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BeitragVerfasst: Sa 24. Aug 2013, 18:05 
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Registriert: Fr 28. Jun 2013, 21:23
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Hallo zusammen

Aufgrund meines ersten geposteten Bildes, das mit dem Mond, wurde gefragt ob ich mal genau erklären kann wie ich das mache. Und das versuche ich euch jetzt hier mal zu erklären bzw an ein paar Beispielbildern zu zeigen.

Zuerst ein wenig "Theorie" :ichweisswas:
Ich verwende ein Maede ETX 90 Maksutov Teleskop. Brennweite 1250mm, 90 mm öffnung und einem f/ Wert von 13,5.
Das ganze steht auf einem stabilen Triton Stativ mit einem massiven 3 Wege Neiger. Geschätztes Gewicht ca 3 kg ohne Teleskop. :thumbup:

Jetzt kann man auf 2 verschiedene Weisen Fotos damit machen einmal mit der sogenannten afokalen Okularprojektion, dabei wird mit der Kamera "durch das Okular" fotografiert. Das bringt allerdings auch einige Probleme mit sich, der Lichtverlust durch das Okular und das Kameraobjektiv, aber auch die zwingende Notwendigkeit, die Kamera sehr genau am Okular auszurichten und zu fixieren.
Das ganze sieht dann so aus...

Bild

Mittlerweile gibt es aber in gut sortieren Astroshops Okulare zu kaufen wo man die Augenmuschel abschrauben kann und mit einem Speziellen Gewindering das Okular am Filtergewinde des Kameraobjektives befestigen kann. Der Rest ist nur eine Frage vom Filtergewindedurchmesser und von ein paar Step up und downringen. Ich nehme meistens die guten M Festbrennweiten.
Das ganze stelle man sich so vor...


Bild


Die andere Möglichkeit ist die fokale Projektion, also das direkte Plazieren des Kamerachips im Hauptfokus des Teleskops. Das ist die meistverwendete Projektion in der Astrofotografie. Denn diese Art der Projektion besticht durch ihre Einfachheit und sorgt für eine unvergleichliche Lichtstärke und Schärfe ( verglichen mit den anderen Methoden). Denn das Licht muß weder durch das Linsensystem eines Okulars, noch das eines Kameraobjektives.

Das sieht dann so aus...

Bild

Bei beiden Varianten ist die Einstellung der Kamera im Modus Manuel, also auf M, mit dem grünen Knopf mess ich die Belichtung und dann heisst es probieren, probieren und probieren.... :shock:
Das kostet allerdings sehr viel Nerven, denn der Stabilisator hilft bei der Brennweite sowieso nicht und ist abgeschaltet.
Fokussiert wird im Live View in 4 facher Vergrößerung am Teleskop selber. Spiegelvorauslösung ist ein MUß genau wie die Fernbedienung. Ich verwende meistens ein Funk Auslöser denn Ihr glaubt nicht wie viel so ein Winziges Kabel wackeln kann. Eigentlich reicht schon ne Mücke die furzt um die ganze Konstruktion mächtig ins Schwingen zu bekommen.

Aber meiner Meinung nach kann man das alles mehr als eine nette Spielerei ansehen. Wenn man ernsthaft meint das ganze als vollwertiges Objektiv zu nutzen wenn man terrestrische Dinge damit fotografieren will wird man von den Ergebnissen etwas enttäuscht sein. Astrofotografie geht, da kommt es nicht so ganz bis auf das letzte Detail an. Und die meisten super Bilder die man im Internet sieht sind Stacks aus hunderten von Bildern die über umgebaute Webcams gemacht wurden. Eigentlich nichts anderes als die Rasterelektronen Macro´s. Die kriegt man auch nicht mit ner 35´er Macrolinse hin.

Hier mal ein paar Beispiele: gemacht heute Mittag Himmel grau keine Sonne. Also ziemlich die schlechtesten Bedingungen die man haben kann. Die beiden Damen die sich spontan für das kleine Shooting zur Verfügung gestellt haben waren laut Google Earth ca. 380 Meter von mir entfernt auf der anderen Seite des Tals.

Erstes Bild habe ich gemacht mit dem SMC M 50, also 50 mm brennweite...
Das 2. ist mit den DA 55-300 gemacht bei 300mm...
das 3. ist die afokale Projektion, also direkt durch das Teleskop
das 4. ist durch das 40 mm Okular gemacht mit dem SMC A 24 2.8
das 5. ist durch das 40 mm Okular gemacht mit dem SMC M 50 1.7
das 6. ist durch das 40 mm Okular gemacht mit dem SMC 135mm 3.5

Die Bilder sind alle NICHT bearbeietet damit Ihr ne Vorstellung habt was da im Endeffekt rauskommt Ich hab die Bilder nur gedreht weil im Teleskop alles Seitenverkehrt abgebildet wird.
50 mm
Bild
#1

300 mm
Bild
#2

Afokale Projektion, direkt durchs Teleskop
Bild
#3

24 mm Okularprojektion
Bild
#4

50 mm Okularprojektion
Bild
#5

135 mm Okularprojektion
Bild
#6

Wenn man das ganze dann aber Abends nach oben hält kann man so was hier machen. Die sind aber nicht mal grade so gemacht da hat man ungefähr ein Ausschuß von 98% und der Rest ist dann einigermassen annehmbar...

Ein bisschen Mond...
Bild


Bild


Bild


Das wäre der Orionnebel...
Bild

Das müsste jeder wissen...
Bild

Und Jupiter mit ein paar seiner Monde...
Bild

So das sollte es von meiner Seite aus zu dem Thema gewesen sein. Wenn noch jemand etwas wissen möchte einfach fragen. :2thumbs:

Jetzt wisst Ihr auch was ich sonst noch so neben dem Mountainbike, Motorradfahren, Amateurfunk, Kiten und Geocaching für Hobby´s habe.

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Gruß Guido

Its high to be a Preiß, and it´s higher to be a Bayer...
But i am best, i come from an Eifelnest.


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BeitragVerfasst: Sa 24. Aug 2013, 18:17 
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Toll! So ähnlich fotografiert ein Bekannter von mir auch. Er hat ein Dobson....

Ich habe leider nur ein profanes Teleskop....


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BeitragVerfasst: Sa 24. Aug 2013, 18:42 
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Beiträge: 12313
Hab das mit nem Dobson auch schon probiert, aber so richtig kann es nicht befriedigen. Es geht aber gerade mit der hohen Empfindlichkeit der K-5 einiges, wenn man mit einer Nachführung arbeitet sogar noch viel mehr. Erstes Bild ohne Nachführung 50mm, zweites und drittes jeweils ca. 10 Bilder gestackt mit Nachführung - einmal 300er und einmal 200er Linse.

Richtung Orionnebel und Rosettennebel - oben links
Bild
Datum: 2011-01-29
Uhrzeit: 21:03:56
Blende: F/1.8
Belichtungsdauer: 30s
Brennweite: 50mm
KB-Format entsprechend: 75mm
ISO: 3200
Weissabgleich: Auto
Blitz: Flash did not fire, compulsory flash mode
Kamera: Pentax, PENTAX K-5

Andromeda
Bild

Lagunennebel
Bild

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BeitragVerfasst: Sa 24. Aug 2013, 18:59 
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Beiträge: 2046
Wohnort: Kemnitz/Werder (Havel)
Moin Max,

:bravo:
Aber Du meinst sicherlich Meade als Hersteller. 8-)

Ich träume ja noch von einem GSO RC12" Astrographen (2432mm bei F8) und wenn ich ganz viel Geld über hätte, den dann z.B. auf dem Mesu200. Und von einem dunklen Himmel...
Naja, ob und wenn... - ich fürchte, datt ward nix. Knappe 10 Kilotaler lohnen sich nur, wenn man regelmäßig klare dunkle Nächte hat - selbst wenn man die überhätte. :ugly:

Hast Du schon mal Timestacking gemacht? Damit dürfte der Orion-Nebel auch ordentlich rauskommen.

@angus:
oder so... :clap:
wenn ich das jetzt richtig verstehe, alles mit der Okularprojektion?
M31 kommt schon geil... :2thumbs:

_________________
es grüßt das ausgewanderte Nordlicht aus Werder (Havel)/Kemnitz
Ralf

:2thumbs:


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BeitragVerfasst: Sa 24. Aug 2013, 19:09 
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Beiträge: 12313
sir-fog hat geschrieben:
@angus:
oder so... :clap:
wenn ich das jetzt richtig verstehe, alles mit der Okularprojektion?
M31 kommt schon geil... :2thumbs:


Nöö, mit dem FA 50/1.4, dem Sigma 300/2.8 und dem DA 200/2.8 - einmal nur Dreibein, die anderen beiden Dreibein mit Astrotrac und jeweils etwa 10 Aufnahmen @ ca. 2 Minuten. Hier noch der Rosettennebel mit dem 300er, es soll nur zeigen, dass es für diese Art Aufnahmen nicht unbedingt teures Zusatzequipment braucht - der Astrotrac plus Dreiwegeneiger hat mich rund 700€ gekostet, den Rest hatte ich ohnehin :


Bild

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BeitragVerfasst: Sa 24. Aug 2013, 21:50 
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sprachlos bin


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BeitragVerfasst: Sa 24. Aug 2013, 22:16 
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Beiträge: 214
Wohnort: Königslutter
Nabend!

Was soll ich sagen? Diese Woche habe ich auch mal wieder bei TS nach Astro-Optiken geschaut und war kurz davor hier einmal nach zu fragen. Und nun dieser Thread :2thumbs:

Etwas OT oder um den Topic herum:
Zur meiner Vorgeschichte: Habe mal mit einem 114er Vixen Newton gestartet und habe zwei Winter etwas gespechtelt. Ich war über die Woche viel beruflich unterwegs und am Wochenende gab es halt die Frau. Im Winter konnten man schon früher raus. Die Montierung und Stativ waren sehr wackelig und nur Winter war doof. Also verkauft.

Dann 4 Jahre später: "Nun mach ich es richtig" und ein 12" Dobson gekauft. Leider hatte ich keinen, der mich eingewiesen hat und war vom 12" doch eher enttäuscht. Nicht das, was man gesehen hat, sondern eher die Mühe um was zu finden. Das war immer ein Krampf... Elendige Schlepperei, der Hund vom Lebensgefährten meiner Mutter hat immer gegen gepinkelt und fing deswegen unten an zu rosten. Mehr Frust als alles andere. Also auch wieder verkauft.

Nun liebäugel ich wieder mit dem "Wiedereinstieg" und bin eigentlich auch am schauen, was man mit "normalen" Objektiven alles machen kann und bin positiv über Angus's Bilber überrascht :geek: ':-\ :clap:

Astrotrac habe ich mir auch schon angeschaut. Klasse Erfindung! Ultra portabel aber doch seeehr teuer und kann nur mit einer Kamera betrieben werden. Für etwas mehr bekommt man eine EQ5 mit Skyscan und die trägt mehr - Wenn es dann doch einmal mehr sein soll als nur fotografisch am Himmel unterwegs zu sein. Zusätzlich halt mit ein wenig Automatik :fies:

Mein Interesse liegt aber eher bei Planeten Mond und Sonne. Da ist eine große Öffnung von Vorteil, da diese dann eine höhere Auflösung bieten und dann mehr Details zeigen. Aber bei mir soll es nicht mehr so groß werden. Ich bin etwas unschlüssig ob Spiegel oder Linsen. Momenten würde ich zu einem C5 tendieren. Das optisch parallel zur Kamera auf einer EQ5 hätte was...

Nunja, dieses Jahr hoffe ich auf den . Dafür sollte das F*200 reichen. Vielleicht läuft mir im nächsten Jahr noch eine gebrauchte EQ5 über den Weg....

Ich würde mich freuen hier mehr über Erfolge oder Misserfolge zum Thema zu lesen


Gruß
Kai


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BeitragVerfasst: Sa 24. Aug 2013, 22:30 
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Registriert: Di 7. Mai 2013, 07:42
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Wohnort: Berlin
MartinaK hat geschrieben:
sprachlos bin
Ich auch!

_________________
LG
Lutz


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BeitragVerfasst: Sa 24. Aug 2013, 22:49 
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Registriert: Do 31. Jan 2013, 20:15
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SONIC883_de, geh doch mal rüber ins Astrotreff-Forum. Da findest du garantiert Freaks, die bereit sind, dich einzuweisen und mit dir zusammen (und deiner Frau) Touren zu machen. Mit denen war ich auch vor Jahren unterwegs... oben an der Ostseeküste.

http://www.astrotreff.de/


Entschuldigt bitte mein OT.


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BeitragVerfasst: Sa 24. Aug 2013, 22:58 
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Registriert: Fr 28. Jun 2013, 21:23
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SONIC883_de hat geschrieben:
Im Winter konnten man schon früher raus. Die Montierung und Stativ waren sehr wackelig und nur Winter war doof.


Der ist nicht nur doof sondern auch Sch... kalt :ugly:
Bild

Mir sind beide Okulare nur durchs Atmen festgefroren...

Wie Kai aber festgestellt hat und die anderen auch, so ohne ist das alles gar nicht.
Ab 200 facher Vergrößerung wird es "kritisch" mit dem klaren sehen. Denn man vergrößert ja nicht nur das anvisierte Objekt sondern auch alle Luft und Lichtverschmutzungen und das Hitzeflimmern das man so gar nicht wahrnimmt. :yessad:
Nachführung ist auch wichtig bei extremen Vergrößerungen und alles was mehr Belichtungszeit benötigt. Es sind, den geposteten Bildern nach zu urteilen bestimmt ne Menge hier die sagen können wie schnell der Mond bei 2oo fach einmal komplett durchs Bild gerauscht ist. Das dauert glaub ich keine Minute... :no:

Im Sommer musst Du mal bis mindestens 23:00 Uhr warten bis es dunkel genug ist um was zu sehen, im Winter wird es ein wenig frisch da draussen. Und dann kommt erschwerend das Wetter hinzu. Bei Wolken packst Du das ganze Gerödel grad mal wieder ein und fährst Heim.

Ich hatte mich damals für das Maksutov (Bauart) entschieden weil man das noch für terrestriche Beobachtungen gut verwenden kann. Umkehrprisma hinten dran und dann ist oben oben und rechts bleibt rechts. Linsenteleskope waren mir zu teuer wenn man was vernünftiges haben will. Sollte schon ein APO sein wegen den CA´s. Die lassen sich die Teile aber richtig bezahlen. Und da ich nebenbei auch noch arbeiten gehen muss und mir nicht die Nächte so um die Ohren schlagen kann, steht das für mich in keiner Relation zwischen kosten Nutzen Faktor. Ich hab zu wenig Zeit bzw Gelegenheit um so was im "großen" Stil zu betreiben.

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Gruß Guido

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