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Ein paar Impressionen aus einem Shooting (NMZ) https://www.pentaxians.de/./40456504nx51499/menschen-f21/ein-paar-impressionen-aus-einem-shooting-nmz-t47613.html |
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Autor: | leitwolf [ Mi 1. Jun 2022, 09:12 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Ein paar Impressionen aus einem Shooting (NMZ) |
Ich würde den Klarheitsregler bei Portraits eher auf die weiche Seite stellen. Glattgebügelte Haut mit Photoshop mag ich jedoch gar nicht. Ich würde auch den Vorteil eines offenblendigen Objektivs nutzen, damit die Augen (das vordere Auge) scharf und klar, aber andere Teile des Gesichts schon leicht in Unschärfe übergehen. Die Lichtfarbe etwas wärmer wählen als hier, insbesondere bei Nr. 7 ist das Licht zu kalt (blaustichig), vermutlich weil der Weißabgleich auf Automatik war und das Kleid rot ist. |
Autor: | Warrick [ Do 2. Jun 2022, 07:35 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Ein paar Impressionen aus einem Shooting (NMZ) |
Mojen zusammen, erstmal vielen Dank für eure Komentare! Super sachlich, fand ich toll. Trotzdem würde ich gerne noch ein bisschen diskutieren. ![]() ![]() Leitwolfs Threat hat dann für meinen Diskussionswunsch den Auslöser gedrückt. ![]() ![]() Was denkt ihr denn zu "Verfälschung bei der Bearbeitung"? Würde mich echt interessieren. LG Norbert |
Autor: | Hannes21 [ Do 2. Jun 2022, 08:00 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Ein paar Impressionen aus einem Shooting (NMZ) |
Warrick hat geschrieben: ... Leitwolf: "Ich würde den Klarheitsregler bei Portraits eher auf die weiche Seite stellen. Glattgebügelte Haut mit Photoshop mag ich jedoch gar nicht." Den 2. Satz unterschreibe ich zu 100%. Der Klarheitsregler ist für mich bei Portraits tabu, ich mache keine Weichzeichnung. Ich würde auch nie retouchieren, Hautunreinheiten beseitigen, Falten wegstempeln oder glätten, Leberflecke entfernen oder eine Neurodermitis verstecken wenn ein ehrliches Portrait gewünscht wird. Wenn ein Model wünscht, dass das nicht auf den Fotos sichtbar ist, würde ich eher versuchen es durch Lichtsetzung oder Ausschnittwahl nicht in Erscheinung treten zu lassen (oder eben diese Stellen garnicht fotografieren). Und ja, z.B. bei Neurodermitis gehört da seitens des Models einiges an Selbstbewusstsein und Mut dazu. Was denkt ihr denn zu "Verfälschung bei der Bearbeitung"? Würde mich echt interessieren. LG Norbert Moin! Also ich benutze neben IrfanView auch Photoshop zur Bildbearbeitung, allerdings auch nur in moderater Form, das geht natürlich mit PS auch. Und zu deiner Frage mit "Verfälschung": Es ist ein Unterschied, ob ich eine Neurodermitis belasse, sie aber durch geschickte moderate Bearbeitung nicht gerade hervorhebe, sondern dezent belasse. (In deinem Fall hat das harte Licht eher betont als natürlich belassen). Aber letztlich machst du die Bilder ja auch auf Wunsch des Models, und letztlich müssen ihr die Bilder gefallen. Und dann sollte man ruhig mehrere Varianten machen/zeigen. Und wenn das Model einen störenden Hautfleck retuschiert haben möchte, dann sollte man den Wunsch auch respektieren. Wenn deine Bilder, so wie sie sind, der Frau gefallen, dann hast du doch alles richtig gemacht. Hier wirst du immer kontroverse Meinungen bekommen, die Geschmäcker sind halt unterschiedlich. ![]() |
Autor: | blafaselblub57 [ Fr 3. Jun 2022, 22:50 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Ein paar Impressionen aus einem Shooting (NMZ) |
Mal meine Ansicht, ist ein Handycap welcher Art auch immer Hindernis für ein schönes Portrait, ohne Retusche? Ich denke nein, zu deinen Portraits wäre für mein Empfinden ein Ticken mehr "Weichheit" im Bild vorteilhaft. |
Autor: | Asahi-Samurai [ Sa 4. Jun 2022, 00:22 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Ein paar Impressionen aus einem Shooting (NMZ) |
Hallo Norbert, in der Woche komme ich zu fast nix mehr abends, deshalb erst heute mein Beitrag. Gelegentlich portraitiere ich auch. Ich retuschiere sicher mehr als du und nutze gewiß auch mehr Regler als du. Ich denke, da kann jeder seinen Stil unabhängig von anderen finden - das Model hat natürlich ein sehr gewichtiges Wort mitzureden, besonders bei TFP. Die 1, 2, 4, 5 und 6 gefallen mir am besten. Top ist bei mir die 5. Bei diesen Bildern fallen mir ich auch keine Anregungen ein, die dich auf deinem Weg weiterbringen könnten. Insgesamt fällt mir auf, dass du mit verschiedenen Aufnahmehöhen gearbeitet hast, was neben den verschiedenen Posen und Aufnahmeentfernungen dazu beiträgt, dass die Bilder abwechslungsreich wirken. Der Blick zur Hand wäre evl. bei der 5 auch möglich gewesen. Beide, Kette und Blickrichtung, hätten dann den AHA-Effekt der Neurodermitis, die an der Hand am deutlichsten erkennbar ist, betont. Das wäre dann aber eine ganz andere Geschichte gewesen, deine fotografierte ist nachdenklicher. Die 6 ist stilistisch etwas härter angelegt als die vorher Gezeigten, ist aber auf ihre Art auch sehr sehenswert. Bild 3 gefällt mir von Blick und Hintergrund sehr. Aber es ist mir eigentlich zu stark von vorn ausgeleuchtet. Dort habe ich schon überlegt, ob du ein frontales Ringlicht eingesetzt hast. Vielleicht hätte hier statt Silber ein weißer Reflektor oder eine etwas größere (unterschiedliche) Entfernung der Reflektoren zu einer plastischeren Wirkung des Gesichts geführt. Bei der 7 finde ich die Pose und die Idee mit dem Hund klasse. Der noch sehr strukturierte und ziemlich scharfe Hintergrund stört mich jedoch nennenswert. Ein größerer Abstand oder eine klarere Freistellung mittels Objektiv (Brennweite oder Blende) würde das Modell besser betonen. Das Kleid fällt auch sehr gerade, was die Figur wenig betont. Mit ein paar Klammern auf der "hinteren Seite" wäre Silouhette bzw. Faltenwurf optimierbar. Auch die 8 ist mir einen Tick zu hell, wodurch auch dieses Portrait etwas flach wirkt. Evl. hilft es, den Winkel der beiden Reflektoren in Bezug zur Kamera etwas größer zu wählen. Dankeschön dir und dem Model fürs Machen und Zeigen. Habt schöne Pfingsten! VG Holger |
Autor: | Warrick [ Sa 4. Jun 2022, 07:41 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Ein paar Impressionen aus einem Shooting (NMZ) |
Asahi-Samurai hat geschrieben: >Bild 3 gefällt mir von Blick und Hintergrund sehr. Aber es ist mir eigentlich zu stark von vorn ausgeleuchtet. Dort habe ich schon überlegt, ob du ein frontales Ringlicht eingesetzt hast. Vielleicht hätte hier statt Silber ein weißer Reflektor oder eine etwas größere (unterschiedliche) Entfernung der Reflektoren zu einer plastischeren Wirkung des Gesichts geführt. Bei der 7 finde ich die Pose und die Idee mit dem Hund klasse. Der noch sehr strukturierte und ziemlich scharfe Hintergrund stört mich jedoch nennenswert. Ein größerer Abstand oder eine klarere Freistellung mittels Objektiv (Brennweite oder Blende) würde das Modell besser betonen. Das Kleid fällt auch sehr gerade, was die Figur wenig betont. Mit ein paar Klammern auf der "hinteren Seite" wäre Silouhette bzw. Faltenwurf optimierbar. Auch die 8 ist mir einen Tick zu hell, wodurch auch dieses Portrait etwas flach wirkt. Evl. hilft es, den Winkel der beiden Reflektoren in Bezug zur Kamera etwas größer zu wählen. Hi Holger, schön, etwas von dir zu hören! ![]() Zu Bild 3: Ja, du hast recht, sie sticht sehr aus dem Bild heraus. Da gab es aber keinen silbernen Reflektor, das war eine runde 80cm Softbox auf ungefähr 2m Höhe, frontal. Der Frau schenke ich bei Gelegenheit mal ein Outdoorshooting, weil ich generell mit den Aussenaufnahmen nicht so glücklich bin. Die Fotos sind auf meiner Waldlichtung gemacht, rundum natürlich Bäume, die gaben den Fotos einen kalten Grünstich. Ich hätte mehr Blitze gebraucht und offenere Blende. Das werde ich nochmal probieren und dann auch noch einen Graufilter vorsetzen, damit ich offenblendiger werden kann (den hatte ich nicht dabei, weil ich normalerweise bei Portraits keine Filter einsetze und Outdoor eine spontane Idee war). Zu Bild 7: Bei dem Foto bin ich Opfer meiner Feigheit geworden. ![]() ![]() ![]() Das "Kleid" ist ein Fotohintergrund ![]() Danke für deine Hinweise! Einen schönen Tag wünsche ich dir Norbert |
Autor: | aloislammering [ Sa 4. Jun 2022, 09:33 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Ein paar Impressionen aus einem Shooting (NMZ) |
Die Diskussion hier finde ich toll, es geht um die Art der Fotografie. Das ist es, was unser Hobby ja ausmacht! Danke dafür! Norbert, du sagst, die Fotos sollen "wahr" sein. Sind Fotos in sich wahr? Fotos zur blauen Stunde zeigen uns eine Wahrheit, die wir mit unseren Augen in dem Moment nicht sehen. Nordlichter sind auf Fotos immer wunderschön grün leuchtend, auch wenn wir das im Moment der Aufnahme so nicht wahrgenommen haben. Sind diese Fotos wahr? Mit einem Foto bilde ich eine dreidimensionale Scene zweidimensional ab. Damit hole ich alle visuellen Eindrücke auf eine Ebene und mache diese insgesamt wahrnehmbar. Die Kunst ist es, das Foto so zu gestalten, dass der Blick des Betrachters am Motiv hängen bleibt und nicht suchend übers Bild gleitet. Das menschliche Sehen ist immer subjektiv, der "Weissabgleich" wird automatisch durchgeführt, Kontraste werden automatisch aufgehellt, unser Blick konzentriert sich automatsich auf das wichtigste. Eine fotografische Aufnahme macht das Gegenteil: sie bildet erst einmal so ab, wie es sich ohne unseren subjektiven Blick darstellt. Durch die Optimierung der Bilddaten heben wir als Fotografen hervor, was wir gesehen haben, wir schaffen so eine subjektive Sicht auf das Fotografierte. Von deinen Portraits schaut mich die 4 immer sehr intensiv an, die Augen, der offene Blick nehmen mich ein. Das eigentliche Motiv in diesem Foto sind für mich die Augen, der Blick. Die sehr klare Darstellung der Haut mit all seinen Schattierungen lenkt da ein wenig vom Motiv ab, mein Blick wandert immer wieder über das gesamt Gesicht und verliert die Augen schon mal aus dem Blick. Insofern bin ich, wie schon mal dargestellt, bei vielen der Mitdiskutanten: ein wenig weniger "Struktur" oder "Klarheit" würden dem Portrait gut tun und nichts verfälschen, ganz im Gegenteil! Ich bin ganz bei dir wenn du sagst, du möchtest die Bildaussage nicht künstlich verfälschen und PS nicht nutzt. Geht mir genau so, subjektive Anpassungen zur Optimierung der Bildaussage sind für mich aber Bestandteil der Ausarbeitung eines Fotos. |
Autor: | Warrick [ So 5. Jun 2022, 09:13 ] |
Betreff des Beitrags: | Re: Ein paar Impressionen aus einem Shooting (NMZ) |
Hi Alois, >Die Diskussion hier finde ich toll, es geht um die Art der Fotografie. Das ist es, was unser Hobby ja ausmacht! Danke dafür!< Ich sage auch DANKE ! Sowas finde ich toll (das war ursprünglich DER Grund in diesem Forum zu sein). Es weitet den Blick, lässt einen eigene Auffassungen überdenken und gibt Anregungen. ... und das mit Menschen, die grundsätzlich das Gleiche wollen, nur eben jeder für sich etwas anders. >Norbert, du sagst, die Fotos sollen "wahr" sein.< Das Model wollte "wahre" Fotos, das ist ein feiner Unterschied. Ich nenne das ja "ehrliche" Bilder. >Sind Fotos in sich wahr? < Nicht immer, aber wenn Fotograf und Model das wollen, können sie es sein. >Fotos zur blauen Stunde zeigen uns eine Wahrheit, die wir mit unseren Augen in dem Moment nicht sehen. Nordlichter sind auf Fotos immer wunderschön grün leuchtend, auch wenn wir das im Moment der Aufnahme so nicht wahrgenommen haben. Sind diese Fotos wahr?< Ich finde "JA" das sind sie. Im Prinzip bilden sie das ab, was da war, egal ob unsere Augen das so gesehen haben. Im Prinzip fügen sie technische "Fehler" der Kamera hinzu und wir haben die Freiheit, die Fehler drin zu lassen. ![]() >Mit einem Foto bilde ich eine dreidimensionale Scene zweidimensional ab. Damit hole ich alle visuellen Eindrücke auf eine Ebene und mache diese insgesamt wahrnehmbar. Die Kunst ist es, das Foto so zu gestalten, dass der Blick des Betrachters am Motiv hängen bleibt und nicht suchend übers Bild gleitet.< .... oder gerade das zu fördern? ![]() >Das menschliche Sehen ist immer subjektiv, der "Weissabgleich" wird automatisch durchgeführt, Kontraste werden automatisch aufgehellt, unser Blick konzentriert sich automatsich auf das wichtigste.< 100% gleicher Meinung. ![]() >Eine fotografische Aufnahme macht das Gegenteil: sie bildet erst einmal so ab, wie es sich ohne unseren subjektiven Blick darstellt.< ... und schon ist es wieder vorbei mit der Einigkeit. ![]() "objektives Foto": ![]() "subjektiver Blick auf einen objektiven Sachverhalt": ![]() "subjektiver Blick auf eine subjektiv kreierte Situation": ![]() Ich hoffe das macht meine Einstellung klarer. Bei dem Demofoto gab es nur die Belichtungsregler, also "wahr". Bei dem Ausstellungbild gibt es auch nur die Belichtungsregler, es zeigt aber nicht die Ausstellung sondern die Reaktion darauf, auch "wahr" aber ein subjektives Motiv. Bei der schwarzen Witwe ist nichts "wahr", Motiv, Situation, Lichtsetzung, Ausschnitt, Blickwinkel, alles subjektiv. Da wurden in Capture One auch mehr Regler bewegt, allerdings ohne etwas hinzu zu fügen oder weg zu retouchieren, als nicht wahr aber ehrlich. >Von deinen Portraits schaut mich die 4 immer sehr intensiv an, die Augen, der offene Blick nehmen mich ein. Das eigentliche Motiv in diesem Foto sind für mich die Augen, der Blick. Die sehr klare Darstellung der Haut mit all seinen Schattierungen lenkt da ein wenig vom Motiv ab, mein Blick wandert immer wieder über das gesamt Gesicht und verliert die Augen schon mal aus dem Blick. Insofern bin ich, wie schon mal dargestellt, bei vielen der Mitdiskutanten: ein wenig weniger "Struktur" oder "Klarheit" würden dem Portrait gut tun und nichts verfälschen, ganz im Gegenteil!< Hmmmm ... deine Vorstellungen sind angekommen. Ich frage mal das Model, ob sie das gerne hätte. >Ich bin ganz bei dir wenn du sagst, du möchtest die Bildaussage nicht künstlich verfälschen und PS nicht nutzt. Geht mir genau so, subjektive Anpassungen zur Optimierung der Bildaussage sind für mich aber Bestandteil der Ausarbeitung eines Fotos.< Jepp. ![]() Einen schönen Tag wünsche ich dir! LG Norbert |
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