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Warum "Profis" / Gewerbliche in Wirklichkeit irrelevant sind
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Autor:  User_00317 [ So 17. Apr 2016, 15:19 ]
Betreff des Beitrags:  Warum "Profis" / Gewerbliche in Wirklichkeit irrelevant sind

Es wird in Foren ja gerne immer "der Profi" bemüht, um zu definieren, was wichtig ist.
Wichtig für die Hersteller sind jedoch nur die erzielten Gewinne, egal was sie an Marketing-Gesabbel so rauslassen.

Zur Rückführung auf Fakten kann dieser Beitrag hier helfen:
http://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=1687448

Zitat:
FOTOGRAFENHANDWERK BOOMT WEITER - KEIN ENDE IN SICHT!
21.494 selbstständige Fotografen zählte das Fotografenhandwerk zum Stichtag 31.12. 2015.
Gegenüber dem Vorjahr 2014 ist dies ein Plus von 13,4% ( 2.518 neue Betriebe). Insgesamt meldeten sich im Jahr 2015 4.731 neue Handwerksfotografen bei den Kammern an. 2.213 Fotografen wurden als Mitglieder gestrichen.
Seit dem 01.01.2004 ( Beginn der Handwerksreform / Fotografie wurde ein zulassungsfreies Gewerke) wuchs die Zahl der Handwerksfotografen von damals 3.483 auf jetzt 21.494 ( + 517%!).
Inzwischen ist das Fotografenhandwerk mit der höchsten prozentualen Steigerung und Personenzahl aller Gewerke das Boomhandwerk schlechthin.
Ein Ende dieser Entwicklung ist nicht abzusehen. Seit 2006 liegt die jährliche prozentuale Steigerung der Mitgliedszahlen immer konstant bei 12 bis 15%.


So haben wir also nun selbst unter Einbezug all der halb-/viertel- und 5%-gewerblichen Knipser in Nebentätigkeiten in Deutschland ganze 21.000 Fotografen, die des Geldes wegen knipsen.

Nun wurden in 2014 in Deutschland gut 1,2 Millionen Kameras mit Wechselobjektiven in Deutschland verkauft: http://www.photoindustrie-verband.de/pr ... lem-niveau

Wenn man nun mal mutig annimmt, dass durchschnittlich alle 3 Jahre eine solche Kamera ersetzt wird, ist von einem Käufervolumen von ca. 3,6 Millionen in Deutschland auszugehen (von den Smartphonefotografen reden wir mal nicht).

Damit würden die (Teil-)profis satte 0,6% des Marktes ausmachen. Selbst wenn in der obigen Gedankenkette Fehler drin sind um den Faktor 10, kann man also entspannt sagen, dass Profis - außerhalb von Werbezwecken und extrem teuren Spezialanwendungen - für die Hersteller pupsegal sind.
Es kann also vermutet werden, dass selbst von den ausgewiesenen "Profigehäusen" für jedes Stück in gewerblichen Händen mindestens 10 in den Händen von "Zahnarztfrauen" ;) landen um damit süsse Katzen, rennende Hunde und torkelnde Kleinkinder auf der Veranda abzulichten.
Und da fragen sich echte Foristen noch, warum diese Kameras einen "grünen Modus" brauchen. Das ist vermutlich das wichtigste Feature einer solchen Kamera überhaupt. :d&w:

Autor:  Don Promillo [ So 17. Apr 2016, 16:03 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Warum "Profis" / Gewerbliche in Wirklichkeit irrelevant

Ich kann den Begriff "Profi" sowieso nicht leiden.

Meist wird er nur inflationär dazu verwendet, Käufern ohne Ahnung von der jeweiligen Materie Schrott unterzujubeln. Das Gerät zur echten Werkstattverwendung heißt HT-54A (o.ä.) während im Baumarkt der letzte Plastikmüll als "Perforator 5000K Ultra Pro" bezeichnet wird.

"Professionell" heißt meist nur deshalb so, weil sich 0815-Leute "Professionell" vorkommen sollen, auch wenn sie ausschließlich im grünen Modus herumknipsen. Es geht dabei nur ums Image - die Entwicklungskosten der Oberklasse werden ganz sicher eher mit den Verkäufen der allergünstigsten Bodies wieder eingefahren.

Autor:  n8igall [ So 17. Apr 2016, 19:23 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Warum "Profis" / Gewerbliche in Wirklichkeit irrelevant

Don Promillo hat geschrieben:
Es geht dabei nur ums Image - die Entwicklungskosten der Oberklasse werden ganz sicher eher mit den Verkäufen der allergünstigsten Bodies wieder eingefahren.

Da bin ich mir nicht so sicher. Ich kenne die reinen Herstellungskosten nicht, aber ich würde vermuten, dass der größte Gewinn pro Stück in der Oberklasse, gesamt gesehen der größte Gewinn mit der Mittelklasse gemacht wird und der Gewinn der Unterklasse mitgenommen wird. Die Entwicklungskosten können, denke ich, schlecht auf die drei Segmente verteilt werden, da Features, die ursprünglich für die Oberklasse entwickelt wurden, später den unteren Klassen zugute kommen. Wenn man das nicht berücksichtigt, kann es natürlich sein, dass die Mittelklasse und evtl. Unterklasse die Entwicklung der Oberklasse teilfinanziert.

Autor:  Don Promillo [ So 17. Apr 2016, 19:47 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Warum "Profis" / Gewerbliche in Wirklichkeit irrelevant

Ich kenne die Fotografieindustrie nicht, aber in meinem beruflichen Bereich ist es durchaus so, dass man mit den "Professionellen" Serien nicht nur keinen Gewinn macht, sondern eher Verluste. Die Entwicklungskosten werden durch die wenigen Verkäufe nicht eingefahren. Ein paar Produktzyklen später werden die dann erprobten Features in die Mittelklasse weitergereicht - die den meisten Umsatz macht.

Man kann auch mit den teuren Modellen experimentierfreudiger sein, die Akzeptanz von Kinderkrankheiten ist bei den Topmodellen meist größer. Eventuelle Rückrufe oder Reklamationen lassen sich halbwegs unauffällig über die Bühne bringen, wenn es nur wenige Stückzahlen betrifft.
Ein Serienfehler in einem Massenexemplar ist dagegen ein Desaster.

Als Händler stellt man sich durchaus auch mal ein Präsenzexemplar hin, einfach des Marketing und Markenimages wegen - geordert und verkauft werden aber eher Mittelklassemodelle.

Autor:  n8igall [ Mo 18. Apr 2016, 00:22 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Warum "Profis" / Gewerbliche in Wirklichkeit irrelevant

Don Promillo hat geschrieben:
Ich kenne die Fotografieindustrie nicht, aber in meinem beruflichen Bereich ist es durchaus so, dass man mit den "Professionellen" Serien nicht nur keinen Gewinn macht, sondern eher Verluste. Die Entwicklungskosten werden durch die wenigen Verkäufe nicht eingefahren. Ein paar Produktzyklen später werden die dann erprobten Features in die Mittelklasse weitergereicht - die den meisten Umsatz macht.

Man kann auch mit den teuren Modellen experimentierfreudiger sein, die Akzeptanz von Kinderkrankheiten ist bei den Topmodellen meist größer. Eventuelle Rückrufe oder Reklamationen lassen sich halbwegs unauffällig über die Bühne bringen, wenn es nur wenige Stückzahlen betrifft.
Ein Serienfehler in einem Massenexemplar ist dagegen ein Desaster.

Als Händler stellt man sich durchaus auch mal ein Präsenzexemplar hin, einfach des Marketing und Markenimages wegen - geordert und verkauft werden aber eher Mittelklassemodelle.

Ich kenne die Branche auch nicht. Andere Branchen andere Sitten :mrgreen: . Deine Argumente klingen auch sehr plausibel.

Autor:  liekendeeler [ Mo 18. Apr 2016, 08:37 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Warum "Profis" / Gewerbliche in Wirklichkeit irrelevant

Die High End Produkte sind das Aushängeschild der jeweiligen Marke.
Geld wird mit den Massenartikeln verdient.
Da zeigt nur was man kann.
Sonnst hätte auch jeder *olf einen V10

Autor:  moggafogga [ Mo 18. Apr 2016, 08:46 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Warum "Profis" / Gewerbliche in Wirklichkeit irrelevant

Gabs da nicht dieses Interview in Japan, in dem angedeutet wurde, dass die 645-Kunden die Entwicklung der K-1 mitfinanziert haben? Verdammt ich find den Link nicht mehr. Von daher sind die Professionellen vielleicht doch nicht sooo irrelevant :ka:

Grüße, Martin

Autor:  chriskan [ Mo 18. Apr 2016, 09:02 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Warum "Profis" / Gewerbliche in Wirklichkeit irrelevant

Was ich darf mir keine 645 kaufen weil ich kein "Profi" bin?
Mein Bilder würden ja volle davon profitieren ... :d&w:

Autor:  derfred [ Mo 18. Apr 2016, 10:09 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Warum "Profis" / Gewerbliche in Wirklichkeit irrelevant

beholder3 hat geschrieben:
Zitat:
FOTOGRAFENHANDWERK BOOMT WEITER - KEIN ENDE IN SICHT!
21.494 selbstständige Fotografen zählte das Fotografenhandwerk zum Stichtag 31.12. 2015.


So haben wir also nun selbst unter Einbezug all der halb-/viertel- und 5%-gewerblichen Knipser in Nebentätigkeiten in Deutschland ganze 21.000 Fotografen, die des Geldes wegen knipsen.

Lesen und verstehen! In der Meldung geht es um die Fotografen, die bei der Handwerkskammer angemeldet sind (Fotografenhandwerk! Mitglieder!). Es gibt daneben noch eine ganze Menge Leute, die auch des Geldes wegen fotografieren. "Künstler", angestellte Fotografen, Presse, etc.

Autor:  pentaxnweby [ Mo 18. Apr 2016, 11:01 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Warum "Profis" / Gewerbliche in Wirklichkeit irrelevant

Und es gibt auch noch welche die nebenbei für Geld fotografieren und nirgends gemeldet sind. Schwarzfahrer sozusagen. Deren Ausrüstung ist "Profimäßig". Wird dann von dem eingenommenen Geld bezahlt. Ein professioneller Hochzeitsfotograf kostet locker mal 1000 bis 1500 Euro. Je nach dem. Warum das ausgeben wenn der nicht angemeldete " Hobbyfotograf " das genauso oder fast genauso gut für sagen wir mal 200€ hinbekommen? Mich haben schon öfters Leute gefragt ob ich nicht deren Hochzeit fotografieren möchte. Ich mache das aber nicht. Ist mir zu stressig.

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