Di 11. Aug 2015, 23:15
Da immer wieder mal Fragen nach Funkblitzauslöser im Forum gestellt werden, will ich an dieser Stelle mal einen kurzen Erfahrungsbericht zum cactus v6 posten.
Beginnen wir mal von vorne. Wieso überhaupt entfesselt blitzen? Neben der Experimentierfreude als solches war es bei mir die Motivation, mich bei Portraitaufnahmen ein Stück weit vom vorhandenen Licht unabhängig zu machen und Einfluss auf die Lichtsetzung zu nehmen.
Es gibt natürlich die Möglichkeit hierfür mit dem kamerainternen Blitz einen externen Blitzen auszulösen. Hauptargument gegen diese Lösung war, dass ich das damit verbundene Blitzlichtgewitter vermeiden wollte – ich sage nur Schlafaugen.
Auf der Suche nach einem passenden Funkauslöser musste ich erst einmal feststellen, dass der Zubehörmarkt für Pentax da relativ bescheiden aufgestellt ist. Im Gegensatz zu Nikon oder Canon gibt es z.B. kein Funkauslösesystem das wireless p-ttl unterstützt. Das bedeutet, dass man sich bei der abgegebenen Blitzleistung auf keine Automatik verlassen kann, sondern diese manuell am Blitz einstellen muss. Am Anfang hatte ich da noch meine Bedenken. Dazu aber später etwas.
Ich hatte bereits zwei Systemblitze. Einen seinerzeit als Neuware gekauften Metz 50 und einen vom Trödler ziemlich günstig runtergehandelten Pentax 360 fgz. Der cactus v6 kommt mit diesen Blitzen bereits ab Werk gut zu Recht, da entsprechende Profile hinterlegt sind. Praktischerweise ist der cactus v6 nicht dediziert auf Pentax ausgelegt, ich könnte auch Systemblitze von Nikon, Canon etc wild mischen und es würde trotzdem klappen!
Je nachdem ob der Auslöser auf der Kamera oder unter dem Blitz montiert wird, fungiert er entweder als Sender oder als Empfänger. Man braucht also mindestens zwei cactus v6 trigger um zumindest einen externen Blitz auslösen zu können. Das wird dann schon etwas preisintensiv bei einem Stückpreis von um die 60 Kröten. Weshalb ich mich trotzdem für den cactus entschieden habe, ist die Tatsache, dass die Blitzleistung praktischerweise von der Steuereinheit auf der Kamera via Drehrädchen gesteuert werden kann, ein Feature was ich so bei anderen günstigeren Funkauslösern nicht gefunden habe. Dadurch kann man relativ zügig seine Einstellung anpassen.
Nun etwas zu meinen ersten Versuchen, die ich unten auch weiter posten werde. Ich bin relativ pragmatisch nach Versuch und Irrtum an die Sache rangegangen. Die Kamera in manuellen Modus gestellt und dabei an der Lichtwaage orientiert und die Blitzleistung versucht niedrig zu halten und nach ein paar Testshots und Kontrolle am Display angepasst. So wirklich verstanden habe ich die Physik dahinter noch nicht, das macht aber nichts, man kann ja z.B. erstmal auch Gitarre spielen ohne Noten lesen zu können. Deshalb ist der Verzicht auf ttl auch zu verkraften. Ohnehin habe ich die Erfahrung gemacht das man bei ttl oftmals ein wenig nachkorrigieren muss. Oftmals lag ich mit meinen Einstellungen schon recht gut, so dass ich minimal nachkorrigieren musste, womit ich in einer ähnlichen Situation wie beim ttl war.
Fazit: obwohl er verhältnismäßig viel kostet, ist der cactus v6 durchaus empfehlenswert. Das praktische Verstellen am Sender war neben der Kompatibiltät zu meinen vorhandenen Blitzen für mich das entscheidene Kaufkriterium gewesen. Die Scheu vor dem manuellen Blitzen hat sich in der Praxis als nicht haltbar herausgestellt.
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