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Ist es vorstellbar...
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Autor:  ElCapitan [ So 29. Dez 2019, 21:54 ]
Betreff des Beitrags:  Ist es vorstellbar...

...oder sogar bekannt gängige Praxis, dass Hersteller von Elektronikartikeln, hier: Produkte der optischen Industrie, ihre Waren anlässlich der Endkontrolle für verschiedene internationale Märkte vorsortieren in dem Sinne, dass bestimmte Regionen hochwertigere Ausführungen bekommen als andere?

Gemeint ist z.B.: "Der Stapel für Europa, der Stapel für Asien" oder "der Stapel für Deutschland, der Stapel für Italien".

Aus dem Automobilbau ist mir verbindlich bekannt, dass z.B. Bauteile wie Differentialgetriebe etwa nach Laufruhe selektiert- und dann die besseren Exemplare in der Essklasse verbaut wurden, während die Einstiegsmodelle den Rest bekamen, soweit Baugruppen modellübergreifend identisch waren.

Auch auf der Internetseite eines bekannten Wandfarbenherstellers habe ich schon den Hinweis gesehen, dass Produkte sich trotz gleicher Produktbezeichnung international in der Qualität unterscheiden können, da sie für andere als den deutschen Absatzmarkt unterschiedliche qualitative Eigenschaften aufweisen können.

Ist hier jemand in der Lage und bereit, diesbezüglich Interna aus der Fotoindustrie preiszugeben?

Autor:  Methusalem [ So 29. Dez 2019, 22:11 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ist es vorstellbar...

...hi!....

....na vorstellbar ist alles,.......und wenn's monetär wird dann sowieso :mrgreen:

...ob sich ein Whistleblower hier wohl outet halte ich für eher unwahrscheinlich,.......siehe Assange,....den kochen sie immer noch ab.

...aber 'ne interessante Frage,.....bin gespannt :mrgreen:

Bernd

Autor:  mein Krakau [ So 29. Dez 2019, 22:13 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ist es vorstellbar...

ElCapitan hat geschrieben:
...oder sogar bekannt gängige Praxis, dass Hersteller von Elektronikartikeln, hier: Produkte der optischen Industrie, ihre Waren anlässlich der Endkontrolle für verschiedene internationale Märkte vorsortieren in dem Sinne, dass bestimmte Regionen hochwertigere Ausführungen bekommen als andere?

Gemeint ist z.B.: "Der Stapel für Europa, der Stapel für Asien" oder "der Stapel für Deutschland, der Stapel für Italien".


Tatsächlich ist es so, dass es da allgemein große Unterschiede gibt. In Polen bekommt man zum Beispiel schlechteres Waschmittel, schlechteren Kaffee, schlechtere Schuhe und vieles mehr (in Relation zu den gleichen Markenartikeln, die dieselben Firmen unter demselben Namen in Deutschland oder Westeuropa verkaufen). Das ist bei uns ein vieldiskutiertes gesellschaftliches und politisches Problem, lange nur vermutet oder erschmeckt, inzwischen aber wissenschaftlich bewiesen. Die schlechtere Qualität fürs gleiche Geld oder sogar für mehr gibt es in ganz Mitteleuropa, aber auch in südeuropäischen Ländern. Dieses Problem wird seit ein paar Monaten auch im EU-Parlament thematisiert.

Insofern hatte ich anfangs die Befürchtung, dass dies auch auf Kameras und Objektive zutrifft. Deswegen haben meine Frau und ich unsere erste Pentax noch in Deutschland gekauft, obwohl wir da schon in Polen gewohnt haben. Inzwischen kaufen wir aber in Krakau vor Ort bei einem Fotofachgeschäft mit gutem Pentaxsortiment. Wir sind uns hundertprozentig sicher, dass die Qualität von Pentax in Polen nicht schlechter ist als in Deutschland.

Auch bei anderen technischen Produkten wie Smartphones oder Laptops habe ich keine Qualitätsunterschiede festgestellt, dafür aber preisliche: In Deutschland kauft man meist günstiger als in Polen.

Autor:  Spinnradelli [ So 29. Dez 2019, 22:54 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ist es vorstellbar...

Nichts

Autor:  ErnstK [ Mo 30. Dez 2019, 05:01 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ist es vorstellbar...

ElCapitan hat geschrieben:
...oder sogar bekannt gängige Praxis, dass Hersteller von Elektronikartikeln, hier: Produkte der optischen Industrie, ihre Waren anlässlich der Endkontrolle für verschiedene internationale Märkte vorsortieren in dem Sinne, dass bestimmte Regionen hochwertigere Ausführungen bekommen als andere?
Gemeint ist z.B.: "Der Stapel für Europa, der Stapel für Asien" oder "der Stapel für Deutschland, der Stapel für Italien".
... ich denke dass du mit deiner Vermutung gar nicht so daneben liegst :nono:

NG
Ernst

Autor:  Nuftur [ Mo 30. Dez 2019, 06:41 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ist es vorstellbar...

Ist je nach Produkt - für mich - schwer vorstellbar, wie das praktisch durchgeführt werden könnte.
Nehmen wir ein Objektiv. Gut vorstellbar, dass bei billigeren Produkten nur Stichproben kontrolliert werden, dann ist schon mal egal, welches Exemplar wohin geht. Oder es finden Einzeltests statt (weiß nicht, welchen Aufwand die Industrie sich hier leistet, ob das schon genügend billig automatisiert ist), dann müsste man bereits direkt bei der Endkontrolle entscheiden, auf welchen Markt das Teil soll und verschiedene Stapel anlegen, denn auf der Packung dürfte man es ja nicht vermerken. Nachteil der Methode wäre, dass schlechte Teile häufiger anfallen als gute, während die "guten" Märkte mehr Stückzahlen kaufen als die "schlechten". Meine K-1 war nationalisiert in dem Sinne, dass nur ein italienisches Manual drin lag, da kann man sich vorstellen, dass man in der Produktion sagt, jetzt verpacken wir mal 10.000 Stück mit italienischer Anleitung. Weitere Selektionen würden die Produktion eher umständlicher und teurer machen, jedenfalls nach meiner Vorstellung, könnte aber auch anders sein. Die tatsächlichen Vorgänge kenne ich nicht, kann nur vermuten, was für mich plausibel wäre. Was es natürlich gibt, sind besonders ausgesuchte Presseobjektive für Tests.

Grüße
Nuftur

Autor:  ElCapitan [ Mo 30. Dez 2019, 09:22 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ist es vorstellbar...

Nuftur hat geschrieben:
....Oder es finden Einzeltests statt (weiß nicht, welchen Aufwand die Industrie sich hier leistet, ob das schon genügend billig automatisiert ist),...
Nuftur


Über den Einsatzbereich von Objektiven in der modernen Industrieproduktion:
https://www.ricoh-iosd.eu/de/category/5 ... sion-RICOH

Heute wird in rasender Geschwindigkeit automatisch in der Produktion kontrolliert. Ricoh ist nur einer von vielen Herstellern, die Industrieoptik genau für diese Zwecke herstellen.
Einem so klassifiziertem Produkt einen elektronischen Marker für weitere Steuerungen mit auf den Weg zu geben, ist letztlich eine leichte Übung.

Autor:  mein Krakau [ Mo 30. Dez 2019, 10:22 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ist es vorstellbar...

Die Frage ist aber auch, was sich die Kunden gefallen lassen.

Bei Waschmaschinen gibt es zum Beispiel spezielle Modellvarianten für den mitteleuropäischen Markt. Schlechtere Qualität, die schon beim Vergleich mit der deutschen Variante deutlich wird. Schwieriger ist es beim Waschmittel, bei dem ich immer sage, dass man in Polen den doppelten Preis für die halbe Waschkraft zahlt. Die mangelnde Qualität der Produkte in Mitteleuropa und Südeuropa sind ein nicht unwesentlicher Grund für bestimmte Wahlergebnisse, weiter will ich es nicht vertiefen. Auch deswegen ist das Thema inzwischen im EU-Parlament angekommen.

Kann mir allerdings beim besten Willen nicht vorstellen, dass Pentax Märkte, auf denen sie einen höheren Marktanteil haben (in Polen bin ich mir sicher, gehe aber von ganz Mitteleuropa aus), für eine solche Firmenpolitik aufs Spiel setzen. Wie erwähnt, bekomme ich in Polen Topqualität von Pentax. Und ich gehe davon aus, dass das in Italien nicht anders aussieht. Andererseits gibt es auch hier im Forum genügend Beispiele für Gurken oder Montagsproduktionen, die auf dem deutschen Markt verkauft worden sind.

Es gibt sogar ein umgekehrtes Beispiel: Irixobjektive und -filter sind in Polen meist günstiger als in Deutschland, was aber auch daran liegt, dass die Firma ja zum Teil polnisch ist und der Ottonormalpole weniger Geld zur Verfügung hat, weswegen die Preispolitik entsprechend angepasst wird. Pentaxpreise wie beim Firmensponsor bekomme ich in Polen aber leider nicht.

Zusammenfassend gesagt: für viele Produkte ist es mehr als nur vorstellbar, für Kameras und Objektive für mich nicht.

Autor:  malchuth [ Mo 30. Dez 2019, 10:34 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ist es vorstellbar...

Bei dem “schlechterem Kaffee als in Deutschland” möchte ich dann doch mal widersprechen.
Es gibt bei Kaffee in der Branche so etwas wie “deutsche Mischung”. Das bedeutet, hier werden
die vergammelten Bohnen nicht aussortiert, es wird heisser und schneller geröstet. Die Bohnen werden
nicht vom Rost genommen, nur weil sie schonmal “geknackt” haben.
Die Plörre, die daraus letztendlich entsteht lässt sich nur in Deutschland verkaufen.
Diese Praxis nutzen auch ausländische Hersteller, die nach Deutschland liefern, denn irgendwo
muß das schlechte Zeug ja auch hin.
Es macht also durchaus einen Unterschied ob die Illy-Packung einen italienischen Aufdruck oder
einen in Deutsch trägt.
In Deutschland trinke ich deswegen lieber Kamillentee als Kaffee.

Gruß,
Dirk

Autor:  Donze [ Mo 30. Dez 2019, 10:41 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Ist es vorstellbar...

Glaube die früheren? Zeiss-Objektive wären da ein Beispiel. Da gibt es verschiedene Qualitätsstufen, je nachdem ob sie für den Export zugelassen waren oder nicht. Mit China ist es imho zum Teil ähnlich. Könnte mir auch gut vorstellen, dass bei bestimmten Produkten gewissen Bestandteile nicht drin sein dürfen und es daher Unterschiede geben muss. Bei Elektronik glaube ich da dann aber nicht dran.

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