Da es hier ja einige Experten mit "exotischem" Objektivpark gibt, hier 'mal eine Frage an die erfahrenen Makroexperten:
Ich fotografiere des Öfteren Bienen und Beifang, meist - für Größenvergleiche - im Abbildungsmaßstab 1:1 mit der K-1 und dem smc PENTAX-DFA MACRO 1:2.8 100mm WR. Ich verwende Blenden ab f/8, meist aber f/11 bis f/13, was für mich den besten Kompromiss zwischen Tiefenschärfe und Beugungsunschärfe darstellt.
Ich mag das DFA 100mm WR sehr: klein, leicht, gute Streulichtblende, guter mauneller Fokus mit Quick-Shift, kontrastreich, scharf, meinst schöner weicher Übergang in die Hintergrundunschärfe etc. Zwei Eigenschaften stören mich aber gelegentlich in der Abbildung:
1. grüne Kontouren in gewisser Entfernung hinter der Fokusebene (longitudinale chromatische Abberationen), und
2. unschöne kontuierte Unschärfekreise an Lichtpunkten vor der Fokusebene, die in's Bild "drängeln" - darauf richtet sich meine Frage.
Erstere sind in grünem Habitat meist unauffällig, das violette Pendant findet sich nur selten störend in meinen Bildern. Man könnte annehmen, Nummer 2 wäre eher ein Problem der Komposition und entsprechend zu meiden. Leider funktioniert das bei Bienen schlecht, da diese naturgemäß helle Pollenkörner im "Pelz" haben und in der Regel zu groß sind, um komplett scharf abgebildet zu werden. Das "Problem" ist bei gerichtetem Licht, z.B. in direkter Sonne, stärker ausgeprägt als bei diffusem Licht. Beim Blitzen kann ich es ganz gut mit weichem Licht kaschieren.
Die beiden Punkte erkennt man im unten gezeigten Ausschnitt (auf 50% skaliert) aus einer der zu Testzwecken direkt mit dem eingebauten Blitz ohne Lichtformer gemachten Testaufnahmen mit meiner neuen KP (aus der UT-Aktion), bei der man die Ringe auf dem Hinterleib (Punkt 2), sowie die grünen Konturen am Bein hinter der Fokusebene deutlich sieht. Weitgehend unbearbeitet ist allerhand 'Charakter' zu erkennen.
Daher meine Frage: Gibt's für Pentax Makro-Objektive, die den Vordergrund ruhiger, also mit gleichmäßig hellen Unschärfekreisen abbilden? Mein DFA 50mm ist vom Arbeitsabstand her etwas zu kurz, eher würde ich zu mehr als 100mm tendieren. Ich habe bereits intensiv in den Lens Clubs etc. gestöbert, habe aber zu wenigen Aufnahmen im interessierenden Bereich mit Vordergrund-Spitzlichtern gefunden und viele nur in geringer Auflösung. Ich wäre an einem echten PK-Objektiv interessiert, so dass die Schärfeebene genauer sehen kann. Fokussieren mit Arbeitsblende wird mit f/11 zu dunkel, auch LV wird dann zu langsam.
Wie sieht es z.B. aus mit folgenden:
Sigma MAKRO 105mm/2.8 EX DG - das tendiert meiner Beobachtung nach auch hinten zu Blasen
Sigma MAKRO 70mm/2.8 EX DG - offenbar gut apochromatisch korrigiert (#1), Unschärfeübergang sieht (bei flickr) gut aus, aber leider etwas "kurz"
Sigma MAKRO 180mm/3.5 EX DG - ähnlich dem Tamron, aber etwas ruhiger, vielleicht ein passender Kandidat, ohnehin schaue ich mich schon eine Weile nach einem um
Voigtländer APO-Lanthar 125mm - vorn und hinten schöne Übergänge, keine Farbsäume, selten, teuer
IRIX 150mm Dragonfly - OK, hinten manchmal unruhig, bei 1:1 unter 100mm Brennweite (IF)
Gibt es Erfahrungen? Habe ich irgendwelche (realistischen) Optionen vergessen? Empfehlungen/Warnungen?
--Jens
Datum: 2019-06-29
Uhrzeit: 20:59:56
Blende: F/11
Belichtungsdauer: 1/160s
Brennweite: 100mm
KB-Format entsprechend: 150mm
ISO: 100
Weissabgleich: Auto
Blitz: Flash fired, compulsory flash mode
Kamera: Ricoh Imaging Company, Ltd., PENTAX KP
#1
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Gruß, Jens
(Wild-)Bienen und Beifang über's Jahr:
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