Immer wieder liest man über Radioaktivität von alten Pentax Takumar Objektiven.
Um Panik bzw. Ängste vom Unsichtbaren mehr ins Sichtbare zu bringen bzw. zu relativieren und da zur Zeit im US Nachbarforum eine gleiche Diskussion stattfindet, hier ein paar Fakten.
Gerjan Van Oosten, Autor von "The Definitive Asahi Pentax Collector's Guide 1952 - 1977"*
unternahm Messungen, die er im
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hochlud:
**Es gibt weitere Links, u.a. auch dubiose Messungen auf YouTube, wo behauptet wird, ein spätes 8-Elemente Takumar 50/1,4 würde eine leichte Gammastrahlung emitieren, was ich für eine sehr fragwürdige und bisher nicht bewiesene Behauptung halte, ich hatte ein fast neues dieser Takumare mit noch späterer Seriennummer, das garantiert kein Thorium enthielt. Zwei weitere ebenso kein Thorium!
Bestätigen kann ich jedoch, dass ich selbst 2 Exemplare des SMC K50/1,4 hatte, die Thorium enthielten!
Sorgen würde ich mir deshalb jedoch keine machen.
Ebensowenig wie beim M42 Rikenon AUTO 55mm f/1.4
Meine späteren Rikenons mit PK Bajonett sind Thoriumfrei.
Hier noch eine Übersetzung eines Beitrags im US-Pentaxforum:
Würde man pro Jahr 1000 Stdn. durch ein thoriumhaltiges Takumar blicken (täglich wären das 2,73 Std. für 365 Tage bzw. 19,23 Std/Woche) dann wären das 0,2mSv*/Jahr.
Das entspricht der Strahlendosis von 5 - 6 Interkontinentalflügen oder 2 x Röntgen der Lungen im Jahr.
Eine einzige CT hat 20mSv! Um diesen Wert mit einem Takumar zu erreichen müsste man ca. 10000 Stunden durch dieses blicken (Ein Jahr hat 8760 Stunden!) um dieselbe Dosis verabreicht zu bekommen.
*milli-Sievert!
Die normale Hintergrundstrahlung in den USA entspricht pro Jahr 6,24mSv. Würde man das Takumar jeden Tag 24 min. benutzen, würde diese Jahresdosis um 0,5% gesteigert werden.
Oder von einem anderen Perspektive betrachtet:
Hält man sich ca. 4 Std./Tag in einer Küche mit Arbeitsplatten aus Granit auf, strahlen je nach Granitsorte diese Arbeitsplatten 0,005 bis 0,18mSv ab.
Fotografieren mit einem Takumar an einer Pentax DSLR wäre da deutlich weniger gefährlich!
Gefahr droht nur dann, wenn ein radioaktives Takumar auf den Boden fällt und man dann den Staub inhalieren würde. Mutmasslich auch bei Nutzung eines Staubsaugers um die Glassplitter aufzusaugen! Oder man entwickelt einen gesunden Appetit auf eine thoriumhaltige Mahlzeit und verspeist die Splitter... wobei, da wäre es wohl eher egal ob das zerbrochene Glas strahlt oder nicht strahlt.
Eine interessante schwedische Abhandlung über die Ungefährlichkeit von Thorium in Objektiven:
https://pentaxians.eu/forumimages/2022/ ... lenses.pdf
*über ihn oder ebay.com für € 32 + Porto neu in der 2.ten Auflage erwerbbar, es gibt aber manches Antiquariat, das irrsinnige Preise für die Erstauflage zu verlangen, manche glatt das 8-fache!
**mit freundlicher Erlaubnis von Gerjan van Oosten