Frank aus Holstein hat geschrieben:
@ abacus
Aber vergiss nicht, den ersten Tagebucheintrag machst du mit Bildern.

Ein Geständnis – ja, gerne, ich hatte allerdings am Weg von United Camera
zuerst vergessen die K-1 II von Kunstlicht auf Tageslicht umzustellen und
so waren die Aufnahmen zum Teil nicht so, obwohl ich für unseren opener ein
schönes Motiv hatte. Es war um die Mittagszeit, also auch nicht so das wahre
Ding, also nachsitzen. Die Aufnahmen entstanden zum Teil in einem Bauwerk,
da fiel es nicht so auf, es war allerdings Mischlicht im Spiel, also auch nicht der
wahre Hit.
Bei der Intro werde ich auch die Wahl des Objektivs näher begründen, vorab,
es soll etwas mehr als ein 35er an FF zeigen. Die Überlegungen fußen auf den
letzten großen Job den ich mit Pentax umgesetzt habe, es waren da mehr als
3.000 Gutachten zu erstellen, die u.a. mit der Wahrnehmung zu tun hatten,
mit dem was wir in Bewegung, im Stehen und dann bei fokussiertem Betrach-
ten im Blickfeld haben. Es entstanden im Prinzip Bildserien zu drei Aufnahmen
im Ambiente, wovon eine dann Basis für eine 3d-Simulation per CAD wurde in
die die Konstruktionen implementiert wurden. Diese Aufnahmen wurden dann
mit dem 28er Shift aufgenommen. Diese Sache war für die Öffentlichkeit der
wesentliche Punkt, intern jedoch auch die Bewertung des Trägerobjekts samt
statischem Zustand um die Dinge umsetzen zu können.
Eine FF wäre naturgemäß der Hammer gewesen, auch wenn die nur 6 Mpix ge-
habt hätte. Es wurde diskutiert eine Kodak DCS Pro 14n anzuschaffen, allein es
gab in diesem Kontext diverse weitere Probleme, der Preis wäre dabei vollkom-
men egal gewesen, die Version DSC Pro 14nx entsprach mehr der Vorstellung
und im Status DCS ProSLR/n war dann der analoge Weg bereits derart als Stan-
dard implementiert, dass man es dabei beließ.
Das lokale Kleinlabor wurde am Abend mit 6 Filmen beliefert und am nächsten
Tag um 9 Uhr waren die Abzüge abhol-/mitnahmebereit, wurden gescannt und
an die Planer ausgeliefert, das lief damals analog, wie zuvor auch bei einem
Projekt das ich betreute, Datentransfer per Disketten, am Freitag am Abend
mitgenommen und in den Postkasten des Subplaners eingeworfen und am Mo
wieder an den externen Planungsort mitgenommen – Datentransfer per Akustik-
koppler war ein Unding und zum Scheitern verurteilt, aber so war das vor der
Jahrtausendwende.
Aus diesem background fiel meine Wahl auf das 28er, weil es ein wenig mehr
als den üblichen Blickwinkel eines 35er einfängt, das unserem Blickwinkel und
der primären Aufmerksamkeit bei langsamer Bewegung ohne hin- und herzu-
sehen entspricht, ein 24er zieht bereits zu viel aus dem Umfeld ein.
So viel zu der Grundmotivation der Sache. Aus meiner Sicht, Aufnahmen ooc
ohne allzuviel Nachbearbeitung, jedoch auch dem Experiment durchaus aufge-
schlossen, "nix ist fix, alles ist flux" als Motto.
Wenn ich mir hier die vielen großartigen Aufnahmen, speziell Naturaufnahmen
ansehe, ich bewundere diese, sehe ich wie reduziert mein Arbeitsspektrum ist,
das sich auf den Raum und seine Begrenzungen, Bauwerkskulissen, Bauwerke
und deren diversen Krankheiten beschränkt.
Es ist mir ein Anliegen über meinen Rand hinaus die Gedanken anderer zu dem
Thema kennen zu lernen.
abacus