[Projekt 15/05] 1 Kamera, 1 Linse:"Das besondere Portrait"

Bevor ich nun ein weiteres Bild einstelle, noch kurz ein paar Anmerkungen zu den abgegebenen Kommentaren:

mythenmetz hat geschrieben:#101 Trotz Verletzen der Regeln gefällt es mir sehr gut weil
-netter Ausdruck
-die Farbdominanz gelb/blau schön strahlt
-nichts ablenkt.
Gute Nacht
Hildegunst

Das Bild war eher ein Schnappschuß als ein Portrait. Die leuchtenden Farben fand ich aber auch sehr nett und passend zur Urlaubsstimmung.

sicknote hat geschrieben:Ich finde, dass es dein bestes portrait ist. Mit Abstand

Ist das Lob oder Tadel an meinen anderen Versuchen? Mein Ego schreit: das war Lob, nimm es an! Danke.

Palisander hat geschrieben:Hallo Thomas,
das Portrait Deiner Tochter wirkt sehr natürlich. An den beschnittenen Kopfpartien gehen für mich nichts verloren. Was Du hättest aber probieren können ist, mit dem Kamerablitz die Schattenpartie noch etwas aufzuhellen(-1 o.-2), oder besser noch mit Hilfe von Reflektoren(gold oder silber), die als "Studiozubehör" relativ günstig zu haben sind sowie leicht zu verstauen und somit auch gut in die Fototasche passen. Beauty-Shootings werden meist wegen des hohen Kontrastes am Strand mit diesen Teilen gemacht.

Die Anmerkung ist absolut richtig. Ich habe sogar einen Reflektor, jedoch ist der recht groß und ich habe mich daher entschlossen ihn nicht mit nach Florida an den Strand zu nehmen. Bei dem heutigen Portrait (siehe unten) kam er aber zum Einsatz.

ChristianB. hat geschrieben:#101 auch ein tolles Model aber ganz andere Stimmung. Die "gebrochenen" Regeln stören mich eigentlich wenig. Allerdings muss ich zustimmen das die Augenpartie etwas zu dunkel ist. Mit seiner "warmen" und "sonnigen" Stimmung hat mich das Bild sehr berührt.
#102 Wow, an alles gedacht. Portrait ist sehr stimmig mit ruhigem Hintergrund und gutem Licht. Du hast auch noch die Regel "Fokus liegt beim Portrait immer auf den Augen" beachtet. Allerdings ist die Schärfentiefe sehr gering. Ich hätte die Blende etwas mehr geschlossen.
Ich könnte mir vorstellen das diese Regeln auch bei Portraitaufnahmen eine Bedeutung haben. Ich bezweifele allerdings das man die bei Portraitaufnahmen immer beachtet. Bei dir hat es auf jeden Fall gut funktioniert.

Ich wollte zum einen die Couch, auf welcher der Kater lag, nicht in der Schärfe haben, trotzdem noch mit dem mäßig verfügbaren Licht leben, damit ich ihn nicht anblitzen muss. Daher habe ich die kleine Blendenzahl gewählt. Etwas größer wäre aber sicherlich schöner. Werde versuchen das bei besserem available light nochmal nachzustellen.

Okular hat geschrieben:So, nach ein paar Tagen Pause (einfach keine Zeit) möchte ich auch mal wieder meinen Senf zu einigen Portraits geben:
#101: Regeln sind dazu da bewußt gebrochen zu werden, das ist gar nicht das Thema. Hmm, ich weiß nicht so recht, es sind viele, zuviele(?) kräftige und konkurierende Farben und die Augen schwinden dagegen im dunkeln...

Keine Frage, die Augen sind zu dunkel. Über die knalligen Farben kann man streiten. Das Bild war spontan entstanden und ist ooC.

Danke an alle für das Feedback. Mal sehen, ob ich das ein oder andere hier in diesem Versuch verbessern konnte:

Datum: 2015-05-25
Uhrzeit: 03:35:55
Blende: F/1.4
Belichtungsdauer: 1/100s
Brennweite: 55mm
KB-Format entsprechend: 82mm
ISO: 100
Weissabgleich: Auto
Blitz: Flash did not fire, compulsory flash mode
Kamera: Ricoh Imaging Company, Ltd., PENTAX K-3
#104

Hallo,

leider bin ich auf meinem Shooting mit meinem 50mm statt dem 30mm unterwegs gewesen, so blieb wieder mal nur das Selfie.
Aber immerhin habe ich nun gelernt scharfe Bilder zu machen

Wieder mit dem Roundflash, dieses mal nicht auf der Kamera.
Bearbeitung in Darktable für den Look, und ein wenig doge & burn in Gimp.

#105



Datum: 2015-05-24
Uhrzeit: 21:07:54
Blende: F/8
Belichtungsdauer: 1/125s
Brennweite: 30mm
KB-Format entsprechend: 45mm
ISO: 200
Weissabgleich: Auto
Blitz: Flash did not fire, compulsory flash mode
Kamera: Pentax, PENTAX K-5

@pp jensen: es war ein Lob, sollte deine anderen Portraits nicht runtermachen.

#104: Klasse Kinderportrait. Gefällt mir persönlich sehr gut.

#105: Pose finde ich super. Auch den Blick. Ich hätte es aber mit einer weiter offenen Blende fotografiert. Mich persönlich stört die Blitzreflektion in der Brille. Nun eine kleine Frage, ich weiß nicht ob es an der EBV liegt oder woanders, versteh mich bitte nicht falsch. Oben rechts an der Stirn, sowie unterm Kinn und um den Mund herum sieht es aus, als ob du da was gelbes im Gesicht hast. Hast du da geburnt?

mythenmetz hat geschrieben:@kollege_tom: Diese Idee des Austauschs ist gut, aber ich als Amateur gehe da selten so geplant vor oder habe ein bewusstes Konzept, das ich versuche umzusetzen. Zumindest noch nicht. Vielleicht komme ich durch Projekte wie diese und durch Konzeptideen fortgeschrittener Lichtbildner mal dahin, aber noch habe ich da nicht viel zum Werdegang meiner Bilder beizutragen. Spontan, aus der Situation raus, oder plötzlich ein Bild im Kopf und dann hoffentlich das Model und die Kamera zur Hand...

Liebe Grüße
Hildgunst

Hey!

Sind wir nicht alle Amateure? Auch das Bild in deinem Kopf, das ensteht ja weil dir bestimmte Sachen mehr und besser gefallen als andere.
Die Gründe dafür sind doch im Endeffekt das (unterbewusste) Konzept in deinem Kopf. "Sieht so besser aus" ist quasi schon eine Gestaltungsidee - nur halt noch nicht ausformuliert

ChristianB. hat geschrieben:Hallo kollege_tom, ich habe dein Bild mit dem Rehgehörn bei tumblr gesehen. Sehr stark! Überhaupt finde ich deine Bilder sehr gut. Verstehe ich das richtig das du dieses Bild nochmal für diesen Wettbewerb erstellen willst?

Exakt, ich war jetzt wieder mit einer guten bekannten unterwegs und habe das Bild erneut aufgenommen. Der Unterschied ist halt etwas andere Lichtsetzung (Körper etwas mehr akzentuieren) und eine ganz leicht andere Körperhaltung. Gehörn und Schmuck und Haare sind wieder identisch Der größte Unterschied ist das Aufnahmemedium - in diesem Fall eben auf Kodak Tri X, dem Klassiker der SW Fotografie.

ChristianB. hat geschrieben:

Dazu lasse ich euch mal an meinem "Grundkonzept" teilhaben - ggf. ist es ja bei einem von euch ähnlich gelaufen und ihr könnt uns auch eure Idee und/oder die Herangehensweise für das finale Bild mitteilen?

Das finde ich ist eine sehr gute Idee! Das macht diesen Projekt Thread zu etwas bei dem wir alle etwas ungewöhnliches lernen können.

Lasst mich an euren Gedanken dazu teilhaben - ggf. habe ich ja auch nur eine Schnapsidee.

Absolut keine Schnapsidee. Ich freue mich auf die Diskussion.

Vielen Dank für das Lob
Der Film trocknet gerade und wird heute oder morgen gescannt. Wo ist eigentlich der finale Thread?

Hier nochmal ein anderes Bild, eher klassisch Graustufenlastig ohne Push durch längere / heißere Entwicklung:

#106
P67 & 165/2.8, Fuji Acros 100 (EI 80), Moersch Finol, auf 2:3 beschnitten.

#106

#106

Hier ist mir untenrum zu viel raum, ansonsten find ichs Klasse. Ich möchte auch immer ganzkörperaufnahmen machen und scheitere meist dran. Ich finde es echt schwer da die Augen scharf zu bekommen. Nen Tipp diesbezüglich und auch was blende angeht fand ich Klasse.

sicknote hat geschrieben:#106

Hier ist mir untenrum zu viel raum, ansonsten find ichs Klasse. Ich möchte auch immer ganzkörperaufnahmen machen und scheitere meist dran. Ich finde es echt schwer da die Augen scharf zu bekommen. Nen Tipp diesbezüglich und auch was blende angeht fand ich Klasse.

Hey!

Den Raum unten habe ich aufgrund der Schatten gelassen. Irgendwie haben es die mir in letzter Zeit sehr angetan.
Fand es irgendwie spannend den parallel zum Schatten der Dame auch den größeren Gebäudeschatten mitzunehmen - kann aber natürlich verstehen wenn einem das "zu viel" ist.

Bei so einer Ganzkörperaufnahme steht man ja schon durchaus relativ weit weg, an APS-C dürfte man mit einem 50er dem Bildeindruck relativ nahe kommen. Die Blende war ziemlich geschlossen, da ich den Hintergrund eben nicht verfließen lassen wollte, wenn ich mich richtig erinnere f16 oder f11. An APS-C müsste man da natürlich deutlich weiter öffnen aufgrund des kleineren Aufnahmeformates.

Scharfstellung nehme ich bei solchen Aufnahmen eigentlich immer manuell vor, meist auch außerhalb der Schnittbildmattscheibe - ich vermeide es fast immer zu verschwenken. Digital würde ich da wohl höchstwahrscheinlich LV nutzen.

Das technisch spannendere an diesem Bild war für mich die Belichtung - für mein menschliches Auto waren die Kontraste deutlich härter da es durchaus strahlender Sonnenschein war der von rechts oben kam. Die normale Belichtungsmessung auch meiner digitalen Kameras stieg da ziemlich aus, speziell da der Jumpsuit ja einfach schwarz war. Hier schlägt für mich immer die Stunde der Handbelichtungsmesser - eine Objektkontrastmessung zwischen Gesicht und Jumpsuit zeigte dann knapp 2 Blenden Unterschied, mit der alten Regel "Belichte auf die Schatten, entwickle auf die Lichter" im Hinterkopf habe ich mich dann für eine Belichtung leicht über dem schwarzen Jumpsuit entschieden. Theoretisch war das Gesicht dann ja deutlich überbelichtet, Negativmaterial ist da aber ziemlich unempfindlich zumal ich ja auch noch auf die Lichter entwickeln konnte.

Ohne externen Belichtungsmesser hätte ich wohl das Gesicht per Spotmessung angemessen und dann mit dem Jumpsuit verglichen. Erfordert dann halt ein wenig Kopfrechnen, mein Beli kann mir Objektkontrast und Beleuchtungskontrast so per Skala anzeigen.

Gruß,
Tom

Da mich das Thema sehr interessiert, muss ich ab und an was loswerden, sorry!

Zu Bild 104

Dieses Bild ist technisch perfekt und es wirkt, sorry(!), so nett und adrett wie ein Schulfoto. Wenn Du für ein Fotogeschäft arbeiten müßtest, wäre wohl das Dein Job: jeden Tag solche Bilder zu machen, um die Kundschaft zufrieden zu stellen. Irgendwie kann ich mir aber nicht vorstellen, dass das die Bilder sind, die Du auch selbst als "besondere Portraits" bezeichnen würdest. Bitte verstehe das als Aufforderung, weiter an Deinen eigenen Ideen zu arbeiten. Das ist wie beim Kochen: irgendwann legst du die Bücher beiseite und kochst frei Schnautze...

Bild 105

Selbstportraits sind immer schwierig, da man Täter und Opfer zugleich ist. Wie schau ich, wie will ich wirken, das Ego spielt da eine gewaltige Rolle mit bei dem Thema, hab ich selbst schon gemerkt...

Gesichtsausdruck und Körperhaltung (Arme verschränkt!): wirkt reserviert/verschlossen auf mich. War das Deine Intention, so zu wahrgenommen zu werden?
Den Eindruck hatte ich auch: das gelbe um Deinen Mund und an der Stirn. Vielleicht konntest Du das an Deinem Monitor gar nicht erkennen, weil die Farben dort etwas anders eingestellt sind?
Was mir jedoch sofort ins Auge stach, war Deine Position so dicht gedrängt vor einem Stück Stoff, das zudem oben noch so seltsam eine Kante bildet, anstatt wie ein z.B. ein Vorhang natürliche Falten zu schlagen. Da braucht es etwas Abstand, da sonst der Eindruck von Enge/Platzmangel entsteht.

Bild 106

Technisch perfekt, bis auf die helen runden Flecken/ Streifen in den Wolken, aber Körperhaltung (Beine verschränkt, der rechte Arm/Hand verborgen) und Gesichtsausdruck zeugen ein wenig von Befangenheit. Zudem geht der Portraitcharakter bei soviel Abstand etwas verloren und eher in die Richtung eines Reisefotos.

Grüße,
Palisander

Palisander hat geschrieben:Bild 106

Technisch perfekt, bis auf die helen runden Flecken/ Streifen in den Wolken, aber Körperhaltung (Beine verschränkt, der rechte Arm/Hand verborgen) und Gesichtsausdruck zeugen ein wenig von Befangenheit. Zudem geht der Portraitcharakter bei soviel Abstand etwas verloren und eher in die Richtung eines Reisefotos.

Hey Palisander, danke für den Hinweis. Waren Staub / Fussel / Flecken die ich übersehen hatte. Fehler korrigiert.
Was die Pose bei dir auslöst finde ich gar nicht so verkehrt. Muss ja nicht immer "schön" sein

Gruß,
Tom

Hallo Tom,

ist auch nur die Meinung eines Zaungastes...

Ich wollte, ich könnte auch Anlass zu Eurer Kritik geben. Bin ja selber schuld, dass ich so zögerlich war!

kollege_tom hat geschrieben:Sind wir nicht alle Amateure? Auch das Bild in deinem Kopf, das ensteht ja weil dir bestimmte Sachen mehr und besser gefallen als andere.
Die Gründe dafür sind doch im Endeffekt das (unterbewusste) Konzept in deinem Kopf. "Sieht so besser aus" ist quasi schon eine Gestaltungsidee - nur halt noch nicht ausformuliert

Ja, aber bei manchen von uns Amateuren sieht man schon, dass in den Bildern mehr Vorüberlegungen stecken sowie ein besserer Blick in der Bildgestaltung, Sachen zu eliminieren oder bewusst einzubinden, die mir erst in der Nachschau oder auf Hinweis auffallen. Und die Bilder sind mir vor Entstehen so unbewusst, dass ich sie mir nicht hervorholen kann. Z.B. meine #100, da habe ich einfach in der vagen Hoffnung, bei einem Spaziergang noch ein Bild für das Projekt zu machen, die Kamera mitgenommen. Nachdem ich alles mögliche abgelichtet hatte, habe ich meine Tochter an eine Laterne gestellt und rundherum photographiert. War nix. Licht stimmte nicht, Hintergrund störte... Und währen ich die Bilder auf dem Display checkte verkrümelt sich das Blag und kuschelt mit der Statue , die ich gar nicht wahrgenommen hatte. Probeaufnahme, Position und Pose korrigiert - fertig. Hm, Portrait oder Schnappschuss? Jedenfalls lag zunächst keine Gestaltungsidee oder ein Konzept zu Grunde.
Anders meine #84, da hatte ich mal eine Idee, die Umsetzung war aber eher zufällig. Mir spukte Sicknotes Mirka, d.h. das Bild, wo sie das Licht von rechts bekommt, im Kopf herum. Ich hatte die Idee jedoch für mich verworfen, da ich keine Ahnung hatte, wie ich das ohne Studio mit einem Weitwinkel hinbekommen sollte. Da stolper ich immer wieder über das Hintergrundproblem. Und ein Zimmer komplett ausräumen wollte ich nicht. Plötzlich fiel mir da die Lichtsituation an unserer Haustür ins Auge - das könnte einen guten Kontrast ergeben. Kind gerufen (war froh den Vokabeln zu entkommen), ihren besten Blick kenn ich mittlerweile, und eine Serie geschossen. Etwas variiert um zur besten Wirkung zu kommen, aber auch relativ schnell fertig. Das war jetzt ein Photo, wo schon relativ viel Vorgedanken drinstecken. Irgendwo zwischen diesen beiden Extremen bewege ich mich - aber diese totale Sorgfalt, ein Bild bis ins Detail vorauszuplanen und beim Blick durch den Sucher jedes Detail im Auge zu haben - das fehlt mir (noch). Aber vielleicht entwickel ich mich da durch den Austausch hier noch weiter.

So, nun zur Kritikerrunde
#102 Super, durch den dunklen Hintergrund schön freigestellt, hätte aber für mich (Geschmacksache?) von Nase bis Auge scharf sein dürfen, d.h. ggf doch etwas ablenden.

#103 gefällt mir gut, SW passt, da ist Musik drin. Ich persönlich bin nicht so ein Freund von Rahmen...

#104 ist mir eigentlich zu perfekt, da fehlt das individuelle. Solche Bilder hängen mit austauschbaren Gesichtern auch bei mir. Jedes Schuljahr aufs Neue... Der Schnappschuss #101 hat mich da mehr angesprochen. Technisch habe ich aber hier nichts zu meckern, das ist gut gemacht.

#105 ziemlich gelungenes Selbsportrait, unten noch etwas beschneiden, das T-Shirt geradeziehen und die Spiegelung aus der Brille weg wären noch Verbesserungsvorschläge meinerseits.

#106 gefällt mir sehr gut, finde auch den Schnitt passend. Weiss nur nicht, ob ich das als Portrait bezeichnet hätte.

Kritische Grüße ohne Vor- oder Hintergedanken
Hildegunst