Mi 26. Aug 2020, 16:29
Hallo Sven,
ich gebe gern zu, ich habe das Problem auch immer mal wieder, dass ich mit der Transportabilität meines längeren Berlebach ein bisschen hadere, gerade, weil ich auch recht große/schwere Stativköpfe einsetze und auch sonst recht schwer unterwegs bin.
Mein größeres Berlebach, das 332 hat nur einen Auszug und ist somit noch mal länger als dein 823.
Variante 1 bei mir ist, dass ich das Ding einfach schultere, gern auch ausgefahren, da kann mit mit dem Arm vorn drauf sehr gut balancieren. Das funktioniert bei kürzeren Wegstrecken ganz gut.
Variante 2, den separaten Tragriemen, habe ich persönlich wieder verworfen. Ich hatte dazu den gefütterten Tragriemen einer Bosch-Bohrmaschinentasche umfunktioniert und mit wiederverwendbaren Kabelbindern mit Stativfüßen und Kopf verbunden. Leider ließ sich für mich keine bequeme Trageposition, gerade auch mit gut bepackten Rucksack finden. Stängig hat das Ding rumgebaumelt und mir in den Hals eingeschnitten. Kann auch sein, dass ich der Sache keine richtige Chance gegeben habe, ich habe geschwitzt und schlechte Laune gehabt.
Variante 3: Tragen am Rucksack. Leider kommen die, wenn überhaupt, mit oft mangelhaften Stativtragesystemen. Seitliche Anbringung ist oft kacke, da merkt man nach 10 Minuten Tragen recht deutlich die einseitige Lastverteilung. Da beschwert sich meine Hüfte dann.
Die hinterseitige Anbringung scheitert oft, wenn überhaupt vorhanden, an den winzigen Köchern, die maximal ein Stativfüßchen aufnehmen können.
Hier habe ich mir selber geholfen. Beim Beispiel des Lowepro BP 450 AW II, meinem eher unauffälligen Alltagsrucksack, ist das mit dem winzigen Köcher auch das Problem. Wenn ich das Berlebach beim mitgelieferten Köcherchen mit den Füßen nach unten einstelle, wird jede Gewichtsverlagerung beim Gehen zum Kraftakt, weil viel zu kopflastig.
Zum Glück hat der Rucksack viele fest vernähte Aufnahmeösen um weiteres Zeugs anzubringen. Hier verwende ich meist eifach einen weiteren Spanngurt, um das Stativ kopfüber festzubinden oder, wenns dreckig wird, ein Objektivholster, welches den Kopf aufnimmt.
Sobald ich mit dem F-stop Tilopa unterwegs bin, habe ich hinten dran, oben und unten stabile Gurte, an denen ich das Stativ (auch wieder kopfüber) festzurren kann.
Das alles soll nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Berlebachs schon recht schwer sind.
Ich persönlich finde, gerade bei Aufnahmen im Supertele-Bereich und auch bei langen Belichtungszeiten gibt es einfach nichts besseres.
Aber es ist schon ein ordentliches Geschleppe!