Zunächst einmal finde ich es sehr schade, dass ich mich forumsmäßig kaum bis gar nicht einbringen kann. Es sind mit Sicherheit in den letzten viele tolle Fotos hinzugekommen, die mir entgangen sind.
Da in den letzten Tagen hier in diesen Thread Bewegung reingekommen ist, ein paar Reaktionen / Anworten / Positionen von mir:
1. Termin / JahrZwar hoffe ich es, aber ich glaube nicht daran, dass sich die grundlegende Situation mit Krieg und Corona irgendwie verbessern wird. Insofern macht es meiner Meinung nach keinen Unterschied, ob wir das UT 2023, 2024 oder 2025 machen. Eher vermute ich, dass es wegen Inflation und Anreisemöglichkeiten (unten mehr dazu) immer schwieriger werden wird, je länger man wartet.
Im Herbst hat insofern den Vorteil, dass es nicht mehr so extrem heiß ist. Und natürlich ist es eine sehr fotogene Jahreszeit.
Ich wäre in der Lage, ein rein auf Krakau beschränktes UT auch sehr kurzfristig auf die Beine zu stellen und so zu improvisieren, dass wir was Schönes und Sinnvolles erleben. Anders verhält es sich mit dem Rahmenprogramm, also zum Beispiel Ausflüge in die Tatra oder Treffen mit den polnischen Pentaxians, sowie mit einer gemeinsamen Anreise. Insofern denke ich auch, dass eine möglichst frühzeitige Planung sinnvoll ist.
2. Krieg / FlüchtlingeIch möchte noch einmal betonen, dass Krakau für den Fall eines Querschlägers weit genug von der Grenze entfernt ist. Einen direkten Angriff Russlands auf Polen oder Litauen kann man leider nicht zu 100 % ausschließen, aber auch nicht einen direkten Angriff per Raketen auf Berlin oder andere deutsche Städte. Das wird beispielsweise in russischen Medien seit Monaten und länger schon offen diskutiert. Sollte ein NATO-Mitgliedsland angegriffen werden, egal ob nun Polen, Litauen oder Deutschland, tritt der Bündnisfall ein. Insofern ist die Sicherheitslage für Polen meiner Meinung nach keine andere als für Deutschland. Sollte es (kurz) vor dem UT zu einer weiteren Ausweitung des ja schon seit 2014 geführten Krieges kommen, blasen wir alles ab und werden noch ganz andere Probleme haben. Auch aus anderen Gründen (siehe unten) würde ich empfehlen, so zu buchen, dass man alles kostenfrei stornieren kann, wenn es denn möglich ist.
Was die Flüchtlinge betrifft, haben wir inzwischen mehr ins Umland gebracht, manche sind auch (meiner Meinung nach viel zu früh, aber die verschiedenen Gründen dafür kann ich auch verstehen) in die Ukraine zurückgekehrt. Da von zweifelnden Touristen immer wieder Fragen dazu kommen: Zu keiner Zeit hatten wir hier Zeltstädte, chaotische Flüchtlingslager oder irgendeine Überlastung der touristischen Infrastruktur. Fast alle der Flüchtlinge sind in Privatwohnungen, bei Familien oder so untergebracht. Wenn man nicht Polnisch oder eine andere slawische Sprache spricht, wird man die Flüchtlinge noch nicht einmal erkennen. Das Allerschlimmste, was einem passieren kann, ist, dass man selbst für die Marienkirche Eintritt bezahlen muss, während ukrainische Schüler oder Familien umsonst reinkommen. Oder man kommt an einem Solidaritätskonzert vorbei, sieht ukrainische Flaggen oder die Türen der Ruhestation beim Bahnhof für weiterreisende Flüchtlinge. Das ist alles.
3. AnreiseFlugzeug: Die chaotischen Zustände auf deutschen Flughäfen werden bis 2023 hoffentlich Geschichte sein (ein Stadtführerkollege hat eine 7-Tages-Gruppe verloren, da sie "nur" 4 Stunden vor Abflug da waren, das war zu spät). Aber hinzukommen Annullierungen von Flügen. Zwar gab es das immer schon, aber seit der Pandemie kommt es immer häufiger vor, dass Fluggesellschaften Flüge kurzfristig canceln, teils auch die umgebuchten Ersatzflüge, also mehrmals. Und das betrifft längst nicht nur die Billigflieger, sondern beispielsweise auch die Lufthansa. Vorteil bei der LH ist allein, dass es wegen mehr Verbindungen eine größere Chance gibt, einen anderen Flug nah am ursprünglichen Termin zu bekommen.
Bahn: Eigentlich mein liebstes Verkehrsmittel zum Reisen, aber rund 7 Stunden Fahrtzeit mit dem EC Wawel ab Berlin, plus die Probleme für alle, die es per Bahn erst einmal bis Berlin schaffen müssen. Meine Erfahrungen der letzten Jahre mit der Deutschen Bahn sind leider katastrophal, auch beim Jahrestreffen in Freiburg gab es ja ein paar Berichte, da habe ich reingelesen.
Auto: Wäre für das UT meiner Meinung nach das geeignetste Verkehrsmittel, am besten mit Fahrgemeinschaften. Keine Probleme mit dem Kameragedöns beim Boarding, keine gecancelten Flüge, Weiterfahrt fürs Rahmenprogramm, Flexibilität und so weiter. Aber hier wäre natürlich eine gute Absprache wichtig.
Reisen ist definitiv schwieriger geworden, als es vor der Pandemie der Fall war. Leider.
4. ÜbernachtungDa würde ich hier in Krakau ein paar Adressen vorschlagen, in verschiedenen Kategorien, auch Appartements mit mehreren Zimmern. Ich erwarte nicht, dass es da problematisch wird. Buchen würde ich nur eben mit kostenfreier Stornierung.
Schwieriger wird es mit dem Aufenthalt in der Tatra. Die ganze Tatra ist Nationalpark, weswegen die Wahl der Unterkunft entscheidend ist für die Touren. Damit das fotomäßig möglichst ergiebig ist, habe ich mir schon eine Unterkunft überlegt. Da müsste ich aber nachfragen wegen den Bedingungen für Absagen. Jedenfalls hätte man bei der Unterkunft und genügend verfügbaren Autos die Möglichkeit, Panoramafotos der Tatra zu machen und auch reinzugehen und zum Beispiel Sonnenuntergänge auf den Gipfeln mitzunehmen.
5. Programm vor Ort / KernprogrammStadtführung geht klar und ist überhaupt kein Problem, am besten zur Zeit mit dem schlechtesten Licht. Fotospezifisch gibt es unzählige Möglichkeiten, da könnte ich auch Sachen vorbereiten, so dass sich die Gruppen je nach Vorlieben (Street, Cityscape, Sonnenauf- und -untergänge, Makro etc.) aufteilen, dazu dann Orte mit GPS, Anfahrt per ÖPNV, Kurzbeschreibung.
Frühstücke, Abendessen, Bierchen geht auch alles recht leicht, je nach Gruppengröße müsste ich nur möglichst frühzeitig reservieren.
Je nachdem, wie viele von Euch kommen, könnte man zusätzliche Dinge organisieren: Treffen mit den polnischen Pentaxians, Workshops, irgendein Ding mit Pentax Polen vielleicht oder mit Irix.
6. Rahmenprogramm vor und nach dem KernprogrammHier gibt es wahrscheinlich 3 Interessen:
Salzbergwerk Wieliczka: Sehr fotogen. Hier gibt es keine Stornomöglichkeit und man müsste aus verschiedenen Optionen wählen: offene Gruppenführung oder eigene Gruppe, die allerdings ohne ausreichend viele Personen extremst teuer ist. Auch die offene Führung kostet nicht gerade wenig und man hat die Schwierigkeit, dass es vielleicht nicht genügend freie Plätze gibt. Eventuell könnte ich noch anfragen, ob es die Möglichkeit für eine fotospezifische Führung gäbe, das würde sich aber mit Sicherheit erst ab einer Mindestgröße lohnen. Denkbar wäre es auch, Wieliczka an einem der Tage des Kernprogramms zu machen, am besten tagsüber, wenn es draußen sowieso kein gutes Licht gibt. Das Bergwerk liegt sehr nah bei Krakau.
Gedenkstätte Auschwitz: Die Gedenkstätte ist ziemlich weit entfernt, von Krakau aus gesehen geht dafür ein ganzer Tag drauf. Hier gibt es je nach Uhrzeit die Möglichkeit, allein reinzukommen (frühmorgens und spätabends), also ohne Führung, was ganz gut geht mit einer auch ins Deutsche übersetzten Broschüre mit Kurztexten zu jedem Ort. Dann gibt es wiederum offene Führungen, für die man sich auf jeden Fall früh genug anmelden muss. Und es gäbe die Möglichkeit, mit Jadwiga, einer bewährten Kollegin und Freundin von mir, die Gedenkstätte zu besichtigen. Sie ist (nicht nur) meiner Meinung nach der beste deutschsprachige Guide in der Gedenkstätte. Die Stornomöglichkeiten sind bis zum 4. Tag der geplanten Besichtigung ideal.
Tatra: Hier wäre ich natürlich dabei und habe mir überlegt, dass je nach Interessentenzahl ein gemischtes Programm super sein könnte, beispielsweise gemeinsam zum Sonnenaufgang Panoramfotos der Tatra von weiter weg, für den fitten Teil dann eine Tour auf einen Gipfel zum Sonnenuntergang, für den etwas weniger fitten Teil eine Bergbahn auf einen Gipfel oder auch abends Panoramfotos der Tatra von einem anderen Ort aus. Und so weiter. Also auch da ein Aufteilen, wobei ich für die Gruppe, bei der ich nicht dabei bin, alles genau vorbereiten würde.
Das wäre erst einmal alles, was mir einfällt. Alle Programmpunkte oder Überlegungen sind Vorschläge von mir, ich bin da ganz offen und flexibel.
