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 Betreff des Beitrags: Watt vs. Leitzahl
BeitragVerfasst: Di 2. Okt 2012, 21:32 
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Registriert: Do 28. Jun 2012, 13:25
Beiträge: 563
Hallo,
bei Studioblitzen wird die Leistung in Watt angegeben, bei Aufsteckblitzen als Leitzahl.

Ich ahne schon, wo der Unterschied liegt:
Bei Aufsteckblitzen wird eben nicht die Leistung angegeben, sondern die Helligkeit.

Kann mir das jemand etwas ausführlicher plausibel erklären - auch wie man die Lichtleistung eines (kleinen) Studioblitzes mit der eines Aufsteckblitzes vergleichen kann?

Mein Dank geht Eurer Antwort schon voraus :hat:

Gruß,
bouba

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Gruß,
bouba






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 Betreff des Beitrags: Re: Watt vs. Leitzahl
BeitragVerfasst: Mi 3. Okt 2012, 18:01 
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Registriert: Di 21. Aug 2012, 13:54
Beiträge: 445
Wohnort: Raum Dortmund
Na gut, wenn keiner etwas dazu sagen möchte will ich es mal versuchen.
Diese beiden Einheiten sind eigentlich nicht miteinander vergleichbar und es gibt auch keine mathematischen Formeln, oder ähnliches dafür. Der Grund dafür liegt in der Unterschiedlichkeit der Angaben. Die Leitzahl bezeichnet die Lichtstärke unter bestimmten Voraussetzungen. Zu diesen Voraussetzungen gehören in erster Linie die ISO100, die Bündelung des Lichts durch den Reflektor, die Streuung/Bündelung durch die Frontscheibe des Blitzgerätes. Die Leitzahl verändert sich mit jeder Änderung dieser genannten Kriterien. Durch den Reflektor bei Zoom oder Weitwinkelsstellung, durch Streuscheiben, oder durch abknicken/schwenken des Blitzkopfes.
Bei der Wattangabe handelt es sich dagegen um die Blitzenergie. Da Studioblitze in der Regel nach vorne offen sind und je nach Situation mit Lichtwannen, Reflektoren, Difusoren oder sonstigem bestückt werden, macht hier die Angabe einer Leitzahl überhaupt keinen Sinn und kann auch gar nicht vorher gesagt werden.
Um aber trotzdem mal eine Vergleichsmöglichkeit zu schaffen, habe ich mal bei einigen Elektronikfreaks nachgeschaut. Man kann natürlich die Blitzenergie bei Blitzgeräten messen und dies haben einige Leute auch mal gemacht. Ich habe mal die Angaben von gängigen Fremdblitzen heraus gesucht, da Pentax auch hier leider Stiefmütterlich behandelt wird.

Sigma EF-500 DG ST/Super ca. 50 Joule
Metz 45-CT4, 45-CL1, 76-MZ5 ca. 90 Joule
Metz 60-CT4 ca. 160 Joule

Upps, wo kommt denn jetzt plötzlich die Angabe Joule her? Ganz einfach, Energie wird eigentlich in Joule gemessen, die Angabe in Wattsekunden ist veraltet und hat genau genommen nie so ganz gestimmt. Beide Werte sind aber identisch in ihrer Aussage, also 50 Joule entspricht auch der Angabe von 50 Watt.

Die gemessenen Werte der Blitzgeräte beziehen sich, wie schon geschrieben nur auf eine ganz bestimmte Einstellung von ISO, Blitzkopfreflektor und Streuscheibe. Die Leitzahl verändert sich natürlich auch bei Veränderung der ISO und zwar genau wie die Blendenreihe mit dem Faktor 1,4x.
Somit sieht das z.B. bei einem Blitzgerät mit LZ 28 wie folgt aus:

ISO100 = LZ 28
ISO200 = LZ 40
ISO400 = LZ 56
ISO800 = LZ 80
usw.

Damit kommt man zumindest an die günstigen Studioblitze mit 100 Watt schon sehr gut heran.
Der Metz 60-CT4 kann es sogar locker mit stärkeren Studioblitzen aufnehmen. Immerhin hat er bei ISO800 schon eine Blitzenergie von 440 Watt.

_________________
Gruss Jürgen

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 Betreff des Beitrags: Re: Watt vs. Leitzahl
BeitragVerfasst: Do 11. Okt 2012, 18:40 
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Registriert: Mi 10. Okt 2012, 15:05
Beiträge: 1242
Wohnort: NRW, Home of the PEF-Underdog
Moin bouba,

um Leitzahl oder Wattsekunden (=Joule) sinnvoll zu bestimmen wäre es ja hilfreich zu überlegen was man wie ablichten will.
Die Blitze, die ich kenne, die ihre Leistung in Joule oder Wattsekunden angeben sind die Studioblitze für das Studio, auch die transportablen Portys, die ja draußen "on location" im Einsatz sind.

Als grobes Beispiel wie ich das meine:

Studioblitz: Will ich im Studio etwas ablichten weiß ich in der Regel ungefähr was Raumgröße, Lichtformer und Setup so benötigt. Da die Studioblitze die Angaben in Wattsekunden meistens nicht auf die ganzen Geräte beziehen sondern auf "irgendwas Errechnetes" und die Teile deshalb trotz gleicher Wattsekunden unterschiedlich hell abbrennen, und zudem noch unterschiedliche Blitztechnik verbaut haben, ist es relativ schwierig vorher zu bestimmen was man nachher braucht. Ein Studioblitz mit 100 Wattsekunden und einer Softbox davor, die ja Licht schluckt, kann im Studio genauso knapp sein und beim Portrait mit 50mm schon zu hell. Studioblitze würde ich persönlich lieber ab 250Ws kaufen wollen, dann hat man den Vorteil bei 2 Blitzen, dass man u.U. auch mehr Möglichkeiten hat. Die richtige Lichtmenge wird in der Regel dort entweder per Testschuss oder per Blitzbelichtungsmesser eingestellt.

Aufsteckblitz: Der Systemblitz als Aufsteckblitz ist da wesentlich einfacher zu beurteilen, will man da ermitteln welche Lichtstärke man braucht oder will man die Grenzen ausrechnen ist das ungefähr so möglich wenn man die Eckdaten ISOgeschwindigkeit~100 und ~50mm an APS-C zugrunde legt:
Leitzahl = Entfernung x Blende
Blende = Leitzahl : Motiventfernung
Entfernung = Leitzahl : Blende
Beispiel -> Objekt ist 5 Meter entfernt und soll mit F8 bei ISO100 abgelichtet werden = Leitzahl = F8 x 5Meter = Leitzahl 40. Will man dann mit ISO200 fotografieren wäre die Leitzahl 40 mit dem Faktor 1,4 teilbar auf Leitzahl 28 reduziert ( reicht dann ein kleineres Blitzgerät ) und bei ISO400 sogar mit Faktor 2,0 auf LZ20 und da ist man unter Umständen dann mit sehr günstigen Blitzen schon gut bedient.

Bei beiden Arten zu blitzen ist nicht mal das Umgebungslicht beachtet - auch das trägt zum Ergebnis bei.

Damit wird ungefähr klar wie und wo man sich die Grenzen errechnen kann.

Alternative: Man kann ja auch nach blitzen, ist wesentlich günstiger als Studioblitze zu nutzen, dazu braucht man ja nur Synchronkabel und/oder ein Funkblitz-Set und kann dann irgendwelche manuellen Blitze für ganz kleines Geld in der Bucht kaufen, mache ich auch nach dem Prinzip - wenn man berechnet was ein günstiger 250 Wattsekunden-Blitz kostet und für das Geld sowohl ein Funkset und drei bis vier Blitze kaufen kann ;)

:wink:

_________________
LG Dirk :) -> PEF-Underdog


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