Projektionsobjektiv an KP

Hallo in die Runde,

eine -vielleicht etwas ungewöhnliche- Frage habe ich:

Ich habe vor, versuchsweise ein altes Projektionsobjektiv an meine KP und K30 zu adaptieren.
Es handelt es sich dabei um ein abblendbares Braun Ultralit PL 2,8/85. Das Objektiv hat einen Außendurchmesser von 39mm und einen Schneckengang mit recht großer Steigung.
Das Objektiv ist aus einem Diaprojektor, für den ich keine Verwendung mehr habe.

Wie wäre da eine sinnvolle Vorgehensweise?
Meine Idee ist, einen M42 Adapter zu verwenden und daran ein Verlängerungsrohr mit Innendurchmesser 39mm anzuschließen.
Es gibt Verlängerungsrohre für Teleskopanschluss, die haben ein M42x0,75 Gewinde (z.B.: https://tinylink.net/ehLnz )
Die üblichen M42 Adapter für PK Bajonett scheinen aber M42x1 zu haben (gibt es PK auf M42x0,75?).
Den Innendurchmesser des Verlängerungsrohres müsste man dann mit einer Hülse anpassen.

Hat jemand so etwas schon mal realisiert und vielleicht Ideen dazu?

Viele Grüße,
Dieter

Nimm einen alten Zwischenring M42 oder Pentax K, und befestige daran das Objektiv, so wie du das Dir gedacht hast.... vielleicht hast Du ja noch den Gang, in dem das Objektiv sich befand. Ich habe ein Diaplan eingeklebt und bin ganz zufrieden für 20€ Materialaufwand (inklusive Objektiv)

mal als Beispiel was so alles geht:

Gerade habe ich mal ein Colorplan 2,5/90mm vor die Kamera gehalten. bis ca 1,8 m kann man scharf stellen. Darueber hinaus stoeßt das Objektiv im Bajonett an. Nun ist die Hinterlinse aber gut 10mm versenkt. Das heißt: wenn man die Fassung da entsprechend absaegen wuerde, koennte man auch weiter entfernte Motive fokussieren. Das wird natuerlich bei deinem Objektiv anders sein. Du kannst ja auch ein passendes Loch mit Gewinde in einen (schwarzen) Gehaeusedeckel schneiden.
Die Idee von Stefan, den Gang weiter zu benutzen, finde ich auch sehr ueberlegenswert.

Ich würde sagen, Du brauchst einen Helicoid-Tubus oder einen Balgen.

Für experimentelle Zwecke habe ich mal aus Neugier ein umsonstes Braun Super Paxon 2,8/85 adaptiert.
Hinten die Fassung aus Hart-PVC (?) kupiert und den Durchmesser mit einer groben Feile erniedrigt .
Dann mit roher Gewalt in einen nicht mehr genutzten T2-Adapter gewürgt und diesen mit Zwischenring an die Kamera angeflanscht.
Hält so fest, dass die Chose auch bei sportlicher Bewegung nicht auf den Boden purzelt.
Hat halt weder Blende (läuft im AV-Modus!) noch Schnecke zum Fokussieren. Deshalb so gekürzt, dass ein 20 mm Zwischenring gerade für Portraits (Damen, wegen der Mähne) passt. Für Blümchen wird halt der Auszug mit anderen Zwischenringen variiert.
Der "Aufwand" hat sich aber gelohnt! Die mickrige Bildqualität harmonisiert viele Portraits und das Bokeh erinnert frappierend an Trioplan-Abbildungen. Wenn man einen geeigneten Hintergrund (regennasse Flora, Weihnachtsbeleuchtung, ...) findet, kann dieser das "gewisse Etwas" liefern.
Aber das Fokussieren finde ich recht anstrengend und Ausschuss-trächtig. Braucht geduldige Models...

viel Spaß & Erfolg!

Eddy

So,

nun habe ich mal erste Versuche gestartet.
PK/T2 Adapter, den T2 Einsatz raus und ein 49mm Kunststoffrohr rein.
In das Kunststoffrohr dicken Filz, und darin das Braun Objektiv. Die Fokusssierung geht damit ganz gut.
Wenn das erfolgsversprechend ist, dann wird aus dem Kunststoffrohr ein sauber passendes Alurohr.

Bild 1 ist ein Gewürzkraut auf meiner Fensterbank, Blende weit offen, Bild 2 eine andere Fensterpflanze, leicht abgeblendet.
Bild 3 eine Keramikfigur auf unserer Terrasse aus ca. 1m Abstand.
Bild 4 ist geblitzt mit dem Kamerablitz meiner K30, das Objektiv weit abgeblendet.
Unendlich geht momentan noch nicht, dafür muss ich das Führungsrohr noch ein Stück kürzen.

VG., Dieter

So, hier ist der erste Versuch eines stabilen Objektivadapters.
Verwendet habe ich einen Hama 30701 PK/T2 Adapter und den T2 Ring herausgeschraubt - dann bleibt eine Öffnung mit 49mm Durchmesser.
Hierein habe ich ein passendes Alurohr gesetzt (außen 49mm, innen 44,5mm, Länge 50mm), dieses lässt sich mit den drei Madenschrauben des Hama Adapters einwandfrei fixieren.
Das Rohr habe ich innen mit einem dickeren Baumwollgewebe "ausgekleidet", in das der Schneckengang des Braun greift. Der Fokus lässt sich durch Drehung des Objektivs recht vernünftig einstellen, wenngleich die Passung noch zu locker ist, und das Objektiv damit nicht 100%ig mittenzentriert geführt ist - das werde ich noch mit einer Samtauskleidung anstelle des Baumwollgewebes verbessern.
Grüße,
Dieter

Hier sind erste Outdoor Aufnahmen.
Das Scharfstellen mit anschließender Blendenverstellung ist freihand eine recht schwierige Angelegenheit.
Mein Eindruck ist, dass die maximal erzielbare Schärfe in der Bildmitte doch etwas gegenüber "normalen" Objektiven etwas abfällt.
Die letzten beiden Bilder sind mit Photolab ein wenig nachbearbeitet (Mikrokontrast und Farbsättigung).

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