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 Betreff des Beitrags: Re: Grauverlaufsfilter
BeitragVerfasst: Mi 4. Jan 2023, 20:05 
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Grauverlaufsfilter waren und sind bei Dia-Filmen notwendig, bei Negativfilmen sinnvoll, wenn man sich die Laborarbeit sparen wollte und das Motiv es her gab. Ich habe sie lange genutzt, und nutze sie auch heute noch an meiner Tachihara. Aber sie waren immer ein notwendiges Übel, das mit dem Aufkommen der Digitalphotographie zunehmend ihren Sinn verloren hat. Die Filterhersteller (Cokin, aber auch Lee oder Hitech) haben den Niedergang recht früh erkannt und schon Ende der letzten Dekade mit dem Influencer-Marketing versucht, die Popularität wieder zu steigern. Das hat so gut geklappt, dass sie auch heute noch verkauft werden.

Wem es natürlich Spaß macht, so zu photographieren, dem will ich die Nutzung nicht madig machen. Gerade wenn es Hobby ist, geht es nur darum, das eigene Vergnügen zu finden - manchmal ja auch im Schmerz, davon kann vermutlich jeder ein Lied singen. Aber aus qualitativen Gesichtspunkten ist der Verzicht und die Nachbearbeitung am Rechner die bessere Wahl. Ich persönlich bereite meine Landschaftsaufnahmen häufig lange vor, plane die beste Gelegenheit für die gewünschte Bildwirkung, bin früh genug vor Ort und lasse mir Zeit bei der Aufnahme. Gerade weil dadurch jedes Bild sehr viel Aufwand bedeutet, möchte ich es nicht durch Schatten der Vergangenheit in der Gesamtwirkung einschränken.

PS: Ja, im Videobereich ergeben sie in manchen Situationen auch noch Sinn, da ist aber so einiges anders als in der Photographie.

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schönen Gruß, Sascha


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 Betreff des Beitrags: Re: Grauverlaufsfilter
BeitragVerfasst: Mi 4. Jan 2023, 23:59 
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Das Sascha, ist Geschmacksache und keiner Wahrheit verpflichtet.

Am Schluss zählt das Bild.

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 Betreff des Beitrags: Re: Grauverlaufsfilter
BeitragVerfasst: Do 5. Jan 2023, 10:01 
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Registriert: Di 18. Sep 2018, 14:40
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Ivarr hat geschrieben:
Vielen Dank für eure zahlreichen und doch in der Meinung geradezu einhelligen Antworten :)
Stecksysteme kommen wie schon gesagt erst einmal nicht in Frage. Ich fotografiere zur Zeit in erster Linie beim Spazierengehen und Wandern. Stativ hab ich so gut wie nie dabei. Die Familie ist auch ohne Filter schon nen Kilometer vor mir. Reine Fotospaziergänge sind im Moment eine absolute Seltenheit, so dass sich die Anschaffung teurer Filtersysteme nicht lohnt. Deshalb auch die Frage nach dem Schraubfilter. Aber eure Meinung ist da recht überzeugend :lol:
Vielen Dank! :cap:


Du bist mit dem Steckfiltersystem nicht langsamer als mit dem Schraubfilter. Der Filterhalter kann mit Filter auf der Kamera bleiben und Du kannst mit ihm genau so aus der Hand fotografieren. Du mußt nur beim Laufen aufpassen, dass Du den Filter nicht aus dem Halter drückst. Das der Einsteig mit einem Cokin Filterhalter deutlich günstiger ist, als der Einschraubfilter, habe ich weiter oben schon vorgerechnet.

Familienausflug und Experimentieren schliessen sich m.E. vollkommen aus. Ich habe gerade mal mein Filterset ausgepackt und von der Terasse ein paar kurze Testschüsse in den Garten gemacht. Vollkommen unbefriedigend. Bis man die korrekte Kombination aus Belichtung und Filter hat, vergehen schon 10 Minuten d.h. unter Zeitdruck führt der Ausflug in die Filterfotografie nur zu Frust und man lernt nichts. Hat schon einen Grund, wieso mein Set seit Jahren im Schrank liegt. :ugly:


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 Betreff des Beitrags: Re: Grauverlaufsfilter
BeitragVerfasst: Do 5. Jan 2023, 10:07 
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ulrichschiegg hat geschrieben:
Das Sascha, ist Geschmacksache und keiner Wahrheit verpflichtet.

Am Schluss zählt das Bild.


Man muss da schon differenzieren, es gibt immer eine objektive und eine subjektive Betrachtung.

Objektiv betrachtet sind Grauverlauffilter in der digitalen Photographie durch die Möglichkeiten der Nachbearbeitung aufgrund der in den allermeisten Fällen höheren (oder sogar deutlich höheren) erzielbaren Bildqualität überflüssig geworden. Die Nachteile der Verlauffilter, also die allgemeine und lineare Korrektur, passt in den allermeisten Fällen nicht zu den realen Aufnahmesituationen (der Sonnenuntergang über dem ruhigen Meer wäre da ein Gegenbeispiel), hinzu kommt der Einfluss des Filtermaterials selbst. Die elektronische Bildbearbeitung ermöglicht hingegen eine angepasste und variable Korrektur in einem deutlich kontrollierteren Umfeld. Dem gegenüber stehen heute nur minimale Einbußen hinsichtlich der Detailauflösung bei typischen Korrekturstärken (ein bis drei Blenden), was in vielen Fällen durch eine Bildverrechnung sogar ebenfalls ausgeschaltet werden kann (sofern das Motiv das erlaubt). Allenfalls kann gerade bei sehr fordernden Motiven (davon gibt es aber im Allgemeinen nicht viele) noch eine hybride Nutzung sinnvoll sein, das fällt dann unter den Bereich der Ausnahmen.

Subjektiv betrachtet können Grauverlauffilter natürlich die bessere Wahl sein, wenn man lieber mehr Zeit hinter der Kamera als vor dem Rechner verbringt, wenn man eine haptischere Photographie bevorzugt, wenn es dabei hilft sich intensiver mit dem Motiv auseinander zu setzen, wenn es wie hier bereits erwähnt wurde "entschleunigt", usw.. Dabei steht dann aber nicht nur das Bild im Vordergrund, sondern auch (oder vielleicht sogar hauptsächlich) die eigene Art zu photographieren, die eigene freudebringende Gestaltung des Hobbys. Das ist völlig legitim und will ich ganz sicher nicht negativ betrachten, weil es etwas ganz Wesentliches ist. Man sollte es aber halt nicht mit der objektiven Betrachtung vermischen.

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schönen Gruß, Sascha


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 Betreff des Beitrags: Re: Grauverlaufsfilter
BeitragVerfasst: Do 5. Jan 2023, 11:07 
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Hallo Christoph.

Zum ausprobieren würde ich einen günstigen Rechteck-Verlaufsfilter 0.9 soft empfehlen (die Cockin Z aus Kunststoff finde ich gar nicht schlecht).
Einen Halter nutze ich bei einem Filter kaum, halte diesen, bei Live-View-Nutzung, von Hand vor das Objektiv.

Grüße, Karsten


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 Betreff des Beitrags: Re: Grauverlaufsfilter
BeitragVerfasst: Do 5. Jan 2023, 11:38 
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Das ist keine Frage von subjektiv oder objektiv. Das ist eine Geschmacksfrage. Blending-Techniken führen zu einem Look, den mögen manche und manche mögen ihn nicht. Gerade im Ausdruck. Bei Natur-Fotowettbewerben muss man prüfen ob man das darf oder nicht.

Wenn Du an ein Filterset denkst würde ich wirklich gut überlegen für welche/welches Objektiv. Die Adapterringe für die grossen Durchmesser klemmen oft bei Temperaturwechseln, davon habe ich Abstand genommen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Grauverlaufsfilter
BeitragVerfasst: Do 5. Jan 2023, 12:07 
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Beiträge: 53
ulrichschiegg hat geschrieben:
Das ist keine Frage von subjektiv oder objektiv. Das ist eine Geschmacksfrage. Blending-Techniken führen zu einem Look, den mögen manche und manche mögen ihn nicht.


Die generelle Bildwirkung ändert sich nicht dadurch, dass man einen elektronischen statt einen optischen Verlauffilter verwendet, oder ob eine Bildverrechnung genutzt und dadurch der Dynamikumfang des Ausgangsmaterials erhöht wird. Wenn man will, kann man auch ganz flach eine optische Filterung simulieren, so dass gar kein Unterschied mehr sichtbar ist. Insofern hat das mit Geschmack hinsichtlich des Bildes nichts zu tun, es geht nur um den Geschmack bei der Nutzung, was einem da besser gefällt. Wenn sich die generelle Bildwirkung ändert, dann weil jeweilige Photograph bzw. Bearbeiter deutlich größere Korrekturen bzw. eine deutlich umfangreichere Nachbearbeitung vorgenommen hat (dafür reichen auch schon besondere Kompressionsmethoden für die Dynamik).

Was Wettbewerbe angeht hast du natürlich recht, da kann es durchaus sein, dass derartige Nachbearbeitungen nicht erlaubt sind.

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schönen Gruß, Sascha


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