Ketten-Challenge? Nix wie weg!
Also erst einmal ins Auto gesetzt und losgefahren. Und plötzlich sehe ich dieses Schild. Was buckelt der Händler da: Senf und Senfkörner? Das passt ja doch ganz gut zur Challenge. Also nochmals anders überlegt und der Sache nachgegangen.
#1
So sehen sie also aus, die Samen des weißen Senfs. Es gibt auch noch braune und schwarze. Aber die hauptsächlich werden hierzulande die weißen Körner verarbeitet.
#2
Das Schild hängt an der Senfmühle in Montjoie oder Monschau, wie es seit 1918 heißt. Die Senfmühle gab es aber schon etwas früher...
#3
Zur Mühle gehört ein Restaurant, eine Weinhandlung und ein kleiner Laden. Wein und Senf? Das gehörte schon bei den Römern unbedingt zusammen.
Und wenn man schaut, welche Senfsorten der Laden anbietet und wie der Senf im Restaurant und in verschiedensten Produkten weiterverarbeitet wird, da kann man nur staunen. Schokolade mit Schwarze-Johannisbeeren-Senf, Senfpralinen und und und... Am besten seht ihr euch die Senfmühle einmal selber in Monschau an.
#4
Apropos: Warum das Schild an der Mühle französisch ist und Monschau einen französischen Namen hatte? Das hängt mit unserer wechselhaften Geschichte hier im Eifeler Grenzland zusammen. Von der Senfmühle bis nach Belgien sind es etwa 200 Meter. Das hängt damit zusammen, dass die inzwischen stillgelegte Bahntrasse aufgrund es Versailler Vertrages seit 1920 belgisches Staatsgebiet ist. Und wenn man sich von Monschau aus nach Belgien begibt, dann befindet man sich auf dem Gebiet der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens. Die Kreise Eupen und Malmedy waren zwischen 1915 und 1920 preußisch. Naja, und vor der preußischen Zeit waren hier mal die Limburger, mal die Franzosen und weiß der Teufel, wer sonst noch alles. Französisch ist jedenfalls in unserer Region so häufig anzutreffen wie Deutsch auf der anderen Seite der Grenze, in Namen, in der Umgangssprache oder in den Ortsbezeichnungen.
Und in Folge der Schengener Abkommen merkt man inzwischen nicht einmal mehr, wenn man die Staatsgrenze überschreitet. Die EU ist für unsere Region ein Segen ohne Beispiel. Wenn es sie nicht gäbe müsste man sie erfinden. Soweit mein Senf dazu.
Geschichte erleben geht in Monschau ganz gut. Hier das
und die Evangelische Stadtkirche:
#5
Die Rur mit einigen der vielen historischen Fachwerkbauten und der Haller-Ruine:
#6
Speziell für Fotografen gibt es auch Besonderheiten. Dieses Museum habe ich noch nie besucht. Muss ich irgendwann einmal machen.
#7
Gerne empfehlen möchte ich das
welches inzwischen von Fotografie Forum genutzt wird. Hier gibt es ständig wechselnde Fotografieausstellungen namhafter internationaler Fotografen. Der Eintritt ist frei.
#8
Und wer nach einem Stadtbummel und nach der Einkahr in einem der vielen Restaurants noch nicht müde ist, der kann gerne noch dem Eifelsteig weiterfolgen, der von hier aus nach Norden bis Kornelimünster und nach Süden bis nach Trier verläuft. Es lohnt sich!
#9
Ich hoffe, dass Uwe und das geschätzte Publikum mit meinem Senf zufrieden ist und der Staffelstab weitergereicht werden kann.
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Naturfotografie in der Eifel