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[Sammelthread] "Gegen das Vergessen"
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Autor:  klabö [ Do 27. Jan 2022, 19:29 ]
Betreff des Beitrags:  Re: [Sammelthread] "Gegen das Vergessen"

Guido, deine Worte und das Bild gehen unter die Haut! Dankeschön dafür!
Am 16.01. lief in der ARD der Dokumentatonsspielfilm "Nazijäger" über die Menschenversuche an jüdischen Kindern in Neuengamme. Ich wusste von den Verbrechen - und war dennoch so erschüttert, dass mir die Tränen liefen.

Autor:  Bronco [ Fr 11. Feb 2022, 23:03 ]
Betreff des Beitrags:  Re: [Sammelthread] "Gegen das Vergessen"

Ein Gedenkstein im Kieler Hiroshimapark:

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Liebe Grüße
Rainer

Autor:  Schraat [ So 8. Mai 2022, 19:10 ]
Betreff des Beitrags:  Re: [Sammelthread] "Gegen das Vergessen"

 
 
 Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg in Europa.

Der historischen Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Bergen Belsen war am 15. April 1945.

Zum 77. Jahrestag dieser Ereignisse fand heute eine Gedenkfeier in Bergen Belsen statt.


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Autor:  Catch-22 [ Mo 9. Mai 2022, 00:45 ]
Betreff des Beitrags:  Re: [Sammelthread] "Gegen das Vergessen"

Mit dem Ende der großen Tragödige, gab es wieder Hoffung für die Insassen in den Lagern aller Art
 
 
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Darum niemals die hinter dem Draht vergessen.

Autor:  Schraat [ Fr 27. Jan 2023, 07:20 ]
Betreff des Beitrags:  Re: [Sammelthread] "Gegen das Vergessen"

 
 
 27. Januar - Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus


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Judendurchgangslager Westerbork (NL), von wo mehr als 100.000 Juden, Sinti und Roma in Konzentrations- und Vernichtungslager in den Osten deportiert worden sind.
   
 
 

Autor:  Pitter [ Fr 27. Jan 2023, 15:52 ]
Betreff des Beitrags:  Re: [Sammelthread] "Gegen das Vergessen"

Beim Blättern im Forum bin ich erst jetzt auf diese Seiten gestoßen. Die Fotos und Kommentare haben mich sehr beeindruckt. Ich finde es ganz große Klasse, dass es immer noch Menschen gibt, die dieses Thema berührt. Darum auch von mir dazu hier ein Beitrag:

Mein Vater (Jahrgang 1908), ein älterer Bruder und dessen Frau waren Widerstandskämpfer. Mein Vater wurde 1934 und erneut 1936 mit seinem Bruder und dessen Frau wegen Vorbereitung zum Hochverrat angeklagt. Mein Vater wurde zu 5 Jahren Zuchthaus und 3 Jahren Ehrverlust, sein Bruder zu 8 Jahren Zuchthaus und 10 Jahren Ehrverlust, seine Frau zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. (Nachzulesen in dem Buch von Aurel Billstein "Der eine fällt, die andern rücken nach".)

Mein Vater hat zwar kaum von dieser Zeit erzählt, aber ich weiß noch, dass ein Onkel der Brüder ein hohes Tier in der Verwaltung war und sie dadurch vor dem KZ gerettet wurden.
Was mein Vater schon mal erzählt hat, war, dass die SS ihn aufgrund seiner Statur in ihren Reihen haben wollte, er sich aber immer wieder entziehen konnte.

Nur einmal hat mein Vater, der als Zimmermann ein "Kerl wie ein Baum" war, vom Zuchthaus in Lüttringhausen und der Folter dort erzählt. Dabei hat er geweint wie ein kleines Kind. Wenn man bedenkt, für welchen quersitzenden Furz heutzutage ein Kriseninterventionsteam gerufen wird und nach dem Krieg sich keiner um die damals gequälten Menschen gekümmert hat, kann einem die Galle hochkommen.

Ca. Ende der 70er Jahre lief im TV eine mehrteilige Reihe über den Holocaust. Mein Vater fragte, ob ich mir das mit ihm ansehen wolle und meinte anschließend, dass das ja wohl sehr harmlos dargestellt worden wäre. Es wäre in der Wirklichkeit sehr viel schlimmer gewesen.

Bedingt durch meinen Vater habe ich mich für dieses Thema natürlich stark interessiert. Deswegen habe ich u.a. das Kriegsmuseum Overloon besucht und dort erlebt, dass erwachsene Männer beim Verlassen der Kapelle am Ende der Ausstellung weinten. Im Kontrast dazu stand damals ein Besuch der KZ-Gedenkstätte Dachau. Es war frustrierend zu erleben, dass dort amerikanische Schülergruppen grölend, Pommes essend und Cola trinkend durch die Gedenkstätte liefen.
Dagegen war der Besuch der Dokumentationsstätte Obersalzberg wieder sehr beindruckend. Meine Frau und ich haben dort fast einen ganzen Tag verbracht, um uns zu informieren. Von dort haben wir auch das Buch "Die tödliche Utopie" mitgebracht, das ziemlich sachlich die Verbrechen der damaligen Zeit schildert. Interessant war, als wir uns in Berchtesgaden nach dem Weg erkundigen wollten (zu der Zeit gab es noch kein Navi), fast durchgängig auf eine "Mauer des Schweigens" stießen.

2018 hatten wir in der Fotogruppe der KVHS in Norden als Monatsthema "Spuren". Das habe ich zum Anlass genommen, meine eigene Version zu diesem Thema einzureichen. Damals hatte ich noch keine Fotosoftware und es war für mich ziemlich aufwändig das Foto so einigermaßen hinzubekommen. Der gestreifte Stoff soll die Sträflingskleidung der KZ-Insassen darstellen. Die Bücher stammen aus meiner diesbezüglichen Buchsammlung. Interessant war, dass ein Kollege der Fotogruppe die Nachfahren dieser Familie Wolff aus Norden kennt, die heute in Israel leben und mich fragte, ob er ihnen meine Fotomontage schicken dürfe, was natürlich selbstverständlich war.

Die 5 Fotos vom KZ Buchenwald hat meine Mutter von jemand bekommen, der dort war. Sie wurden kurz nach der Befreiung aufgenommen. Auf dem Foto vom Krematorium sind noch Knochenreste im Ofen zu sehen. Es sind alte, etwas vergilbte Bilder, die ich mit der KP abfotografiert habe, da ja hier im Forum nur Pentax-Fotos gezeigt werden dürfen.


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Autor:  ronny_mueller [ Fr 27. Jan 2023, 16:02 ]
Betreff des Beitrags:  Re: [Sammelthread] "Gegen das Vergessen"

Danke für das Teilen deiner Geschichte.
Und Danke für das Erinnern.

Autor:  klabö [ Fr 27. Jan 2023, 18:42 ]
Betreff des Beitrags:  Re: [Sammelthread] "Gegen das Vergessen"

Utz, danke dass du den Thread am 27.01. wieder hochgeholt hast. Erneut ein beeindruckendes Foto, das zum Nachdenken anregt.
Pitter, dein Beitrag ist wirklich mehr als beeindruckend. Er geht unter die Haut und hat mich noch einmal an Gespräche mit meiner Großmutter erinnert. Sie lebte als Kind im Solling. Ihr Vater war zu Beginn der Nazi-Herrschaft SPD-Mitglied. Wie meine Großmutter berichtete, hat er seine Meinung über die Nazis nie hinter dem Berg gehalten. Irgendwann sollte er von der Gestapo verhaftet werden und hat sich das Leben genommen. In meiner Familie gab es aber auch "die anderen", von denen einer bis ins hohe Alter hinein stolz auf seine Blutguppen-Tätovierung war. "Das mit den Juden" hatten sie natürlich alle nicht gewusst...

Autor:  Pitter [ Sa 28. Jan 2023, 11:40 ]
Betreff des Beitrags:  Re: [Sammelthread] "Gegen das Vergessen"

Moin klabö, das mit dem "Nichtgewusst" kenne ich bestens. Zu der Sorte haben meine Schwiegereltern auch gehört. Dazu kam dann auch noch die typische Ausländerfeindlichkeit der deutschen Kleingeister.
Ich habe oft gesagt, dass meine Frau wohl bei der Geburt vertauscht worden ist. Sie hat nie in dieses Elternhaus gepasst und hat sich bei meinen Eltern immer viel wohler gefühlt.

Autor:  Bronco [ Sa 28. Jan 2023, 16:56 ]
Betreff des Beitrags:  Re: [Sammelthread] "Gegen das Vergessen"

Herzlichen Dank für Eure Beiträge.

Liebe Grüße
Rainer

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