Meine unten stehenden Beobachtungen sind genau so zu verstehen, wie schon treffend beschrieben:
ich947 hat geschrieben:
Bin immer wieder erstaunt, was den anderen so alles auffällt. Vermutlich komme ich erst wieder am Wochenende aus Zeit- und Lichtgründen zu den nächsten Fotos. Derweil werden Ideen ausgearbeitet.
Die einleitenden Worte von Blue lassen sich auch auf mich übertragen. Bei mir ist es auch oft meist jammern auf hohem Niveau und fragwürdig, ob ich es in der Situation besser gemacht hätte. Vieles fällt (leider) auch erst nach dem fotografieren auf.
Gerade das, finde ich, macht einen Vorteil eines gemeinsamen Projektes gegenüber dem allein experimentieren aus.
Zu den Bildern, Stand heute Nachmittag
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FMBrod (Fabio)
#1, #2, #1b, #2b: Das Messer mit Schriftzug/Logo
Sehr schönes Motiv, die Diagonale passt.
Mir fehlt etwas Konsequenz in der Gestaltung: Die Texturen des glatten Teils oben rechts (eher weniger), des Schliffes und besonders des Schiefers kämpfen gleichauf um Aufmerksamkeit. Zwischen Reflektionen auf dem Schiefer und dem Logo sieht es ähnlich aus.
Die bei weitem interessanteste Textur wäre für mich die des Schliffes. Leider läuft sie rechts unten in die Unschärfe und überstrahlte Reflektion. Ich würde daher versuchen, die Beleuchtung und Schärfeebene minimal anzupassen, um den Schliff besonders gut herauszuarbeiten und komplett scharf (siehe ich947) und kontrastreich abzubilden. Alternativ könnte ich mir einen scharfen Streifen in der zweiten Diagonale über das Logo mit gezielter Unschärfe links oben und rechts unten (Blende weiter offen) vorstellen. Dafür ist aber wahrscheinlich der Ausschnitt ein wenig zu klein.
Um den konkurrierenden Hintergrund zurück zu nehmen, würde ich das Messer ein Stück höher legen (siehe ich947), so dass der Hintegrund aufgelöst wird und gff. mit einem Blatt Papier das Licht dort gezielt etwas weicher machen - wenn möglich durch Abschatten, um den Helligkeitskontrast zum Messer zu verstärken.
Zum Logo: Die Reflektionen hast Du wirklich gut im Griff, die setzen gerade genug materialtypische Akzente, ohne zu zerfransen. Die schwarz-weiße Version funktioniert für mich weitaus besser, die Blautöne stehen unmotiviert (verwirrend) im sonst monochromen Bild. Hast Du eine Mischung von Lichtquellen verschiedener Lichtfarben?
Zum Tropfen bin ich allerdings bei pentidur: Trocken enthält das Bild schon mindestens zwei Hauptthemen (Schliff, Logo), allermeist genug!
#4, #5, #6 Dem Schneebesen kann auch ich in diesen Perspektiven wenig interessantes abgewinnen. Ich hab dazu noch eine Idee, die werde ich mal mit unserem testen.
#3 Solltest Du beim Griff die Imbalance der Farbtemperatur der Lichtquellen in den Griff bekommen und die Hinweise zur großflächigen Vordergrundunschärfe berücksichtigen, kann ich mir das als Komposition der Stukturkontraste von Heft, Griffschale und Hintegrund gut vorstellen, hier gern auch farbig, um das Holz plastisch hervorzuheben.
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ich947Vielen Dank für Deine ausführliche Beschreibung zum Herangehen. Wie joerg schon meinte, gibt's Deinen eigenen Überlegungen nur wenig hinzu zu fügen. Ich hab unsere Presse gestern wieder weggelegt. Die ist aus einem matt grauen Guss und wir hatten den Knoblauchvorrat am Wochenende schon verarbeitet.
#7-#9 Das Arrangement finde ich knapp überladen oder auseinander gezogen. Ich würde die Sachen nie so ablegen - die Knolle im Hintegrund wirkt auf mich unpassend. Vielleicht gerade wegen der Diskrepanz zwischen Schärfe und Größe im Stack. #10 ist viel stimmiger - zugreifen und loslegen! Mir gefällt der dunkle Hintergrund hier, ausnahmsweise. Hast Du schon 'mal versucht, ob und wie das Bildkonzept mit einer einzelnen Aufnahme funktioniert? Ggf. müsste der Knoblauch ein Stückchen vorrücken.
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pentidur#11/#12 Das Material ist faszinierend und sehr gut gezeigt. Wie den anderen auch, sagt mir die diagonale Anordnung mehr zu, vielleicht weil die parallele werder "exakt" sein kann, noch betont vom Rahmen abweicht, vielleicht aber auch nur, weil der rechte Teil perspektivisch nach hinten und aus der Schärfe heraus zu fliehen
scheint. Schaffst Du es eventuell, außerhalb des Stoßes der (Vulkanisier-)Form zu bleiben? Das würde die Abstraktion weiter perfektionieren, die ausgefransten Borstenränder wären für mich real genug, um es nicht steril wirken zu lassen. Als Variante wäre ich neugierig, wie der Pinsel mit Öl benetzt in dieser Vergößerung aussieht.
#13 Anders als bei #10 stört mich der komplett schwarze Hintergrund. Der Samen wirkt "ausgeschnitten" wobei immer so ein vages Gefühl von "abgeschnitten" dazukommt, selbst wenn ich rational weiß, wie das Bild entstanden ist.
Hintergrund hatte ich nicht ohne Grund auf meine Themen-/Aspekteliste gesetzt

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pstenzel#14 Muss es ein Stack sein? Wenn man bis f/22 abblendet, könnten die ca. 1,2cm Schärfentiefe bei 1:3 (geschätzt) genug sein. Ich bin für das einfachste zu haben, was möglicherweise funktionieren könnte. Bleib aber bitte dran und achte darauf, was die Kugeln zeigen werden, das ist ein richtig interessantes Objekt! Ich würde u.a. versuchen, den Stiel hoch zu legen, um die Tischkante auf der mittleren Kugel besser zu positionieren oder auch alle Kugeln "schweben" zu lassen.
Vielen Dank für die bisherigen Bilder und Diskussionen. Meine Ideen werden wahrscheinlich noch bis Donnerstag reifen müssen.