Ich will hier mal eben von den Erfahrungen der letzten Tage mit dem DFA 150-450 berichten. Vielleicht hilft es dem einen oder anderen.
Worum geht es? Mir fiel bei den ersten "Safaris" mit dem guten Teil auf, dass nahezu alle Fotos schlecht fokussiert waren. Dachte ich zumindest. In der 100%-Ansicht war kaum eines so richtig scharf. An der grundsätzlichen Leistung lag es nicht, denn hin und wieder war mal ein richtig gutes Bild darunter, und außerdem wirkten Stativ und LV Wunder. Allerdings auch Stativ ohne LV, d.h. mit Phasen-AF. Ich hab trotzdem versucht, den Phasen-AF durch Feinjustierung zu optimieren, und bin gestern wieder raus in den Wald. Dasselbe Spiel, praktisch alle unschärfer als sie sein sollten. Weiteres Herumspielen an der Feinjustierung half nichts. Schließlich machte ich aus erhöhter Position ein paar Bilder von der anderen Seite "unseres" Sees, 2-3 km entfernt. Da fiel mir in der 100%-Ansicht das erste Mal so richtig auf, dass es mehr nach Verreißen als nach Fehlfokus aussah, trotz relativ kurzer Verschlusszeit. Es gab auf der anderen Seite nämlich ein paar Fahnenmasten, die auf den Bildern ein seitlich versetztes Geisterbild hatten, wie bei einer Doppelbelichtung, oder eben als hätte ich seitlich verrissen. Mit sowas hatte ich bisher (z.B. beim DA*300 und der K-5II) noch nie ein Problem gehabt. Im Gegenteil kann ich normalerweise recht lange Zeiten halten. Aber bei 4-5 Bildern gab's immer dasselbe Ergebnis, auch mit zwischendurch verstellter Feinjustierung, und auch davor und dahinter war nichts richtig scharf.
Aus einer Eingebung heraus machte ich dasselbe Bild nochmal mit LV, aus der Hand, aufrecht stehend, und aufgrund des Schauens aufs Display und der dafür nötigen Haltung mit halb ausgestreckten Armen. Meine Erwartung war eine Verschärfung des Problems. Zu meiner Überraschung war das Ergebnis ein gestochen scharfes Bild. What the f*ck?

Weitere Versuche mit anderen Motiven ergaben dasselbe.
Nach einer Nacht des darüber Schlafens hatte ich den Verdacht, dass das deutlich spürbare Gewicht des Objektivs mich hatte verkrampfen lassen, was mit den halb ausgestreckten Armen beim LV nicht der Fall war. Je mehr ich versuchte, das Objektiv ruhig zu halten, desto verkrampfter wurde ich vielleicht? Heute also auf der Terrasse ein paar Tests mit einer aufgestellten "Zielscheibe" gemacht und dabei darauf geachtet, den Sucher nur leicht ans Auge zu halten und auch sonst locker zu bleiben. So, als hätte ich ein 50er an der K-1. Gefühlt viel wackeliger, aber siehe da, das Problem ist wie weggeblasen. 1A scharfe Bilder durch die Bank weg, ohne Feinjustierung.
Der langen Rede kurzer Sinn: Es ist vielleicht nur mein Problem, aber sollte jemand bei sich einen ähnlichen Effekt beobachten, vor allem bei schweren Teles, einfach mal versuchen, ganz betont zu entspannen. Den Rest macht der Wackeldackel.