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BeitragVerfasst: Sa 15. Dez 2012, 19:02 
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Moin,

das Thema Weißabgleich ist ja nun sehr vielfältig und ich hab da auch schon viel mit experimentiert, es ist ja nun relativ wurscht, was man einstellt bei RAW, denn die Rohdaten enthalten ja keinerlei "WA-abhängige" endgültige Daten, sondern schlicht und ergreifend nur die Daten, wie man den WA eingestellt hat. Im Entwickler kann man dann ja alles noch ändern, nur im JPG bleibt der WA fixiert wie eingestellt.
Warum ich das hier schreibe - es ist das "Problem" mit dem automatischen Weißabgleich, der ja nun selten perfekt liegt. Das ständige Korrigieren nervt dann zeitweise etwas.

Mein Beispiel baut auf einem Photoshooting mit Model auf, wo ich echt recht genervt war wegen der Farben und Co. Um da einen vernünftigen Weißabgleich vor Ort zu messen gibt es mehrere Möglichkeiten. Die Graukarte, macht immer Sinn, fotografiert man einfach mit und im Entwickler macht man dann einen Automatischen WA auf die GRaukarte - geht schnell und ist präzise - hat nur einen enormen Nachteil, die Graukarte auf dem Foto sieht blöd aus. Einen Cube oder Farbtafeln etc. hab ich mir gespart - es musste etwas her, was besser passt.

Die Lösung:

Der gemessene Weißabgleich mit der Kamera. Die K-5 hat die Möglichkeit den Weißabgleich zu messen (Seite 229), und das funktioniert sehr einfach. Man nutzt den Modus der WA Abgleichmessung der Kamera mit einem Weißabgleich-Objektivdeckel. Diese Deckel gibt es ab/um 10 Euro und der von JJC ist ausgesprochen gut verarbeitet und den gibt es in 77mm.

JJC WB-77 (bei der Amazone:ASIN: B003WWC94I)

... sieht dann so aus ->

Den Weißabgleich-Deckel aufstecken oder vor die Frontlinse halten, das Motiv, was man fotografieren will, anvisieren...

Dann geht es, wie beschrieben, über die Taste WB zum Auswahlmenue des Weißabgleichs und dann wählt man das Symbol 1 und danach einen der drei Speicherplätze 2 und dann drückt man einfach den Auslöser.

... sieht dann so aus ->

Es wird dabei kein Foto gespeichert, es wird ein Testfoto erstellt anhand dem ein Weißabgleich errechnet wird. Dann kann man das Testbild mit dem Messfeld 3 anpassen - ich ziehe das immer auf fast volle Größe - und somit hat man nicht nur den Vorteil, dass man mit dem Neutralweiß des Deckels einen Weißabgleich auf Weiß erstellt, man hat den weiteren Vorteil, dass die Farben des Motivs den Deckel leicht tönen bzw. einfärben und der Weißabgleich so auf einen recht gut passenden Mittelwert abgeglichen wird.
Man muss sich bei folgendem Bildchen vorstellen, dass eine diffuse weiße Fläche anstelle dem Schwarz hier im Display befindet. Danach könnte man das noch anhand des Testfotos, was nicht gespeichert wird, von Hand anpassen 4 , das tue ich allerdings bewusst nicht weil ich ja auf die Hintergrundfarben (durchscheinend) mit Weiß abgleichen will.
Somit wird der Schritt ausgelassen.

... sieht dann so aus -> und

Danach nehme ich den Deckel ab und Fotografiere das Model in der Umgebung und Pose und der Weißabgleich passt echt perfekt. Wenn sich die Pose und Umgebung ändert einfach kurz die WB Taste drücken den Deckel draufhalten und Auslöser drücken - fertig - und weiter fotografieren.

Dieses System ist derart genial, dass es echt problemlos auch für andere Motive angewandt werden kann :)

Wie krass der Unterschied zwischen automatischem WA und dem von mir beschriebenen Verfahren ist kann man hier sehen:

... automatischer WA (AWB) mit K-5 ->

Blende: f/2.8
Belichtungszeit: 0.125s (1/8)
ISO: 100
Belichtungsabweichung: -0.30 EV
Belichtungsmessung: Matrix
Belichtung: Blendenpriorität (halbautomatisch)
Belichtungsmodus: manuell
Weißabgleich: auto


... WA-Deckel-Weißabgleich mit K-5 ->

Blende: f/2.8
Belichtungszeit: 0.125s (1/8)
ISO: 100
Belichtungsabweichung: -0.30 EV
Belichtungsmessung: Matrix
Belichtung: Blendenpriorität (halbautomatisch)
Belichtungsmodus: manuell
Weißabgleich: manuell


Vielleicht ist das ja interessant für den einen oder die andere ;) :)

Falls Interesse an den Details des Deckels von JJC besteht - hier mal zwei Nahaufnahmen dazu:



:cheers:

_________________
LG Dirk :) -> PEF-Underdog


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BeitragVerfasst: Mi 19. Dez 2012, 11:29 
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Beiträge: 2174
Wohnort: Stotel am Wesertunnel
Super beschrieben Dirk
Danke dafür :2thumbs:

_________________
LG Christian
Was kümmert es den Mond, wenn ihn ein Hund anbellt?


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BeitragVerfasst: Mi 19. Dez 2012, 18:18 
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Beiträge: 1242
Wohnort: NRW, Home of the PEF-Underdog
Moin,

ergänzend zur Graukarte - das Prinzip der Messung ist tatsächlich identisch - der Nachteil der Graukarte ist schnell erklärt - die Graukarte wird ja irgendwo vor dem Objektiv geparkt, dann macht man die Messung und hat das Grau mit den "Farbreflexen" auf der Karte gemessen. Was man jedoch nicht hat sind die Farben, die im "toten Winkel" der Graukarte liegen und was man auch nicht hat bei der Graukarte sind die Lichter in gewissen Situationen, wie z.B. Gegenlichtsituation etc.

Die Graukarte ist definitiv nicht schlecht, ich habe ja auch eine, allerdings ist das Prinzip mit dem durchscheinenden Objektivdeckel im Ergebnis wesentlich präziser.
Beispiel: Eine Geburtstagsfeier abends in einem griechischen Restaurant habe ich fotografiert, abgeglichen mit Graukarte, der Raum hatte Wände in terrakottafarben und eine Decke in beige - der WA war zunächst auf Blitz eingestellt und das Ergebnis war eine Katastrophe, habe dann per Graukarte abgeglichen und das Ergebnis war so "naja" und dann habe ich die weiße Serviette über die Frontlinse geschoben und auf eine Ecke abgeglichen, wo ich Wand und Deckenfarbe hatte und eine Glühlampe und habe die Messung mit maximalem Messfeld durchgeführt, das Ergebnis war echt genial, so ziemlich alle Fotos waren von den Farben her echt gut.

Den Deckel habe ich mir dann geholt weil der praktischer und auch neutraler im Weiß ist.

Der Vorteil einer Graukarte ist allerdings auch nicht zu unterschätzen, denn es gab schon einige Momente, wo ich die einfach mit dem Motiv fotografiert hatte, meine kleine Graukarte ist ja ca. 4x4 cm so klein, das man es später ganz leicht wegstempelt. Der Vorteil der Graukrate auf dem Foto ist dann in Lightroom einfach zu nutzen, einfach mit der Pipette im Lightroom auf die Karte beim Weißabgleich und die Farben passen ganz gut.

Wie auch immer man das machen möchte - der Abgleich ist ein sehr starkes Mittel zum Zweck - und man sollte immer wieder daran denken, dass Weißabgleich nicht nur die Farbtemperatur ansich beeinflusst :)

:cheers:

_________________
LG Dirk :) -> PEF-Underdog


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