Ich möchte euch heute von einem neuen (hoffentlich Langzeit-) Fotoprojekt erzählen, um euch von Anfang an daran teilhaben zu lassen, nicht nur Ergebnisse zeigen, auch ein bisschen meine Selbstzweifel und Ängste reflektieren.
Seit langem treibt mich der Gedanke zu einem Portrait-Projekt um.
Auch verhindert durch die Pandemie konnte ich mich erst jetzt dazu durchringen, aus meiner Ecke zu kommen, meine Scheu zu überwinden, die Menschen, um die es in dem Projekt geht, anzusprechen.
Seit fast 20 Jahren bin ich leidenschaftlicher Fan der Band New Model Army. Rund um die Band, die letztes Jahr ihr 40jähriges Bestehen feierte (natürlich vieles durch Corona extrem eingeschränkt) gibt es eine eingeschworene Fangemeinde, die sich selber die NMA Family nennt. Da gibt es alle Abstufungen, von Menschen, die gelegentlich Konzerte in ihrer direkten Umgebung besuchen, bis hin zu Fans, die ihren Jahresurlaub rund um Touraktivitäten der Band planen, teils sogar Jobs aufgeben, um möglichst lange möglichst nah an der Band zu sein.
2014 habe ich mir erstmals ein Herz gefasst und habe mich daran gemacht, Auftritte zu fotografieren.
Schwierig war es erst einmal, die richtigen Ansprechpartner zu finden und diese so anzusprechen, dass man auch eine Antwort bekommt, natürlich am liebsten auch mit einer Akkreditierung, um die Gigs fotografieren zu können.
Das hat mir lange Spaß gemacht und auch gereicht und wird auch mit diesem Projekt nicht beendet. Es hat mir vor allem geholfen, mich mit vielen Fans zu vernetzen, Bekanntschaften und Freundschaften zu knüpfen.
Seit einiger Zeit habe ich angefangen, mich stärker mit Portraitfotografie zu beschäftigen, aber schon in der eigenen Familie merke ich, was es mich für Überwindung kostet, selbst Menschen die mir sehr nah sind, auf das gezielte Fotografieren überhaupt anzusprechen. Dieses Ansprechen und das ganz offene und geplante Fotografieren ist mir sehr wichtig für meine Portraits, dafür muss ich raus aus meiner Komfortzone, die Kameratechnik muss beherrscht werden, ohne dass meine Gedanken ständig um die richtigen Einstellungen kreisen, so wie es oft bei anderen Fotografierichtungen ok ist.
Nun habe ich eine Facebook Page eingerichtet, die nach einer Songtextzeile Thicker Than Blood heißt und sich dem Protraitieren von NMA Fans widmen soll.
Wenn man dann die ersten Kontakte anschreibt und ihnen von dem Projekt erzählt und um ein Shooting bittet, geht einem schon ganz schön der Frack!
Erstaunlicherweise haben aber schon im allerersten Zug viele der Angeschriebenen sehr positiv reagiert und so habe ich morgen Nachmittag meinen ersten Termin zum Fotografieren!
Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie aufgeregt ich bin, ihr glaubt nicht, wie viele Videos ich mir zu Portraitshooting und Lichtsetzung angesehen und Tutorials ich gelesen habe!
Hoffentlich geht alles gut, hoffentlich verbassel ich mich nicht mit der Technik, hoffentlich spreche ich ordentlich mit den Leuten und grummel nicht nur vor mich hin (habe ich schon mal gemacht und verunsichert die zu fotografierende Person zutiefst).
Sicher kennen viele von euch das Gefühl, wenn einen die Gedanken rund um so eine Sache nicht mehr schlafen lassen, einen in der Nacht wach werden lässt und nicht mehr an Schlaf zu denken ist!
Ich hoffe, euch dann im Laufe der nächsten Woche auch hier erste Ergebnisse zeigen zu können!
Bei aller Aufregung macht mir diese aber auch Spaß und ich freue mich auf die Herausforderung!