne tun!


Ich fang' mal mit meiner Story an.....

Da ich kein SW Anfänger war, war mir schon klar auf was ich mich einlassen würde und ich freute mich auch extrem darauf,was ja kein Nachteil war.
Der Umstand das man nun eigendlich "unbegrenzt" SW Fotografieren konnte empfand ich persöhnlich als fantastisch.Das es das Risiko birgt zuviele
Bilder zu machen sehe ich für mich als nicht problematisch an, solange ich nicht das "knipsen" anfange.Aber das habe ich für mich im Griff.
Der Vorteil der extrem steilen persöhlichen Lernkurve wiegt für mich viel höher.Das Sehen in SW und die Bilder in seinem Kopf wenn man ein Motiv
in Farbe sieht,aber SW fotografiert wurden die letzten Monate viel deutlicher und ich bin sehr glücklich darüber.
Es ist der Unterschied beim sehen eines Motives und der Beurteilung der vorherrschenden Lichtsituation.Als "farbiger Fotograf" sieht man die Farben
und sie entscheiden sehr stark mit wie ein Bild von den Helligkeiten her wirkt.Im SW gibt es dies nicht.Es geht nur um die reinen Helligkeitswerte.
Ein typisches farbiges Herbstbild zB. welches aus vielen Gelb und Rottönen besteht,welche unser Auge unterschiedlich hell durch die Farbe sieht,
bietet in SW nicht diese Unterschiede in der Helligkeit.
Man muß also lernen die Helligkeitswerte im Motiv unabhängig von der Farbe zu beurteilen.Dieses empfand ich als schwerste Aufgabe auf meinem Weg zu SW.
Dies ist mir nach einem halben Jahr schon ordendlich gelungen und ich sehe heute anderst in die Welt als vor 6 Monaten.Was ich geil finde!

Erstaunlich fand ich auch den Umstand daß ich auch meine Bilder am See heute zu 60% mit der Mono mache,die restlichen 40% macht die K1 oder GFX.
Speziell das arbeiten mit langen Brennweiten auf eher "Wildlife" Motiven hat mich sehr beeindruckt,...diese Motive in SW haben mir eine neue Sicht auf
bekannte Situationen gegeben und eröffnen andere Möglichkeiten.Genau so ergeht mir auch im Macro Bereich,auch hier eine neue Sicht für mich.

Ein weiterer Punkt in dem sich mein fotografisches Verhalten geändert hat ist der Umgang mit der Iso.
Seit ich die Mono besitze und SW für mich "normal" ist habe ich als früherer Iso Erbsenzähler eigendlich mittlerweile alles über Bord geworfen was bis zur Mono
für mich noch akzeptabel war.Nicht das es gar nicht rauscht,aber mir macht das Rauschen nichts mehr aus.
Natürlich schaue ich nach wie vor die Iso unten zu halten,aber in einem deutlich kleineren Umfang wie früher,...cleanes SW hat ja auch was.

Der nächste Punkt den die Mono bei mir geändert hat ist der Umgang mit offenen Blenden.Bokeh Bilder mache ich deutlich weniger als in Farbe.
Mit der Mono habe ich den Drang eher mit etwas geschlossenen Blenden zu arbeiten,da mußte ich mich auch sehr daran gewöhnen,als offenblenden Freund
fiel mir das erstmal richtig schwer,...aber jetzt isses so. Bokeh ohne Farbe ist speziell,...viele Bokeh Bilder von mir funzen nicht in SW für mich.

Auch die Auswahl meiner Objektive ist anderst als an farbigen Kameras.Auf einmal gibt es persöhnliche Favoriten welche man vorher eher weniger benutz hat
und jetzt in SW sehr gut laufen.Es hat somit meine Objektiv Sammlung definitiv erweitert.


Jetzt also nach 'nem halben bereue ich nicht das ich sie gekauft habe und ich hoffe wir gehen noch ein gutes Stück zusammen weiter.

Das mal so mein heutiger Stand mit der Monochromen,...bin gespannt wie es in einem Jahr aussieht.


...und wie geschrieben,jeder der 'ne Mono hat und sich mitteilen möchte kann dies hier sehr gern tun!


noch 'nen brauchbaren Montag für Euch!

Bernd

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Die glücklichen Sklaven sind die erbittertsten Feinde der Freiheit.
(Marie von Ebner-Eschenbach)

Hallo Forum, hallo Bernd!

Interessanter Bericht von dir.
Ich habe die Mono jetzt auch einige Monate, und um es gleich vorweg zu sagen, ich bin froh, dass ich den Schritt gewagt und sie gekauft habe. Nach kurzer anfänglicher Skepsis haben wir uns immer mehr angefreundet.

Ich habe die Mono derzeit am meisten donnerstags im Gepäck, wenn ich in die hiesige Markthalle gehe und Bands/Musik fotografiere.
Da es jetzt immer früher dunkel wird und von oben kein natürliches helles Licht mehr durch die Fenster kommt, musste ich mit den "farbigen Kameras" immer mit den ISO-Werten sehr hoch gehen, was natürlich störendes Rauschen zur Folge hatte.

Mit der Mono ist das Schnee von gestern. Der Blick auf die ISO-Werte geschieht zwar ab und an noch, aber auch bei ISO 12500 mache ich mir keine Platte mehr, und die Bilder können sich dennoch sehen lassen, das ist sehr entspannend.

Diesen Schwarz-Weiß-Blick habe ich noch nicht entwickelt, zumindest nicht in der Form, dass ich die unterschiedlichen Grautöne, die die einzelnen Farben produzieren, in meinen Bildern berücksichtigen kann.
ich sehe ein Motiv, und mache das Bild, das geht ruck-zuck, hinterher schaue ich dann, ob es mir gefällt und wie ich es eventuell noch durch Bearbeitung verbessern kann.

Das wärs erst einmal in Kürze.

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LG
Hannes

(Mein Fotostream bei )

Was soll man da noch schreiben, Bernd? ;-)

Ich habe es ja anderswo schon mal angefangen, will mich daher hier nicht groß wiederholen: Motivation für die Monochrome war mein Wunsch nach einer bezahlbaren Monochrome Kamera, um meinen sw-Ambitionen professioneller nachzugehen. Das Panschen in der Duka ist halt immer etwas aufwändig, auch wenn händisch gemachte Abzüge natürlich unvergleichlich sind und nach wie vor bei mir im Programm bleiben, aber nun doch deutlich seltener.
Da kam die Pentax wie gerufen, es war also eine sehr rationale Entscheidung, Leica war/ist mir in diesem Bereich schlichtweg zu teuer und "meine" Marke, Canon, bietet sowas leider nicht an. Also zurück zur DSLR, die für mich nach nunmehr 3 Jahren spiegellos mit der R6 und R eigentlich schon eine vergangene Ära im Bereich der digitalen Fotografie war, allerdings erst seitdem die Sucher mit Einzug der Canon EOS R Serie richtig gut wurden. Bis dahin habe ich auch das Spiegelprinzip lange verteidigt und genutzt.
Die Rück-Gewöhnung fiel aber nicht schwer, der Sucher der K 3 III ist schon sehr gut. Dass man nicht sofort alles in sw sieht ... damit kann ich leben. Mehr zu kämpfen habe und hatte ich mit dem Pentax Menu und der AF Konfiguration, so langsam gewöhnen wir uns aber aneinander.
Das Fotografieren in sw ist eine Sache für sich und schult den Blick ungemein. Man sucht nicht mehr nach Farben, sondern achtet viel mehr auf Strukturen, Formen, Licht und Schatten - auch und gerade bei Portraits. Damit reduziert sich - bei mir zumindest - die Anzahl der gemachten Fotos, ich bin noch selektiver geworden, als ich es schon war. Als Beispiel mag ein örtliches Musikfestival dienen, bei dem ich an einem Abend nur ca. 10-12 Bilder machte, von denen ich mit vieren top zufrieden war, was für mich eine sehr gute Ausbeute darstellt und belegt, wie gut ich mittlerweile klarkomme.
Anfangs tat ich mich schwer mit den RAW Daten, die mir zu neutral erschienen, bis ich lernte, dass das gerade die große Stärke der Monochrome ist, denn die Dynamik ist riesig und mittlerweile kriege ich sogar mit meinem alten LR 6.14 die Bilder in der Bearbeitung so hin, wie ich sie haben möchte, so dass ich aktuell sehr happy mit der Kamera und den Resultaten bin - was nicht zuletzt auch an den guten Objektiven liegt. War anfangs nur eine Minimalausstattung geplant, so ist es nun doch etwas mehr geworden; auch ein Beleg für meine Zufriedenheit.

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