Mo 8. Jan 2018, 09:49
So, dann will ich auch mal.
Schön, dass es losgeht. Holgers (Asahi-Samurai) Vorschläge finde ich prima. Wir werden uns im ersten Monat sicher zusammenraufen. Da braucht es keine allzu starren Regeln sondern erst einmal Beispiele zur Diskussion.
Zunächst mein Ausgangspunkt: Makros mache ich gerne. Bislang fast ausschließlich im Freien und dort überwiegend Kleingetier und Botanisches. Ausrüstung ist ein wenig vorhanden: Makroobjektive mit 35, 80, 100 und 200mm Brennweite, Balgengerät, Zwischenringe, Umkehrringe, Vergrößererobjektive, ein Satz Reflektoren, Schwanenhals mit Pflanzenklammer, Berlebach Mini, Makroschiene (Billigteil), Blitzdiffusor für die Klappfunzel (Pringledose), ein paar manuelle Blitze und ei FGZ 360 II im Zweifel auch schon mal das 300 2,8 mit dem ganzen Zwischenringsatz. Mit etwas Glück kommt noch der MacroBot hinzu.
Die Aufgabe "Küchengerät" beinhaltet für mich ein paar Herausforderungen. Zunächst die Auswahl. Ich bin Naturfotograf. Da musste ich in der Küche schon etwas länger suchen, um ein Fotoobjekt zu finden. Flying Toaster ist schließlich etwas aus der Mode.
Die nächste Herausforderung war die Beleuchtung. 99% meiner Makros entstehen mit natürlichem Licht, ggfs. etwas balanciert mit Reflektoren oder abgeschattet. Selten auch mit der Klappfunzel als Unterstützung. Diese Aufgabe hier wollte ich mit Hilfe von Blitzlicht lösen.
Bevor ich mein Machwerk vorstelle ein paar Anmerkungen zu den bemerkenswerten Lösungen der Mitstreiter.
@Fabio (FMbrod):
#1 Hier gefällt mir die Diagonale. Auch die Beleuchtung finde ich grundsätzlich in Ordnung. Aber: Die Schieferplatte reflektiert zu stark. Vielleicht wäre das mit anders angeordneter Beleuchtung besser geworden, so dass die Platte matter und vor allem schwärzer erscheint. Die Gebrauchsspuren am Messer sind ok - wir machen hier ja keine Produktfotografie, wo alles wie geleckt aussehen muss. Schade finde ich, dass das rechte Schriftzeichen leicht aus der Schärfenebene gewandert ist. Die Reflektionen auf der Metalloberfläche sind keineswegs störend. Die gehören dazu.
#2 Ist natürlich Geschmacksache, aber für mich passt der Tropfen gar nicht. Wenn Tropfen, dann mit dem Bestäuber fein verteilt viele Tropfen. Aber nicht ein einzelner.
#3 Hier fällt die gelbe Reflektion auf der Schieferplatte auf, ebenso wie der helle Niet im Unschärfebereich des Vordergrunds. Dieses Bild verlangt meiner Meinung nach eine durchgehende Schärfe.
#4 Hier gilt bezüglich gelber Reflektion und durchgehender Schärfe das gleiche.
#5 Auch wenn es eine Schärfenebene gibt: Was willst du hier wirklich in den Fokus setzen? Die grellen Spiegelungen wirken auf mich recht störend.
#6 Dem Bild fehlt ebenfalls die durchgehende Schärfe. Den Ausschnitt finde ich nicht sehr spannend. Für ein Detail ist zu viel drauf, für den Überblick fehlen wesentliche Teile des Schneebesens.
Am besten finde ich aus deiner Auswahl die #1.
@ich947
#7 Sehr gut finde ich, wie auch bei den folgenden Bildern, dass Du dich nicht alleine auf das Gerät konzentrierst, sondern auch den Knoblauch dazu zeigst. Die Beleuchtung ist ausgewogen. Einzig störend wirkt auf mich der etwas unruhige Hintergrund.
#8 Mit der SW-Bearbeitung liegst dur richtig. Dem Bild fehlt die Farbe überhaupt nicht und die Strukturen treten in den Vordergrund.
#9 Durch die geänderte Perspektive ist nun mehr vom Griff der Presse zu sehen. Das finde ich gut. Der Hintergrund ist leider nun noch unruhiger.
#10 Grundsätzlich eine gute Idee, aber: Beim Griff sieht es so aus, als ob es nur eine kleine Schärfenebene gäbe. Dennoch ist auch der Pressenkopf scharf. Das wirkt etwas irritierend und ist wohl die Folge des Stackings. Störend finde ich die Person in den Spiegelungen.
Mein Favorit in deiner Auswahl ist die #10.
Nun meine Lösung der Aufgabe.
Ich wählte einen Silikon-Backpinsel und hatte vor ein minimalistisches Bild der "Borsten" zu zeigen. Bei dem Maßstab von etwa 1:1,5 bis 1:1 wir es mit der Schärfentiefe schon sehr dünn. Daher wählte ich bei 80mm Brennweite die Blende 16. Als Objektiv kam das Mamiya 645 Makro zum Einsatz, weil es so schöne Farben liefert und nicht die klinische Schärfe des 100er Pentax WR besitzt. Beleuchtet wurde mit dem FGZ 360II durch einen Diffusor aus Butterbrotpapier und einem Silber-Reflektor auf der anderen Seite. Kamera ist die K3II auf einer NoName Makroschiene und dem Berlebach Report. Der Blitz stand auf einem Pocketstativ und der Pinsel wurde von der "dritten Hand" gehalten - übrigens ein sehr nützliches Utensil bei Makroaufnahmen!
Zuerst mit horizontal ausgerichteten "Borsten"
#11
Belichtungsdauer: 1/180s
Brennweite: 80mm
Blende: 1:16
ISO: 100
Kamera: Ricoh Imaging Company, Ltd., PENTAX K-3 II
Und dann diagonal:
#12
Belichtungsdauer: 1/180s
Brennweite: 80mm
Blende: 1:16
ISO: 100
Kamera: Ricoh Imaging Company, Ltd., PENTAX K-3 II
Mal schauen, vielleicht mache ich noch zum freien Thema. Aber nun erst einmal weiter mit den Bildern der anderen Mitstreiter und reichlich Kritik.