Alle meine Kinder studieren Orchideen-Fächer, also eher abgelegene Wissensbereiche. Wir als Eltern werden, wenn wir davon berichten, öfter beinah inquisitorisch befragt, wie denn daraus mal ein Broterwerb werden soll, und können nur mit den Achseln zucken. Wir wissen's auch nicht. Aber Kind Nr 1 hat es inzwischen geschafft und bahnt sich seinen Weg ins Berufsleben bisher mit Erfolg.
Das jüngste nun hat sich für Koreanistik entschieden und verbringt ein Studienjahr in Korea. Wenn ich da von erzähle, weicht der inquisitorische Unterton in der Stimme der Bekannten einer ehrlichen Erschütterung: "Süd- oder Nordkorea?" fragen sie dann. Ja, keine Sorge! SÜD-Korea ist es geworden, ganz genau Busan an der Südküste.
Anfang Januar haben wir das Kind eine Woche lang besucht, was natürlich reiner Irrsinn war. Nach Südkorea, und dann nur eine Woche! Aber mein Terminkalender und die vorlesungsfreie Zeit an der Uni in Busan haben nur diese Schnittmenge ergeben. Heute, zehn Tage nach Rückkehr habe ich das Gefühl, dass der Jetlag fast abgebaut ist.
Dreihundert Photos, die mir gefallen, sind jetzt auf meiner Festplatte. Für einen Reisebericht hier dampfe ich die Zahl gerade ein. Im Moment sind es immer noch zu viele. Aber heute fange ich an, Euch die ersten Eindrücke zu präsentieren. Im Lauf der nächsten Tage finde ich hoffentlich die nötige Balance zwischen der Lust, alles zu zeigen und dem zumutbaren Umfang.
Tag eins.
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Busan liegt an der Mündung des Flusses Nakdonggang. Die Küste ringsum ist gebirgig und fällt ins Meer ab. Für eine Stadt von 3,5 Mio Einwohnern bleibt wenig Platz. Alle halbwegs ebenen Areale werden bebaut, und dann eben mit möglichst hohen Häusern. So entstehen einzelne Hochhausinseln in den Tälern, so wie auf dem Bild. Beim Landeanflug sind die der erste Eindruck, den man von der Stadt bekommt.
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Das Kind selbst hat eine Wohnung im zehnten Stock und genießt diesen Ausblick.
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Und wir beziehen eine Airbnb-Wohnung in einem anderen Stadtteil und sehen morgens dieses Panorama. Die Glasscheibe wird von einem Drahtgitter stabilisiert. Zur Wärmeisolierung hat der Besitzer eine klare Kunststoffolie davor an gebracht. Die sorgt für die weiche Zeichnung. Die Wände der Wohnung bleiben deswegen trotzdem kalt, aber eine Fußbodenheizung sorgt für warme Füße.
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So sieht die Fassade von außen aus.
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Unser erster Ausflug führt uns zum Haeundae-Beach, einem von drei berühmten Stränden in Busan. Der Name soll bedeuten: "Meer, Wolke, Hügel" und spricht sich Hae-un-dae. Unser Kind verballhornt das liebevoll zu "Hä? und Äh?". Die Bären werben für das Polar Bear Festival, einer Art von Neujahrsschwimmen.
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Der Blick auf die Küste ist bezaubernd.
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In der Gegenrichtung hat einen das 21. Jahrhundert wieder voll im Griff.
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Etwas abseits von der Strandpromenade gibt es eine Seitengasse voller Geschäfte und kleiner Lokale
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Alle Arten von Meeresfrüchten ...
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... gibt es da fangfrisch zu kaufen.
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An der Hauptstraße zum Strand hin ...
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... findet sich das indische Restaurant Bombay-Bräu. Bavaria meets India meets Korea.
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Nach Sonnenuntergang kann man eine aufwändige ...
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... Weihnachts- und Neujahrsbeleuchtung - ja, was? Bewundern? Genießen? Wir haben uns für das (Be-)Wundern entschieden.
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Faszinierend ist es allemal, und die Einheimischen zu beobachten, die unermüdlich Selfies vor so einem Lichtobjekt machen, solo, mit dem Lieblingsmenschen oder in der Clique, und die ihre Familien davor posieren lassen, hat schon was.
Fortsetzung folgt.
