the winner is.... Detlef!

Das Bild zeigt eine automatische Zeitansage so wie sie in Deutschland eingesetzt wurde. Im Volksmund wird sie die "Eiserne Jungfrau" genannt.
Sie wurde im Jahr 1935 entwickelt und hatte ein Gewicht von circa 80 kg.
Sie besteht aus einer Trommel, auf der die Stunden und Minuten im Lichttonverfahren (Zackenschrift wie beim Tonfilm) als Filmstreifen aufgespannt sind.
Auf der linken Seite war mittels Lichtschrift der Text für 60 Minuten und auf der rechten Seite für 24 Stunden aufgebracht.
Die Trommel wird von zwei außen liegenden Projektorlampen beleuchtet. Die drehende Trommel wurde durch zwei getrennte Fotozellen abgetastet.
Die Fotozellen waren für die Stunden und Minuten getrennt auf der Vorder- und Rückseite angebracht.
Im mittleren Teil ist der zentrale Antriebsmotor zu sehen.
Die Fotozellen waren auf fahrbaren Schlitten angebracht. Diese wurden immer auf die jeweilige Stunde und Minute hin- und hergefahren.
Im rechten Teil in den quadratischen Gehäusen befinden sich die Projektorlampen. Das Licht wird über die davon links austretenden Röhren zu den Fotozellen für die Abtastung weitergeleitet.
Links von der Trommel befindet sich das Getriebe für die Abtastung der 24 Stunden Ansage. Es wird dadurch die Fotozelle auf die richtige Spur geschoben. Im unteren Teil ist dazu die Meßlatte mit der Beschriftung der einzelnen Stunden zu erkennen, Die Fotozelle befindet sich in dem runden Rohr mit der Beschriftung + und – (Plus und Minus).
Der Lichtstrahl von der Projektorlampe gelangt zuerst durch das Rohr, durch das Rohr wird der Strahl auch gut fokussiert und es gibt kein Streulicht mehr.
Der Lichtstrahl tritt von dem Rohr nach links aus, durch zur rechten Seite in die bewegliche Abtasteinheit.
Der Lichtstrahl wird durch den dreieckigen Augsatz wo sich im Innen ein Spiegel befindet in Richtung Trommel abgelenkt.
In dem Strahlengang zur Trommel befinden sich zur Fokussierung noch ein Linse und eine Metallscheibe.
Durch die Metallscheibe entsteht auf der Trommel kein runder Lichtpunkt, sondern nur ein kleiner Lichtstrich mit ein paar Millimeter Breite.
Das von der Trommel im Rhythmus der Sprache reflektierte Licht wird durch die Fotozelle aufgefangen. Es entsteht dadurch wieder der der originale Sprechstrom, der nur verstärkt werden muss.
Auf der anderen Seite die hier im Bild nicht ersichtlich ist, ist die gleiche Konstruktion für die Minuten vorhanden.
Das schwache Ausgangssignal der Fotozellen wurde über einen Röhrenverstärker kräftig verstärkt.
Am Ausgang des Verstärkers wurde mit der Anschalteinrichtung das Signal zu den anrufenden Teilnehmern durchgestellt.
Es konnten je nach Bedarf mehrere 100 Teilnehmer gleichzeitig angeschaltet werden. Die Zeit wurde nach Stunde und Minute in Abständen von 4 Sekunden angesagt.
Dann wurde ein Summersignal gegeben, das genau mit Ende der angesagten Minute abbrach.
Nicht jede Ortsvermittlungsstelle hatte eine eigene Zeitansageeinrichtung. Über vorhandene Fernleitungen wurde die Zeitansage auch zu anderen Vermittlungsstellen übertragen.
Die Ansage der Sekunden kam erst später mit den ersten optischen Schallplatten und Magnetbändern.
Die Zeitansage ist ein traditioneller Dienst der Telekom. Die aktuelle Rufnummer für die Zeitansage wurde im März 2005 geschaltet.
Die zuvor über viele Jahre gültige Rufnummer der Zeitansage war vermutlich zeitweise die meist gewählte Telefonnummer Deutschlands.
ca. 600000 Fernsprechteilnehmer nutzten
täglich! diesen Dienst der Deutschen Bundespost/Telekom.
Wer es mal wieder ausprobieren will.... 0180 4 100 100
