Hallo Leute,
vor einer Weile wurde hier im Forum berichtet, dass die FluCard, die der K-3 II zu einer Remote-Bedienung verhilft, nicht nur so wie üblicherweise beschrieben funktioniert. Tatsächlich gibt es für die FluCard nützliche Software, die man
gratis herunter laden kann.
Am Wochenende hatte ich eines dieser Programme erstmalig mit meiner K-3 II eingesetzt: Shoot & View. Am Ende war ich sehr zufrieden mit den Möglichkeiten des Setups. Doch zunächst eine kurze Beschreibung der Situation:
Es sollten Portrait-Fotos mehrerer Personen Kopf an Kopf auf dem Fußboden liegend gemacht werden. Die Kamera habe ich dazu an einem Galgenstativ befestigt, sodass sie ca. 1,80 m über dem Boden hing. Ein 35mm-Macro-Limited drauf, FluCard in den zweiten SD-Karten-Schacht und Laptop dazu. Ach ja, ein Blitz mit Softbox und Reflektor waren auch noch im Spiel...
In der Kamera habe ich die RAWs auf die erste SD-Karte schreiben lassen, JPGs in Größe "XS" auf die FluCard. Warum so kleine JPGs? Weil sie schneller drahtlos übertragen werden und dennoch auf dem Laptop bildschirmfüllend sind.
Hier die Herausforderungen dieses Setups:
1) während die Kamera dort am Galgen hängt, kann ich weder durch den Sucher schauen, noch auf den LiveView
2) ich war eine der Personen auf dem Fußboden, sodass ich auch mit Klappdisplay oder Leiter nicht hätte schauen können, ob der Bildausschnitt passt, wie die geschossenen Fotos wirken (geschlossene Augen oder sonstwas...)
3) das Auslösen der Kamera sollte ohne Selbstauslöser gehen. Ich hätte sonst dauernd aufstehen und mich wieder hinlegen müssen. Außerdem wollte ich die Option haben, die Hände mit ins Bild zu nehmen. Ich habe mir kürzlich ein Kabel gelötet, welches eine 6,3mm-Mono-Klinkenkupplung hat und an der anderen Seite einen 2,5mm-Stereo-Klinkenstecker. Letzterer kommt in die Fernauslöserbuchse der Kamera, während ich auf der anderen Seite ein beliebiges Mono-Klinkenkabel anschließen kann, was man als Musiker dutzendfach herumliegen hat. Daran wurde dann ein einfacher Fußschalter angeschlossen, den ich mit der Hand oder mit dem Fuß bedienen kann.
Um dann im Liegen sehen zu können, wie der Bildausschnitt aussieht und ob alle noch ein wenig in eine bestimmte Richtung rücken mussten, habe ich im Browser des Laptops einfach die IP-Adresse 192.168.1.1 eingegeben (Chrome-Browser). Den Laptop muss man natürlich wie üblich bei der FluCard mit deren WLAN-Netz verbinden. Damit hatte ich im Browser den LiveView und konnte bei Bedarf noch fokussieren oder andere Parameter verstellen.
Und dann kommt "Shoot & View" ins Spiel: nach dem Start überträgt es automatisch die Fotos der FluCard in ein lokales Verzeichnis und zeigt immer das letzte an. Wenn man also ein Foto macht, dauert es nur wenige Sekunden, bis es automatisch von der Kamera auf den Laptop heruntergeladen wird und angezeigt wird. Man muss dazu nichts tun.
Später habe ich natürlich die RAW-Fotos von der ersten Speicherkarte verwendet.
Ich wüsste jetzt spontan nicht, was ich an so einer Lösung vermissen sollte. Man kann zwischen "Shoot & View" und dem Browser mit Live-View einfach hin und her schalten wie man es braucht. Als Vorteil sehe ich, dass man weder Lightroom, noch sonst irgend eine bestimmte Software (außer eben "Shoot & View") installieren muss und eine brauchbare Tethering-Lösung zur Verfügung hat.
Es gibt wie gesagt noch einige andere nette Gratis-Programme für die FluCard, die man sich als K-3-Besitzer durchaus mal anschauen sollte. Jedes für sich sieht nach nicht viel aus, aber in einer bestimmten Situation können sie extrem hilfreich sein und die Wireless-Funktionalität der FluCard deutlich erweitern.
Viel Spaß beim Ausprobieren!
