Mi 31. Jul 2013, 16:29
micvollmer hat geschrieben:Das "Täuschen" der "Opfer" macht er ja vielleicht nicht aus reiner Boßheit, sonden weil es anders (leider) nicht geht.
zum Ausdruck bringen. Bosheit möchte ich hier gar nicht mal unterstellen, auch wenn die Bezeichnung "Trickbetrüger" das vielleicht nahelegt. Was ich damit sagen wollte ist, dass er trickst und täuscht um die Leute im jeweiligen Moment um ihr Mitspracherecht, vor allem ihr Widerspruchsrecht, zu "betrügen" und sich so Scherereien zu ersparen.ich hat geschrieben:...versucht an seine Beute (also das Bild) zu kommen.
Mi 31. Jul 2013, 17:13
eMeM hat geschrieben:Hallo zusammen!
...
Er legt vieles dar dem ich mich vorbehaltlos anschließen würde. Etwa, das mehr räumliche Nähe zur fotografierten Person eine gewisse Intimität ins Bild bringt oder dass der Blickkontakt mit der Kamera ein Bild aufwerten kann. Dass das Wichtigste ist den entscheidenden Moment einzufangen und dass die Bildgestaltung der Technik übergeordnet werden sollte. Vor allem aber, dass man eine gewisse Neugier für alles Menschliche benötigt um richtig gut zu werden.
In anderen Punkten ist er mir zu radikal. Am besten kein Beschnitt, keine EBV, keine manuellen Spielereien an der Kamera und keinerlei Kontakt mit den Personen die man ablichtet? Nicht meine Sichtweise. Er schildert aber nachvollziehbar wie er zu seinen Standpunkten kommt, ob man sie nun teilt oder nicht.
...
Der Fotograf ist hier ein egozentrischer Jäger und Sammler, ein "Kriegsberichterstatter" der schnell einrückt, seine "Opfer" wählt und "abschießt" um dann genau so schnell und lautlos wieder zu verschwinden. Zustimmung? Leute, bitte, ich mache Kunst hier! Er ist ein Trickbetrüger, der mit Verkleidung und psychologischen Täuschungsmanövern versucht an seine Beute zu kommen. Mit dem "netten Onkel mit der Kamera" hat das nichts mehr zu tun.
Vielleicht kann herausragende Street-Fotografie nur so gelingen wie es Leuthard in seinem Buch skizziert. Um das zu beurteilen fehlt mir die Erfahrung. Jedoch fühle ich mich zum jetzigen Zeitpunkt mit dem was das Buch andeutet unwohl.
Mi 31. Jul 2013, 17:42
micvollmer hat geschrieben:...An einer Stelle ist er mir aber auch zu radikal. Sein bekundetes Interesse an den Menschen ist ein rein optisches (was er ja auch zugibt). Ein nachträglichs, vielleicht sogar freundliches Gespräch würde ich nur von seinem Hauptziel abhalten und ist daher unerwünscht. Das mangelde Interesse am eigentlichen Menschen kann ich nicht nachvollziehen. In seinen Bildern tauchen Menschen oft nur als Belebung grafischer Arangements aus Architektur auf. Sie sind austauschbar und müssen nur an der richtigen Stelle im Bild auftauchen.
Mi 31. Jul 2013, 22:03
Hannes21 hat geschrieben:yersinia p. hat geschrieben:Hannes, tu mir den Gefallen und bleib bei Deiner bisherigen Art der Streetfotografie. Deine Bilder finde ich allemal besser als die von Herrn Leuthard.
yp
Hiu, das ehrt mich jetzt natürlich und macht mich auch verlegen, ...
Mi 31. Jul 2013, 22:28
Mi 31. Jul 2013, 22:49
Mi 31. Jul 2013, 22:51
Mi 31. Jul 2013, 23:26
Nordicdog hat geschrieben:.
Und vorhin habe ich mich in diesem Zusammenhang an ein Buch erinnert und kurz reingeblättert (ich hab' mal über lange Jahre Austellungskataloge von Fotoausstellungen gesammelt): Josef Koudelka "Exils". Vermutlich ist das "street" - für mich ist das mit Sicherheit aber eine ganz ganz andere fotografische Liga (Der Suchbegriff Josef Koudelka in google-Bilder liefert genug Ergebnisse).
MartinaK hat geschrieben:Nachdem ich diesen Faden so halbwegs durchgelesen hatte, wollte ich doch endlich mal wissen, über was Ihr redet. Und ich war - wirklich!! - schockiert! Nicht nur, dass ich solche Motive eigentlich jeden Tag ablichten könnte, wenn ICH es wollte!!! - es entsetzte mich auch die Intimität der Aufnahmen, das Eindringen in die Privatsphäre der Abgelichteten... und die Überlegung, ob er auch von jedem der Fotografierten ein Modellrelease Contract hat.
Eben das "ins Intime der Menschen" Eindringende hält nich persönlich davon ab, diese Art der Fotografie zu betreiben. Denn ich weiß nicht, was ich da ablichte.. was die Hintergründe sind.
Nein, von so etwas halte ich nix!
MartinaK hat geschrieben:Ach ja...
http://www.youtube.com/watch?v=ajVLAMB7GTM
Es geht um die Fotografie von Menschen...
Mi 31. Jul 2013, 23:47
Zitat aus dem Buch Seelenraub hat geschrieben:Ja, es gibt noch eine weitere Hürde, welche viele Fotografen davon abhält, auf der Strasse zu fotografieren. Das liebe Gesetz. Der wohl grösste Diskussions-punkt wo jeder ein Jurist ist, der mitdiskutiert. Ich bin nicht Jurist und kenne das Gesetz nicht besonders gut. Ich weiss aber, dass in den meisten Ländern das Fotografieren im öffentlichen Raum überhaupt kein Problem ist. Ich bin auch der Meinung, dass dies auch ein Deutschland so ist. Aber darauf möchte ich eigentlich nicht eingehen, weil dies zu sehr ins Detail geht.
Zitat aus dem Buch Seelenraub hat geschrieben:Was sicher verboten ist, das ist die Veröffentlichung eines Bildes, wo Personen drauf sind, die dieser Veröffentlichung nicht zugestimmt haben. Also sind
alle meine Fotos im Internet rechtswidrig. Nun werde ich oft gefragt, wie ich damit umgehe. Ganz einfach. Ich trage das Risiko, weil mir der Aufwand zu gross ist, jeden um eine Unterschrift zu bitten, ihm einen Release Vertrag unter die Nase zu halten und ihm seine Rechte vorzulesen.
Zitat aus dem Buch Seelenraub hat geschrieben:Es ist also alles eine Frage des Aufwandes. Natürlich bleibt meine Art der Fotografie verboten, egal warum ich das mit den Verträgen nicht mache. Ich müsste meine Passion aufgeben, wenn ich mich an die Vorschriften des Gesetzes halten möchte, weil es viel zu aufwendig ist. Aber daran wäre gar nicht zu denken.
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