Also, im Nachhinein einmal ein paar Gedanken vorab.
Nach den ersten Beiträgen dachte ich, hätte ich doch nur nichts zur Geschichte des Bildes geschrieben. Irgendwie hatte ich Anfangs das Gefühl, dass das die Bildentwicklung in eine gewisse Richtung "geschubst" hat, aber meine Sorgen waren umsonst, auf Eure Kreativität ist verlass.
Das Bild war kein Schnappschuss muss ich gestehen
, es gibt Bilder davor und danach. Also der Fehler des Bildes ist meine prinzipielle Unfähigkeit mitunter die Richtige Wahl der Paramter des Belichtungsdreieck mit einer schönen Komposition zu kombinieren. Bernd's Analyse ist schon die Richtige, nur die Ursache war die Falsche
. Zwischen den Bildern habe ich irgendwie versucht, dass was ich sah (und das Auge sieht ja komplett anders (dynamisch, sowohl was Entfernung als auch Fokus angeht)) in ein Bild zu bekommen. Manche sagen ja, fotografieren heisst sehen lernen, mich amüsiert dieser Satz immer. Letztlich ist es eher ein Transformieren lernen. Unser Auge schaut 3D (dadurch wird Regen zB einfach sichtbar), Regen oder Schnee in einem Bild sichtbar zu machen, dass dann auch sonst noch funktioniert, ist alles Andere als trivial. Mit Transformieren meine ich, wie bekomme ich diese Fotositution in ein "plattes" 2D Bild, so dass unser wunderbares Auge (und das interpretierende Gehirn dahinter) danach wieder ein spannendes 3D-Bild wahrnimmt. Denn darum geht es bei Regeln wie goldener Schnitt etc. Auch der Fokus war richtig gesetzt, wie man an den "stehenden" Füssen sieht, die Unschärfe ist Bewegungsunschärfe, diese war gewollt (fälschlicherweise) mit der Absicht Dynamik zu erzeugen, aber halt nicht ganz Zuende gedacht. Durch diese lange Verschlusszeit wird der Regen mehr oder weniger unsichtbar. Warum ich das Schreibe? Nun Ihr habt das, was dem Bild fehlt, durch Bearbeitung "umgemünzt", das finde ich spannend und top. Da bin ich weit weg davon, mit meinen Bearbeitungskennntnissen.
@methusalem: Schnitt auf's Wesentliche. Die Idee mit der Doppelbelichtung gefällt mir sehr gut. Die Helligkeit des Bildes auch. S/W war auch meine Wahl. Die Lichter sind gut herausgearbeitet. Etwas ungewöhnlich ist, dass Du den Partner komplett ertränkst.
@mesisto: Auch mein erster Ansatz üblicherweise. Ist ein Bild nicht stimmig, radikal beschneiden versuchen. Das ist hier schön ausgeführt. Die Farbentwicklung passt zum Wetter. Das klamme Wetter kommt durch die Haltung und den Gesichtsausdruck gut zum Ausdruck, das ist schön herausgearbeitet.
@AndiKausG: Motion blur, kannte ich noch nicht. Das ist sehr schön benutzt hier. Das gelb, das blau und das grau dazwischen ergeben eine schöne Farbkomposition. Der pep-up passt. Den Schirm zu "verschmieren" löst ein Problem des Farbbildes, er ist deutlich zu dominant. Die Kompostion entspricht nahezu dem Ursprung. Der Motion Blur simuliert den Regen, sehr schöne Idee.
@Jürgen: S/W war auch meine Idee. Die Komposition auf's Paar reduziert und die störenden Personen gestempelt, ein gute Idee. Bei der S/W Entwicklung hast Du die Lichter hochgenommen, dadurch entsteht eine Regendynamik, gefällt mir sehr.
@Corax: Klasse Idee. Auch mit der Wasserbehandlung. Extremer Schnitt passt zum Postereffekt. Schön ist es die Farben zu belassen.
@Susann: Fehlt der Regen, einfach in der der Bearbeitung addieren. Super. Alles was stört wegbearbeitet. Eine schöne Lichtsetzung dazu. Was bleibt ist eine Andeutung, ein mystisches Bild.
@_Sharky_: Hier finde ich die Dynamik am Schönsten. Dazu hell bearbeitet. Die Lichter sind gut gesetzt. Wie im Ursprungsbild dominiert der Schirm.
@snafu: Das wirkt fast wie ein HDR Bild. Die Schirm etwas verschwommen, gefällt mir. Das helle Licht entspricht der Situation vor Ort. Die Gesichtszüge der Frau sind schön zu sehen. Wetterwiederspiegelung.
Meine Wahl: ein Unentschieden zwischen AndiKausG und Susann. Die Würfel fallen auf Susann
.
So zum Schluss noch meine Variante, ähnlich zu Jürgens. Aber seine Lichterbearbeitung und die Nutzung des Stempelfeatures machen es doch deutlich besser
.