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| | | Gestern gab's in Berlin ein Jahrhundertereignis: Die Krönung des neu errichteten Stadtschlosses. Und aus irgendeiner merkwürdigen Ahnung heraus hatte ich früh meine Kamera samt Sigma 70–300 eingesteckt. Ich wusste zwar, dass dieses Ereignis am Freitag stattfinden würde, doch ich ging davon aus, dass es Abends, wenn ich meinen Heimweg antrete, längst erledigt sein würde. Ein wartender Mann, denn ich nach der mutmaßlichen Krönungszeit fragte, wusste auch nicht weiter, denn er stand bereits seit fünf Stunden dort herum und meinte, inzwischen wäre es ihm herzlich egal, wann das Ding endlich draufkommt, er würde sich jetzt auf keinen Fall mehr von der Stelle rühren, bis die Sache erledigt ist. Da war es etwa 18 Uhr, wild entschlossen gesellte ich mich zu den Wartenden. Ein Gerücht, um 19.15 Uhr gehe es endlich los, erwies sich als das, was es war, nämlich nur ein Gerücht. Gegen 19.30 Uhr wurde es mir dann zu bunt und auch zu kalt, weshalb ich mich in Richtung heimische Couch auf den Weg machte. Nach etwa fünfhundert Metern änderte ich meinen Plan wieder, angesicht der Erkenntnis, dass ich eigentlich nur Hunger hatte, und ansonsten das Wochenende vor der Tür stand, weshalb es also überhaupt keine Veranlassung gab, nach Hause zu eilen. Daher kehrte ich in meinem Lieblingsrestaurant „Julchen Hoppe“ ein, schlang eilig eine Portion meines Stammgerichts, Sauerbraten mit Klößen und Rotkohl, herunter, immer die gerade so noch sichtbare Spitze des Krans im Augenwinkel. Beim ca. 567. Kontrollblick bemerkte ich erschrocken, dass die Kranspitze plötzlich in die andere Richtung zeigte. Daher kippte ich das restliche Ginger Ale runter, nötigte der Kellnerin nachdrücklich die Rechnung aus der Kasse und rannte zurück zum Schloss. Keuchend angekommen realisierte ich, dass die Eile völlig unnötig war, denn sie hatten den Kran nur schon mal vorsorglich in die richtige Position gebracht. Es dauerte dann noch eine dreiviertel Stunde bis es endlich losging. Aber als es losging, ging es los! Pünktlich um 21.01 Uhr begann der Kran, die Last hin die Höhe zu heben.
01. Das da …
02. … muss da oben rauf.
03. Irgendein Bibelzitat, um das es bis zuletzt heftige Auseinandersetzungen gab. Auch um das christliche Symbol, das Kreuz auf der Krone, denn das Gebäude beherbergt ein Museum über die Kulturen der Welt, das schließt natürlich auch andere Religionen ein.
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11. Letzte Arbeiten, die ich hautnah dokumentieren konnte, bis ein freundlicher Polizist mich höflich verscheuchte.
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15. Oskar auf dem Dach.
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18. 21.01 Uhr: Es geht los! Eine Viertelstunde früher und es wären noch die letzten Sonnenstrahlen auf das Dach gefallen.
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26. Erstkontakt.
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28. Geschafft!
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